Fundamentale Nachricht
11:26 Uhr, 22.07.2015

Ungarns Notenbank kündigt Ende geldpolitischer Lockerungen an

Die ungarische Nationalbank hat ihren Leitzins etwas stärker als erwartet gesenkt. Weitere Zinssenkungen wird es aber offenbar vorerst nicht geben.

Budapest (Godmode-Trader.de) - In Ungarn hat die Notenbank (MNB) am Dienstag vor dem Hintergrund der niedrigen Inflation erwartungsgemäß die Zinsen gesenkt. Der Zinssatz sei um 0,15 Prozentpunkte auf 1,35 Prozent gesenkt worden, teilten die Notenbanker in Budapest mit. Der Schritt fiel etwas stärker aus als von Ökonomen mehrheitlich erwartet. Diese hatten lediglich eine Reduzierung um 0,1 Prozentpunkte für wahrscheinlich erachtet.

Insgesamt hat die Magyar Nemzeti Bank seit März die Zinsrate an fünf aufeinanderfolgenden Terminen um nun insgesamt 0,75 Prozent nach unten genommen. Mit dem aktuellen Niveau liegt diese nun auf einem historischen Tiefstand. Notenbanchef Matolcsy betonte auf der im Anschluss an die Ratssitzung stattfindenden Pressekonferenz allerdings, dass es auf unbestimmte Zeit keine weiteren Zinssenkungen geben wird. Die Hauptrefinanzierungsrate werde "für eine sehr lange Zeit" gleich bleiben, so Matolcsy.

Einem Bericht des Europarates zufolge sind die Institutionen Parlament und Justiz in Ungarn anfällig für Korruption. Interessenkonflikte von Parlamentariern würden nicht ausreichend kontrolliert. Zudem würden die Abgeordneten ebenso wie das Justizpersonal eine zu weit reichende strafrechtliche Immunität genießen, heißt es in einem Bericht der Staatengruppe gegen Korruption (GRECO), der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Gesetzgeberische Reformen seit Mandatsbeginn der rechtsnationalen Regierung von Viktor Orban 2010 seien nicht immer von ausreichendem Niveau an Transparenz begleitet worden, heißt es weiter.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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