Unsicherheit in China bleibt
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New York (GodmodeTrader.de) - Die Entwicklung der meisten Schwellenländer hängt aktuell von den folgenden drei Faktoren ab: Erstens der langsame und wenig beständige Transformationsprozess Chinas, zweitens die Frage, wer tatsächlich von den niedrigen Öl- und Rohstoffpreisen profitiert, und drittens die Verbraucherausgaben in den Schwellenländern – jetzt und in den nächsten zehn Jahren, wie Prashant Khemka, Manager des GS Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolios bei Goldman Sachs Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
„Trotz etlicher makroökonomischer Schwierigkeiten bieten Aktien aus Schwellenländern weiter großartige Gelegenheiten zur Alpha-Generierung und Portfoliodiversifikation. Dabei liegt unser Fokus auf Unternehmen, die wir als langfristige Marktanteilsgewinner sehen, sowie auf kleineren Titeln, die sehr stark von positiven Trends profitieren“, so Khemka.
Dass Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) langsamer wachse, habe die Regierung des Landes inzwischen bestätigt und ihre offizielle Wachstumsprognose für 2016 auf 6,4 Prozent gesenkt. „Wir verfolgen viele chinesische Wirtschaftsindikatoren, die allesamt nahelegen zu scheinen, dass das Wachstum vor allem im Industriesektor so gut wie auf der Stelle tritt. Die steigende Arbeitslosigkeit ist eine direkte Folge des schwächeren Industriewachstums und es gibt Anzeichen dafür, dass dies den Konsum belastet. Dabei soll Letzterer eigentlich zunehmend als Wachstumsmotor fungieren. Für den Dienstleistungssektor bleiben wir optimistisch, obwohl hier die Indikatoren zuletzt ebenfalls eine kurzfristige Wachstumsverlangsamung signalisiert haben“, so der Goldman-Sachs-Experte weiter.
Der Übergang von einer investitionsgetriebenen zu einer konsumorientierten Wirtschaft sei bisher jedoch noch nie reibungslos vonstattengegangen. Auch China dürfte diesbezüglich keine Ausnahme bilden. Die chinesische Regierung werde sich verstärkt auf die Generierung von Wachstum konzentrieren, zumal die traditionellen Wirtschaftsstimuli scheinbar nur begrenzt wirkten. Dabei habe China in etwas mehr als einem Jahr neben verschiedenen anderen Lockerungsmaßnahmen bereits fünfmal die Zinsen gesenkt. Die Regierung könnte bei ihren Bemühungen, Wachstum zu generieren, wieder mehr den Industriesektor ins Visier nehmen. Dies ginge allerdings wohl zulasten weiterer Reformen. Außerdem wäre noch der hohe Preis eines wachsenden Schuldenbergs zu zahlen. Erfahrungsgemäß verheiße eine schnelle Anhäufung von Schulden für die betroffenen Länder nichts Gutes. Für gewöhnlich dämpfe dies für eine längere Zeit das BIP-Wachstum oder es entstehe gar eine Finanzkrise – ein Schicksal, das für China aber nach wie vor nicht zu erwarten sei, heißt es weiter.
„Aus Aktiensicht dürfte mit einer anhaltenden Volatilität zu rechnen sein. Diese Kursschwankungen stehen in direktem Zusammenhang mit dem Bestreben der Regierung, bei der Wirtschafts- und Markttransformation des Landes nichts dem Zufall zu überlassen. Die Aussicht auf unkalkulierbare staatliche Interventionen und die systematischen Kapitalfehlallokationen in der Vergangenheit bestärken uns darin, es bei einem sehr begrenzten Engagement in chinesischen Staatsbetrieben zu belassen. In den Verbrauchersektoren finden wir trotz des kurzfristigen Gegenwinds für den Konsum weiterhin einige interessante Opportunitäten. Hierzu zählen etwa lokale Einzelhändler, die Marktanteile gegen internationale Marken gewinnen sowie vom Internethandel und Tourismus profitieren“, so Khemka.
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