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15:22 Uhr, 28.10.2020

Türkischer Präsident ärgert sich über Charlie Hebdo

Die Pariser Zeitschrift „Charlie Hebdo“ auf ihrer aktuellen Titelseite eine Karikatur von Erdogan veröffentlicht, um Salz in die Wunde zu streuen, was in der Türkei zu neuen Protesten führte.

Paris (Godmode-Trader.de) - Nach der Enthauptung eines Lehrers durch einen 18-jährigen mutmaßlichen Islamisten hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt, verstärkt gegen den konservativen Islam vorzugehen. Seine dahingehenden Aussagen und die Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen sorgen in Teilen der muslimischen Welt noch immer für Unruhe und Protest.

In Pakistan hat der Vorsitzende der Oppositionsbewegung PDM, Maulana Fazalur Rehman, Händler zum Boykott französischer Produkte aufgefordert und einen Stopp von Importen aus Frankreich verlangt. Premierminister Imran Khan forderte in einem Brief an muslimische Staaten, gemeinsam die Stimme zu erheben. „Wir als Führer der muslimischen Politik müssen die Initiative ergreifen, um ein Ende des Kreislaufs von Hass und Gewalt zu fordern", so Khan. Am Montag hatte Pakistan bereits den französischen Botschafter einbestellt.

Im Streit mit Frankreich legte auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach und warf bestimmten Ländern eine „Neuauflage der Kreuzzüge“ vor. Diese würden von westlichen Staaten geplant, die den Islam attackierten, sagte Erdogan in einer Rede vor Abgeordneten seiner Partei AKP. Sich gegen Angriffe auf den Propheten Mohammed zu stemmen, sei „eine Frage der Ehre“.

Die Pariser Zeitschrift „Charlie Hebdo“ auf ihrer aktuellen Titelseite eine Karikatur von Erdogan veröffentlicht, um Salz in die Wunde zu streuen, was in der Türkei zu neuen Protesten führte. Ankara will nun alle rechtlichen und diplomatischen Schritte ausschöpfen. Staatliche türkische Medien berichteten, die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen gegen „Charlie Hebdo“ eingeleitet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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