Fundamentale Nachricht
10:21 Uhr, 28.03.2018

Turbulentes Marktumfeld

Die divergierende Geldpolitik und ein zunehmender Protektionismus lassen Invesco-Marktstrategin Kristina Hooper zufolge turbulentes Aktienjahr 2018 erwarten.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.970,83 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die zweite März-Woche markierte den neunten Jahrestag des Tiefpunktes des S&P 500 Index und damit des Beginns des Bullenmarktes. Kristina Hooper, Chief Global Market Strategist von Invesco, geht davon aus, dass der Bullenmarkt noch weiter andauern und es auch einen zehnten Jahrestag geben wird. Allerdings glaubt sie auch, dass das kommende Jahr ganz anders aussehen wird als die vorhergehenden neun Jahre, mit deutlich größeren Turbulenzen und bescheideneren Renditen, da die Bewertungen inzwischen weitgehend ausgereizt oder überreizt sind, die Normalisierung der Geldpolitik in den USA fortschreitet und der Protektionismus um sich greift.

Während die US-amerikanische Notenbank (Fed) an ihren Zinserhöhungsplänen festhält, sieht Hooper bis auf weiteres nichts, das für eine Normalisierung der Geldpolitik in der Eurozone spricht. Hier habe die Europäische Zentralbank zwar ihre Wachstumsprognose für 2018 angehoben, gleichzeitig aber betont, dass der binnenwirtschaftliche Preisdruck nach wie vor gedämpft ist und protektionistische Maßnahmen das Wachstum gefährden könnten, heißt es in Hoopers aktuellen Marktkommentar.

„Ich warne seit einiger Zeit vor den wirtschaftlichen Gefahren des Protektionismus und potenziellen Vergeltungsmaßnahmen, die den Freihandel lähmen könnten“, sagt Hooper. Nach der von US-Präsident Trump angekündigten Einführung von Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte betrachtet sie die weiteren handelspolitischen Pläne der Trump-Regierung für einen Sorgenfaktor, den Investoren im Blick behalten sollten. „Dies könnte den Beginn neuer internationaler Zollkriege markieren", sagt sie.

Die Europäische Union drohe den USA bereits ebenfalls mit Strafzöllen auf US-Importe. Auch andere Länder wie Japan hätten sich sehr besorgt geäußert, heißt es weiter. Nachdem sich im Weißen Haus die Protektionisten durchgesetzt zu haben scheinen, spricht laut Hooper einiges für weitere protektionistische Maßnahmen. Da die Handelsungleichgewichte zwischen den USA und China dem Präsidenten ein besonderer Dorn im Auge seien, könnten sich derartige Maßnahmen vor allem gegen China richten. „Meiner Ansicht nach müssten sich die USA bei einem solchen Schritt auf erhebliche Vergeltungsmaßnahmen einstellen, zumal Chinas Präsident Xi Jinping seine Macht zuletzt weiter ausgebaut hat, da der Nationale Volkskongress die Begrenzung der Amtszeit des Präsidenten aufgehoben hat“, so Hooper.

Auf Makroebene signalisieren die im Februar veröffentlichten Durchschnittslöhne Hooper zufolge, dass der Lohndruck in den USA – zumindest erst einmal – nachgelassen hat. Nachdem der Arbeitsmarktbericht im Januar erhebliche Inflationsängste geschürt hatte und damit für die Marktturbulenzen des zurückliegenden Monats verantwortlich war, sei das eine gute Nachricht für die Märkte. „Es bedeutet aber nicht, dass damit auch automatisch die Volatilität nachlassen wird“, warnt Hooper. Ihrer Ansicht nach müssen sich die Investoren bis auf weiteres auf ein turbulenteres Marktumfeld einstellen, in dem die Aktienkurse stärker als zuvor auf jede neue Datenveröffentlichung reagieren.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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