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08:59 Uhr, 11.10.2011

TUI will nicht auf Hapag-Paket sitzen bleiben

Hamburg (BoerseGo.de) – Die Gesellschafter von Hapag-Lloyd sind sich weiter uneins darüber, wie es um die Zukunft der weltweit fünftgrößten Reederei bestellt ist. Nach Informationen der Financial Times Deutschland haben die Eigner TUI, das Konsortium um den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne und die Hansestadt Hamburg unterschiedliche Auffassungen darüber, wann TUI die vor Jahren vereinbarte Put-Option ziehen und den Mitgesellschaftern seine Anteile zum Kauf andienen darf. Der Reisekonzern hält 38,4 Prozent an der Reederei. Die entsprechende Passage sei juristisch nicht eindeutig formuliert, schreibt die FTD unter Berufung auf Insider aus dem Eignerkreis. Angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten, die den Wert von Hapag drücken, solle TUI möglichst länger engagiert bleiben, wie die Eignermehrheit fordert.

TUI will sich aber unbedingt von den Hapag-Anteilen - die per Ende Juni einen Nennwert von rund 1,19 Mrd. Euro hatten - trennen. Mit den Erlösen soll TUI-Konzernchef Michael Frenzel die Touristiksparte des Konzerns ausbauen. Bislang sind jedoch alle Versuche, das Hapag-Paket zu veräußern, zum Scheitern verurteilt gewesen. Ein für April geplanter Börsengang musste wegen der Folgen des Japan-Bebens für die Märkte verschoben werden. Ein neuer Versuch noch 2011 gilt als ausgeschlossen. Gespräche mit Interessenten wie dem chinesischen Mischkonzern HNA oder dem omanischen Staatsfonds haben keine Ergebnisse eingebracht.

Frenzel kann dem Konsortium laut Vertrag 33 Prozent der TUI-Anteile anbieten. Schlagen die Miteigner diese Möglichkeit aus, müssen sie es ihm ermöglichen, dass er mehr als die Hälfte an Hapag an einen Dritten veräußern kann. "Wir prüfen nach wie vor alle Optionen und führen Gespräche mit potenziellen Investoren", sagte ein TUI-Sprecher der Zeitung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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