Umfrage: Deutsche fordern mehr Finanzbildung
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Welche Kenntnisse haben die Deutschen beim Thema Investmentfonds? Dieser Frage ging AXA Investment Managers in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest in einer repräsentativen Umfrage nach. Das bemerkenswerte Ergebnis: Die Deutschen fordern mehr Finanzbildung.
68 Prozent der Befragten sind der Meinung, es solle mehr Finanzwissen im Unterricht vermittelt werden. Lediglich jeder Vierte gibt an, dieses Wissen tatsächlich auch in der Schule erlangt zu haben. Mehr Aufklärung wird zudem über Ausbildungsstätten und Universitäten gefordert. Das Bedürfnis nach Finanzwissen ist größer geworden und die Deutschen wünschen sich auch mehr Informationen über das Internet, Bücher, Seminare und Messen. „Wir vermuten, dass der gestiegene Informationsbedarf auf die erneuten Kurseinbrüche und die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten zurückzuführen ist. Viele Deutsche sind beim Thema Finanzen nach wie vor verunsichert und wollen mehr Aufklärung”, sagt die für Nordeuropa zuständige Marketing-Chefin bei AXA Investment Managers, Karin Kleinemas.
Ein weiterer Baustein der Studie waren Fragen zum Thema Nachhaltigkeit. Die Deutschen wollen nachhaltig investieren, wissen aber nicht wie. 66 Prozent der Befragten kennen den Ausdruck Nachhaltigkeit und 40 Prozent gehen davon aus, dass nachhaltige Investments gleichzeitig auch weniger Rendite bedeuten. Für über die Hälfte spielt der Aspekt Nachhaltigkeit bei der Anlageentscheidung eine wichtige Rolle. Dennoch: Ein Drittel würde zwar gerne nachhaltig investieren, kennt aber keine geeigneten Produkte.
Trotz einiger Defizite hat sich das allgemeine Finanzwissen der Deutschen im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Allerdings liegt das allgemeine Wissensniveau weiterhin bei nur 48 von 100 erzielbaren Indexpunkten. Im Vorjahr waren es 46 Punkte. 14 Prozent der Deutschen erreichen einen Indexwert von bis zu 30 Indexpunkten; immerhin ein leichter Rückgang von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Acht Prozent der Deutschen verfügen über sehr hohes Wissen und erreichen einen Indexwert von über 71 Indexpunkten. Dennoch gibt es Wissenslücken bei allgemeinen Fragen zu Investmentfonds: Weiterhin weiß nur knapp die Hälfte der Mitwirkenden, dass ein Rentenfonds in festverzinsliche Wertpapiere investiert. Auf die Frage, ob es Investmentfonds gibt, die speziell zum Schutz vor Inflation entwickelt wurden, fand nur etwa ein Drittel der Befragten die richtige Antwort. Inflationsindexierte Anleihen kennen 45 Prozent der 18- bis 39-Jährigen, 72 Prozent der Älteren (60plus) können diese Frage hingegen nicht beantworten.
Dass das Vertrauen der Deutschen in Investmentfonds als mittel- bis langfristige Geldanlage trotz verbesserter Tendenz weiterhin erschüttert ist, zeigt sich in der Einstellung zur privaten Altersvorsorge mittels Fonds. 2011 hielten 46 Prozent der Befragten Fonds für altersvorsorgetauglich, jetzt sind es 49 Prozent. Der Hauptgrund, der die Befragten von einer Investition in Fonds abhält, ist der Mangel an zusätzlichem Geld. Dieser Aussage stimmt über die Hälfte der Befragten zu, die keine Fonds besitzt. Insbesondere die Älteren (60plus) und Geringverdiener sind der Meinung, Fonds seien etwas für Besserverdiener. Jeder vierte Deutsche möchte eigenständig sparen. „Die Unruhe an den Märkten spiegelt sich im verunsicherten Verhalten wider. Eigenständiges Sparen scheint den Deutschen flexibler als eine Investition für die langfristige Altersvorsorge. Das Geld ist zwar gedanklich für die Zukunft angelegt, kann bei Bedarf aber jederzeit verwendet werden. Doch auch Fonds können täglich veräußert werden und Sparpläne sind bereits mit einem Betrag von 50 Euro realisierbar. Es scheint fast, als hätte sich diese Vorsorgemöglichkeit bei der breiten Bevölkerung noch nicht durchgesetzt“, so Kleinemas.
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