Analyse
07:30 Uhr, 14.05.2025

TUI - Buchungen schwächer als im Vorjahr

Die TUI Group hat im zweiten Geschäftsquartal 2025 die Analystenerwartungen beim Umsatz verfehlt, beim Ergebnis aber erreicht und hält weiterhin am Jahresausblick fest.

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  • TUI AG
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  • TUI AG - WKN: TUAG50 - ISIN: DE000TUAG505 - Kurs: 7,604 € (XETRA)

Der Umsatz legte im Zeitraum Januar bis März leicht um 1,5 % auf 3,71 Mrd. EUR zu (Vorjahr: 3,65 Mrd. EUR) – unter den von Analysten prognostizierten 3,87 Mrd. EUR. Das bereinigte EBIT lag mit -206,8 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von -188,7 Mio. EUR. Am Markt wurde ein EBIT von -215,3 Mio. EUR erwartet. Das Nettoergebnis lag mit -306,1 Mio. EUR etwas besser als gedacht.

Später Ostertermin verzerrt Vergleichbarkeit

Zentrales Sonderelement war der sogenannte Ostereffekt: Weil die Osterferien 2025 ins dritte Quartal fielen, gingen wesentliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus dem Ferienreisegeschäft im Vergleich zum Vorjahresquartal verloren. Konzernintern wurde dieser Effekt mit 32 Mio. EUR beziffert. Ohne diese Verzerrung hätte sich das bereinigte EBIT um 14 Mio. EUR verbessert – ein Beleg für die mittlerweile wieder erreichte operative Widerstandskraft des Geschäftsmodells.

Urlaubserlebnisse liefern, Veranstaltergeschäft unter Druck

Wachstumstreiber bleibt das Segment Urlaubserlebnisse. Die Kreuzfahrtsparte erzielte mit 82 Mio. EUR ein neues Quartalshoch (Vorjahr: 70,1 Mio. EUR), getragen durch den Flottenzuwachs bei TUI Cruises. Auch Hotels & Resorts steigerte die Durchschnittsraten um 4 % auf 113 EUR pro Tag und erhöhten die Auslastung auf 82 %. Das bereinigte EBIT in diesem Bereich sank allerdings auf 103 Mio. EUR (Vorjahr: 117 Mio. EUR), vor allem wegen Bewertungs- und Saisoneffekten.

Demgegenüber bleibt das Segment Märkte + Airline belastet. Der Quartalsverlust stieg auf -365 Mio. EUR (Vorjahr: -326 Mio. EUR), was auch auf gestiegene Kosten im Emissionshandel und saisonale Aufwendungen zurückzuführen ist. Die Zahl der Gäste ging im Quartal auf 2,6 Mio. zurück (Vorjahr: 2,8 Mio.). Besonders schwach entwickelte sich die Region West (Benelux, Frankreich) mit einem EBIT-Rückgang von -72 auf -85 Mio. EUR.

Das Wintergeschäft 2024/25 verlief solide mit einem Buchungsplus von 2 % bei im Schnitt 4 % höheren Preisen. Für den Sommer 2025 zeigen sich erste Bremsspuren: Die Buchungslage liegt aktuell 1 % unter Vorjahr, obwohl die Durchschnittspreise erneut um 4 % steigen konnten. Auch hier macht sich der spätere Ostertermin bemerkbar – viele Kunden buchen schlicht später.

Finanzstruktur verbessert – Ausblick bestätigt

Finanzvorstand Mathias Kiep verwies auf Fortschritte bei der Bilanzqualität: Die Nettoverschuldung wurde zum Stichtag 31. März auf 3,0 Mrd. EUR gesenkt. Zudem refinanzierte TUI die zentrale revolvierende Kreditlinie (RCF) über 1,9 Mrd. EUR bis 2030 und stärkte damit die Liquiditätsbasis.

Trotz des schwachen Quartals hält der Vorstand an der Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest. Der Umsatz soll weiterhin um 5 bis 10 % steigen, das bereinigte EBIT um 7–10 %. Entscheidender Hebel bleibt das Sommergeschäft – inklusive der Nachholeffekte aus dem Ostergeschäft. CEO Sebastian Ebel zeigte sich kämpferisch: „Wir werden auch in diesem Geschäftsjahr profitabel wachsen. Europa braucht mehr Dynamik – weniger Regulierung, mehr Investitionen.“

Fazit: TUI hat operativ an einigen Stellen geliefert, doch die Buchungslage und der Umsatz enttäuschen wohl. Die schwache Konjunktur wirkt sich negativ auf das Unternehmen aus. Jubelstürme dürften die Zahlen heute daher keine erzeugen können. Ich würde die TUI-Aktie zunächst noch nicht ins Depot buchen wollen.

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Jahr 2024 2025e* 2026e*
Umsatz in Mrd. EUR 23,17 24,77 25,70
Ergebnis je Aktie in EUR 1,03 1,21 1,38
KGV 7 6 6
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,18 0,22
Dividendenrendite 0,00% 2,37% 2,89%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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