Umweltminister verteidigt Ausbau der Erneuerbaren Energien
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Berlin (BoerseGo.de) - Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat in einem Zeitungsinterview mögliche Stromausfälle im Winter als Folge der Energiewende als abwegig bezeichnet. Den "Nürnberger Nachrichten" vom Dienstag sagte der Minister, gerade die jetzigen Tage mit klirrender Kälte zeigten, dass die erneuerbaren Energien ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität leisten. "Wie bei der falschen Prognose höherer Strompreise hat sich auch die Prognose als falsch erwiesen, dass die Netze bei Kälte zusammenbrechen", so Röttgen.
Die Stromnetzbetreiber hatten vor einer wachsenden Gefahr von Stromausfällen angesichts der Energiewende gewarnt. Doch die Realität sieht laut Röttgen gerade entgegengesetzt aus. Es sei interessant, dass Deutschland in diesen Tagen mit einer sehr hohen Nachfrage sogar noch Strom exportiere - dank Photovoltaik und Windenergie, betont der Minister. "Wir hatten in den letzten Tagen eine Kapazität von bis zu 10.000 Megawatt an Sonnenstrom und bis zu 11.000 Megawatt Windstrom." Zum Vergleich: Diese Leistung entspricht ca. der von 20 Atomkraftwerken. Dies zeige, dass man sich mit der Energiewende auf einem guten Weg befinde.
Mit Blick auf die jüngst ergangene neue Verordnung zum erforderlichen Netzausbau sagte Röttgen: "Der bekam auch eine völlig neue Rechtsgrundlage mit früher Bürgerbeteiligung." Die Erneuerbaren Energien stünden hinter der Braunkohle inzwischen auf Platz zwei mit einem Anteil von 20 Prozent - zudem sei die über den Strompreis zu zahlende Umlage für die Ökoenergie-Förderung stabil - es sei wichtig die Verbraucher bei den Kosten nicht zu überfordern. Mittlerweile werden pro Jahr 8 Milliarden Euro von den deutschen Stromkunden auf die Inhaber von Fotovoltaikanlagen umverteilt. Seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sind bereits 50 Milliarden Euro in die Fotovoltaik geflossen. Kritiker bemängeln, das die Anlagen aber nur so viel Energie wie zwei Atomkraftwerke oder 3 Prozent des deutschen Stroms produzieren. Wirtschaftsminister Philipp Rösler hat jetzt eine Gesetzesänderung vorgeschlagen, der zufolge die installierte Leistung der Fotovoltaikanlagen begrenzt werden soll. Die Obergrenze sieht Rösler bei 33,3 Gigawatt im Jahr 2020.
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