Umschuldung der griechischen Bonds für Privatanleger ein "Reinfall"
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München (BoerseGo.de) - Die Umschuldung der griechischen Staatsanleihen ist abgeschlossen. Alles ist glatt gelaufen, könnte man angesichts der öffentlichen Reaktionen meinen. Doch für Privatanleger ist es das keinesfalls, sagt die Münchener Kapitalanlagerechtlerin Daniela Bergdolt. Ihrer Auffassung nach ist der „freiwillige“ Umtausch eher ein glatter Reinfall. „Privatanleger waren während der gesamten Verhandlungen außen vor, sollen nun aber „freiwillig“ auf über die Hälfte ihrer Forderungen verzichten. Man hat die Anleger behandelt wie unmündige Kinder“, beschwert sich die Rechtsanwältin, die in Personalunion Landesgeschäftsführerin der Anlegerschutzorganisation DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) in Bayern ist.
Darüber hinaus dürfte laut der Juristin das Vertrauen des Privatanlegers in die Bonität von Staatsanleihen und die Seriosität der Anleiheemittenten unwiederbringlich erschüttert sein. „Der Umtausch erfolgte im Verhältnis 1:24. Das heißt, dass jeder Anleger für eine Anleihe im Nennwert von 1000 Euro insgesamt 24 neue Papiere im Gesamtwert von 31,5 Prozent des Ursprungsbetrags bekommen hat. Jedes davon hat eine eigene Laufzeit und eine eigene Verzinsung. Bei einer solchen Flut den Überblick zu behalten, ist nahezu unmöglich“, konstatiert Bergdolt. Noch schlimmer sei es allerdings, dass die Papiere quasi unverkäuflich sind. Jedes Mal, wenn ein Anleger eine Anleihe verkaufen wolle, werden Gebühren fällig, die den eigentlichen Wert fast vollständig auffressen würden.
Die DSW hat Investorenvereinigung davon abgeraten, das griechische Umtauschangebot anzunehmen. Durch einen Parlamentsbeschluss in Griechenland wurden jedoch alle Anleihen zwangsumgetauscht. Zu prüfen wird sein, ob ein Anleger dagegen juristisch vorgehen kann.
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