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13:30 Uhr, 17.09.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

ZEW-Konjunkturerwartungen sinken im September unerwartet stark

Die Einschätzung von Investoren zu den Wachstumsaussichten Deutschlands hat sich September stärker als erwartet eingetrübt, wobei die Beurteilung der aktuellen Lage ebenfalls zurückging. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sank auf 3,6 (August: 19,2) Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 15,5 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage ging auf minus 84,5 (minus 77,3) Punkte zurück. Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 81,0 Punkte erwartet.

Hauck Aufhäuser Lampe: ZEW deutet auf Absturz

Der unerwartet starke Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen deutet Aussage von Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, auf "Absturz, Krise und Ohnmacht". "Vor allem die miserable Lagebeurteilung deutet auf ein wachstumsseitig erneut verlorenes Quartal hin", schreibt Krüger in einem Kommentar. Die Erwartungen seien auch deshalb abgestürzt, weil es schlicht kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen gebe. Der allgemeine Trend zu sinkenden Wachstumsprognosen dürfte sich fortsetzen.

Deutsche Bank: ZEW-Lage so schlecht wie 2020

Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobene Einschätzung der aktuellen Geschäftslage von Unternehmen in Deutschland ist im September deutlicher als erwartet gesunken. " Die aktuelle Lageeinschätzung ist mittlerweile fast so schlecht wie zu Beginn der Covid-Pandemie im Frühjahr 2020", schreibt Deutsche-Bank-Volkswirt Robin Winkler. Die Konjunkturerwartungen seien etwas robuster, doch der Optimismus aus dem Frühjahr ist verschwunden. "Es zeichnet sich ein trüber Herbst ab."

DSGV: Finanzielle Lage des Mittelstands nach wie vor stabil

Trotz großer Herausforderungen wie hoher Energiekosten, Fachkräftemangel und Anstrengungen zur Digitalisierung bleibt der Mittelstand ein starkes Fundament der deutschen Wirtschaft. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). "Die finanzielle Lage des Mittelstands ist nach wie vor stabil", sagte DSGV-Präsident Ulrich Reuter. Mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 37 Prozent zeigten die Unternehmen ihre Robustheit.

Analyst: Fed hat keine guten Gründe für Monstersenkung

Die jüngsten US-Wirtschaftsdaten haben keine zwingenden Argumente für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte bei der bevorstehenden Fed-Sitzung geliefert, sagt Steve Englander, Leiter des Global G10 FX Research und der North America Macro Strategy bei der Standard Chartered Bank in New York. Eine Senkung um 50 Basispunkte und damit falsch zu liegen, wäre wahrscheinlich schlimmer als eine Senkung um 25 Basispunkte und damit falsch zu liegen, sagt er.

Vontobel: Ausmaß der ersten Fed-Zinssenkung ist sekundär

Unabhängig vom Umfang ihrer ersten Zinssenkung dürfte die US-Notenbank einen Lockerungszyklus einleiten, der den Leitzins bis Mitte 2025 in Richtung 3 Prozent bringen wird, sagt Carlos de Sousa, Portfoliomanager bei Vontobel. Der Markt rechnet mit einer höheren Wahrscheinlichkeit mit einer umfangreichen Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte, aber die Fixed-Income-Boutique von Vontobel tendiert zu einer Senkung um 25 Basispunkte.

Merz wird Kanzlerkandidat der Union

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz wird Kanzlerkandidat der Union bei der kommenden Bundestagswahl. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verzichtet auf eine mögliche Kanzlerkandidatur, wie er bei einer Pressekonferenz mit Merz nach einem Gespräch in der bayerischen Landesvertretung in Berlin bekanntgab. "Um es kurz zu machen, die K-Frage ist entschieden, Friedrich Merz macht's", sagte Söder. "Ich bin damit fein und ich unterstütze dies ausdrücklich.

Scholz: Merz als Kanzlerkandidat ist mir recht

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist eine Unions-Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Friedrich Merz nach eigenen Aussagen recht. "Ansonsten habe ich ja schon seit langer Zeit gesagt: Es ist mir recht, wenn Herr Merz der Kanzlerkandidat der Union ist", sagte Scholz bei einem Pressestatement auf seiner Zentralasienreise in Astana laut Mitschrift des Bundespresseamtes auf eine entsprechende Frage.

Lindner drängt Union zu "inhaltlicher Klarheit"

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat die Union nach der Entscheidung für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten zu inhaltlichen Klarstellungen aufgefordert. "Wir gratulieren Friedrich Merz und freuen uns auf den Wettbewerb mit ihm", erklärte der FDP-Vorsitzende über den Kurznachrichtendienst X. "Nach personeller Klarheit sollte jetzt die inhaltliche folgen", forderte Lindner.

Habeck sieht Fortschritte bei Finanzierungsbedingungen für Startups

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht Fortschritte in den Finanzierungsbedingungen für Startups in Deutschland und Europa, beklagt aber eine noch immer vorhandene "Risikoscheu". Die Bundesregierung wolle diese Vorbehalte überwinden, indem sie die staatliche KfW Bankengruppe und mehr private Investoren einbezieht und zudem regulatorische Hürden abbauen will.

Habeck: Will politische Lösung im EU-China-Handelsstreit

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat vor dem Gespräch mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao betont, dass er eine "politische Lösung" möchte für den Handelsstreit zwischen der Europäischen Union (EU) und China. Laut Habeck gibt es auch Anzeichen dafür, dass China an solch einer Lösung interessiert ist. Habeck betonte, es habe bei seinem Besuch in China vor wenigen Monaten "sehr offene" und "sehr ehrliche" Gespräche gegeben und man habe "Freistil geboxt".

Aiwanger kritisiert Strafzahlungen für Autohersteller

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat mit einem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen appelliert, die geplanten Strafzahlungen für deutsche Automobilhersteller angesichts verfehlter CO2-Grenzwerte zu stoppen. "Es ist grotesk, dass Frau von der Leyen an den Strafzahlungen für Autohersteller festhält, nur weil die Kunden Verbrennerfahrzeuge bevorzugen, obwohl Elektroautos verfügbar wären", schrieb Aiwanger laut seinem Ministerium. "In dieser angespannten Marktlage die Unternehmen zusätzlich zu belasten, führt nur zu mehr Kurzarbeit, weil die Geschäfte immer schlechter laufen."

DJG/DJN/apo

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