Kommentar
08:30 Uhr, 20.01.2025

Überschießende Kursbewegungen am Anleihemarkt

Es ist für mich nicht so richtig nachvollziehbar, warum die Anleihemärkte ausgerechnet auf die Preisdaten aus den USA mit einem Renditerückgang reagiert haben.

Denn aus meiner Sicht geben die Daten das eigentlich nicht her. Sie fielen zwar unter den Erwartungen aus, dennoch ist sowohl bei den Erzeuger- als auch den Verbraucherpreisen die jährliche Inflation gestiegen, womit sie sich vom Ziel der Notenbank entfernt hat.

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Übertriebener Renditeanstieg

Allerdings halte ich einen Rückgang der Renditen grundsätzlich sowohl aus fundamentaler als auch aus charttechnischer Sicht für gerechtfertigt. Schon vor einer Woche hatte ich geschrieben, dass der starke Renditeanstieg nicht zu den Zinssenkungen der Notenbanken passt (siehe „Warum steigen die Renditen trotz sinkender Leitzinsen?“). Und am Sonntag war im Wochenupdate des Trading-Dienstes „Target-Trend-CFD“ zu lesen, dass sich an den Börsen häufig überschießende Kursbewegungen bzw. Übertreibungen beobachten lassen. Das gilt wohl auch für die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen.

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Der bullische Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal und der Anstieg über das Hoch vom April war offenbar eine Bullenfalle (siehe roter Bogen im Chart). Scheinbar hatten es die Anleger also etwas übertrieben.

Und so könnte sich nun die flache Abwärtstendenz in dem breiten Trendkanal fortsetzen. Bestätigt wird dies, wenn sich die Rendite zunächst innerhalb des Trendkanals festsetzt, möglichst weit in den Trendkanal zurückläuft und vor allem das Tief des vorangegangenen Rücksetzers bei 4,2 % unterschreitet.

Bärenfalle beim Bund-Future

Gleiches gilt in umgekehrter Form für den Bund-Future. Er brach aus seinem breiten Aufwärtstrendkanal nach unten aus und fiel unter das Tief vom November bei 130,58 Punkten. Beides stellte sich inzwischen aber auch hier als Fehlsignal und mögliche Übertreibung heraus (siehe grüner Bogen im folgenden Chart).

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Daher bleibe ich auch bei meiner Erwartung, „dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einem wieder steigenden Bund-Future führen wird, solange die Währungshüter nicht von ihrem bisherigen Plan abweichen“, wie ich im Wochenupdate am Sonntag auch noch schrieb. Danach sieht es aktuell aus, denn diverse Mitglieder der EZB haben sich jüngst zu Wort gemeldet und sich für weitere Leitzinssenkungen ausgesprochen. Nicht nur für den Anleihe-, sondern auch für den Aktienmarkt wäre das eine Basis für weiter steigende Kurse (wenn sie nicht so überkauft wären, vor allem in den USA).

Hinweise zum Trading

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an meinen Rat aus der Börse-Intern-Ausgabe vom 29. November (siehe „Der Anleihemarkt läuft nach Plan“). Damals notierte der Bund-Future bei 134,76 Punkten und er war durch einen starken Anstieg dorthin kurzfristig überkauft. Es war daher aus meiner Sicht an der Zeit, an eine (Teil-)Gewinnmitnahme zu denken oder einen engen Stop-Loss zu platzieren. Jetzt könnte man diese Long-Position zu günstigeren Kursen zurück ins Depot holen.

(Genaueres zu einem solchen Trade finden Sie im „Target-Trend-Spezial“ und im „Target-Trend-CFD“ – nutzen Sie die Stockstreet-Neujahrsaktion!)

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  • Takeprofit_01
    Takeprofit_01

    Gründe für steigende US-Anleihe-Renditen: A) die FED kauft nicht mehr wie zuvor Staatsanleihen, B) die Anleger wissen nicht was sie vom wachsenden Budget-Deficit halten sollen, C) mit Donald Trump wird das Deficit noch größer. Sonst noch Ideen?

    12:02 Uhr, 20.01.