Turbo-Handel für Börsencrash verantwortlich?
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Suche nach den Ursachen für die krisenanfälligen Finanzmärkte beschäftigt immer mehr Fachleute. Nun hat der Ökonom Nikolaus Hautsch von der Berliner Humboldt-Universität die Hochfrequenzhändler als Mitverantwortliche für das Börsenchaos der letzten Tage ausgemacht. "Meine Hypothese wäre, dass Hochfrequenzhandel in extremen Marktphasen eine destabilisierende Wirkung hat", sagte der Hautsch der Financial Times Deutschland vom Montag. Er schränkt aber ein, dass es schwer sei an Daten zu kommen, die Hochfrequenzhändler überhaupt ausreichend identifizieren. Die Börsen-Betreiber wollten nicht, dass einzelne Marktteilnehmer und ihre Strategien identifiziert werden könnten.
Hochfrequenzhändler können innerhalb kürzester Zeit zehntausende Transaktionen abwickeln. Normalerweise sorgen sie für ausreichend Liquidität an den Märkten. In unruhigen Phasen wirken sie allerdings destabilisierend. Mittlerweile machen die Turbo-Händler mehr als 50 Prozent des globalen Aktienhandels aus. "Es ist eine technologische Schlacht. Hochfrequenzhändler sind clevere Leute, die ihre technische Power perfekt ausnutzen. Den Behörden müssten ähnliche technische Mittel zur Verfügung stehen wie diesen Händlern, damit eine effektive Kontrolle möglich wird", fordert der Experte.
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