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12:08 Uhr, 24.08.2016

Ungarns Notenbank senkt Zinsen trotz Deflationsgefahr nicht

Bereits nach dem letzten Zinsschritt signalisierten die Währungshüter der MNB, dass keine weitere Lockerung bis auf Weiteres nicht angedacht sei. Mit Blick auf die nach wie vor sehr niedrige Teuerung wäre eine weitere Zinssenkung aber ein Mittel der Wahl gewesen.

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Budapest (Godmode-Trader.de) - Zwischen März und Mai hatte die ungarische Notenbank ihren Leitzins in drei Schritten um insgesamt 045 Prozentpunkte auf das historische Tief von 0,90 Prozent gesenkt. Doch seither hält die Magyar Nemzeti Bank (MNB) die Füße still. Auch bei ihrer August-Sitzung am gestrigen Dienstag verkündet die Zentralbank die von den meisten Marktteilnehmern bereits erwartete Entscheidung, die Base Rate unverändert auf dem aktuellen Niveau zum belassen.

Bereits nach dem letzten Zinsschritt signalisierten die Währungshüter der MNB, dass keine weitere Lockerung der monetären Rahmenbedingungen bis auf Weiteres nicht angedacht sei. Dennoch haben sich die Geldmarktsätze seither weiter reduziert, wie die Analysten von HSBC Trinkaus in „Der Markt heute“ am Dienstag berichten. Mit Blick auf die nach wie vor sehr niedrige Teuerung — die Verbraucherpreise gingen im Juli um 0,3 Prozent zum Vorjahr zurück — sei eine weitere Zinsreduzierung nicht abwegig gewesen.

Die guten Wachstumszahlen aus dem zweiten Quartal 2016, die ungarische Wirtschaftsleistung legte um 1,1 Prozent zum Vorquartal zu, machen aber aufgrund der steigenden Nachfrage perspektivisch eine ansteigende Inflation wahrscheinlich. Die Analysten rechnen für 2017 mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 1,7 Prozent. Damit würde das zentrale Inflationsziel der Notenbank von 3 Prozent (+/- 1 %) wieder etwas näher rücken, was wiederum weitere geldpolitische Lockerungen ausschließen würde, so HSBC Trinkaus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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