Kommentar
10:45 Uhr, 17.07.2020

Turtle Trading: Diese Kaufsignale gibt es heute!

Die "Turtle Trader" waren eine Gruppe legendärer Börsenhändler. Ihre Strategien können auch mit Guidants umgesetzt werden.

Das Experiment der "Turtle Trader" wurde Anfang der 1980er Jahre von den erfolgreichen Futures-Händlern Richard Dennis und William Eckhardt gestartet. Möglicherweise inspiriert von der Hollywood-Komödie "Trading Places" (deutsch: "Die Glücksritter", mit Dan Aykroyd und Eddie Murphy) wollten Dennis und Eckhardt herausfinden, ob man Menschen ohne jede Börsenerfahrung zu erfolgreichen Händlern machen könnte.

Das Experiment war ein voller Erfolg: 13 Menschen ohne jede Börsenerfahrung erhielten ein Startkapital zwischen 500.000 und zwei Millionen Dollar und zwei Trendfolgestrategien, an die sich sich halten sollten. Viele der "Turtle Trader" verdienten in den folgenden Jahren Millionen und einige gründeten sogar erfolgreich Vermögensverwaltungen oder Hedgefonds.

Die Geschichte der Turtle Trader wurde in mehreren Büchern u.a. von Michael W. Covel und Curtis M. Faith aufgearbeitet. Die Regeln des Turtle-Trading-Trendfolgesystems gibt es zudem kostenlos im Internet (den Link teile ich auf meinem Guidants-Desktop).

Im Kern benutzten die Turtle Trader zwei sehr einfache Trendfolgesysteme, mit denen Kursausbrüche gehandelt wurden. Die Strategie ging auf Richard Donchian, den Erfinder der Donchian Channels zurück. Im ersten System der Turtle Trader wurde eine Long-Position eröffnet, wenn der Kurs das bisherige 20-Tage-Hoch überschritten hatte und wieder verkauft, wenn ein 10-Tage-Tief unterschritten wurde. Eine Short-Position wurde beim Unterschreiten eines 20-Tage-Tiefs eröffnet und wieder geschlossen nach einem 10-Tage-Hoch. Die Regeln des zweiten Systems waren identisch, nur wurden hier 55 Tage für den Einstieg und 20 Tage für den Ausstieg verwendet.

Wer mit Trendfolgesystemen nicht vertraut ist, für den mögen die oben genannten Regeln widersinnig klingen, fast nach einer Umkehrung von "tief kaufen und hoch verkaufen". In der Tat setzten die Turtle-Trader auf eine andere Maxime: "Hoch kaufen, höher verkaufen." Tatsächlich ist es so, dass Kurse, die ein neues Hoch erreichen, oft noch viele Tage, Wochen oder gar Monate weiter steigen. Grund dafür ist die Tatsache, dass in der Realität Trends auftreten, die längere Zeit anhalten. Trendfolgesysteme haben zwar häufig keine gute Trefferquote (die Mehrzahl der Trades endet im Verlust), allerdings treten im Idealfall eine kleine Zahl sehr großer Gewinner mit langanhaltenden Trends auf, die die Verlusttrades mehr als kompensieren.

Die Ein- und Ausstiegsregeln lassen sich auch mit der Handelsplattform Guidants umsetzen. Während die Turtle Trader ursprünglich nur mit Futures-Kontrakten auf Rohstoffe oder Währungen handelten, lässt sich das System auch am Aktienmarkt einsetzen.

Der folgende Screenshot zeigt, welche deutschen Aktien heute ein Kaufsignal nach dem ersten System der Turtle-Trader liefern. Die Aktien der Autobauer liefern beispielsweise ein Kaufsignal, nachdem der Autobauer Daimler unerwartet starke Quartalszahlen vorgelegt hat. Die Adva-Aktien liefern ebenfalls zahlenbedingt ein Kaufsignal und stehen knapp neun Prozent über dem bisherigen 20-Tage-Hoch, wie sich dem Screenshot entnehmen lässt.

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Die folgende Tabelle zeigt, welche deutschen Aktien heute ein Verkaufssignal liefern. Die rechte Spalte gibt an, wie weit die Aktien unter dem bisherigen 20-Tage-Tief stehen.

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Die Signale der Turtle-Trader-Systeme im Guidants-Screener und dem Intraday-Screener stehen exklusiv den Kunden von Guidants PROup und PROmax zur Verfügung.

Neben den skizzierten Regeln für den Ein- und Ausstieg umfasste das Turtle-Trader-System auch noch relativ komplexe Regeln für das Moneymanagement und die Stoppsetzung, die ein wichtiger Erfolgsfaktor waren. Ein wichtiger Erfolgsfaktor bei den Turtle-Strategien war eine volatilitätsbasierte Anpassung der Positionsgröße, die im Rahmen dieses Artikels nicht erläutert wird, die aber in den Original-Regeln (Link auf meinem Desktop) nachgelesen werden kann.

Wichtig ist bei Trendfolgesystemen eine strikte Risikobegrenzung. Denn ein Großteil der Trades wird im Verlust enden. Trotzdem kann der Trader im Idealfall insgesamt einen Gewinn erzielen, weil die wenigen Gewinne deutlich größer ausfallen als die häufigen, aber kleinen Verluste. Eine sinnvolle Regel könnte zum Beispiel sein, dass man pro Trade höchstens ein Prozent des Depotvolumens riskiert. Diese Risikobegrenzung setzt man um, indem man die Positionsgröße nicht zu groß wählt und/oder einen angemessenen Stop Loss setzt.

Wie jede Trendfolgestrategie funktionieren auch die Turtle-Strategien nur in Märkten gut, die starke Trends aufweisen. In seitwärts tendierenden Märkten können Trendfolgestrategien auch viel Geld vernichten.

Es gibt natürlich keine Garantie dafür, dass die Systeme der Turtle Trader in Zukunft funktionieren werden. Alle, die es selbst ausprobieren wollen, können dies aber mit Guidants PROup und Guidants PROmax auf einfache Weise tun.


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2 Kommentare

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  • kurki
    kurki

    Danke für die Einführung zu dem spannenden Thema, nur leider finde ich auf ihrem Desktop kein Link, oder gibts den nur für pro Kunden?

    20:26 Uhr, 20.07. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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