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13:53 Uhr, 24.05.2013

Umfrage: Zahl der Arbeitslosen im Mai unter drei Millionen

Nürnberg (BoerseGo.de) - Einer aktuellen Umfrage unter namhaften Ökonomen zufolge ist die Zahl der Arbeitslosen im Monat Mai erstmals wieder unter die psychologisch wichtige Drei-Millionen-Marke gesunken. Im zu Ende gehenden Monat werden bundesweit 2,91 Millionen Frauen und Männer ohne Arbeit sein, so das Ergebnis der dpa-Umfrage unter Volkswirten deutscher Großbanken. Dies wären zwar rund 110.000 Arbeitslose weniger als im April, aber rund 55.000 mehr als vor einem Jahr. Die offizielle Zahl der Arbeitslosen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am kommenden Mittwoch veröffentlichen.

Zuletzt hatte die Zahl der amtlich registrierten Erwerbslosen im Dezember 2012 unter der Drei-Millionen Marke gelegen. Im April sank die Zahl der Arbeitslosen auf 3,02 Millionen. Das sind 57.000 Jobsuchende mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote schrumpfte gegenüber dem Vormonat März um 0,2 Punkte auf 7,1 Prozent.

Grund für die späte Frühjahrsbelebung ist der langanhaltende Winter in diesem Jahr. So erwartet Allianz-Volkswirt Rolf Schneider nun einen spürbaren Nachholeffekt. „Nach Ostern haben viele Unternehmen neue Arbeitskräfte eingestellt.“ Vor allem auf dem Bau habe es eine gute Auftragslage gegeben. Ohne diesen Sondereffekte hätte es allerdings im Mai eher einen Stillstand auf dem Arbeitsmarkt gegeben. Konjunkturell sei die Lage für den Arbeitsmarkt noch immer ungünstig. Der Allianz-Volkswirt hält es für wahrscheinlich, dass mit dem Anziehen der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte auch wieder neue Arbeitsplätze entstehen. Dadurch könnte die Zahl der Erwerbslosen im Jahresverlauf bis auf 2,77 Millionen sinken.

Auch BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise zeigte sich bei Vorlage der April-Zahlen zuversichtlich, dass die Zahl der Jobsuchenden bald wieder unter die Marke von drei Millionen rutscht. Mit Blick auf Mai und Juni sagte er vor einem knappen Monat: „Wenn nichts Schreckliches passiert, sind wir dann unter den drei Millionen.“ Das erste Quartal sei zwar schlechter gelaufen als erwartet. „Aber jetzt ist es ein normaler Verlauf.“

In der EU zeigt sich allerdings nach wie vor ein dramatisches Bild auf dem Arbeitsmarkt. In der Eurozone trieb die Rezession die Arbeitslosigkeit auf neue Höchststände. 19,2 Millionen Menschen waren neuesten Zahlen von Eurostat zufolge im März in den 17 Ländern der Währungsunion ohne Job. Das entspricht einer Quote von 12,1 Prozent - ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat und 1,1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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