Türkei schickt Warnung an Nikosia: Keine Ausbeutung der Gasvorkommen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Ankara/ Nikosia (BoerseGo.de) - Die Türkei hat Zypern eindringlich davor gewarnt, etwaige Pläne zur Ausbeutung der Gasvorkommen vor der Insel voranzutreiben. Nikosia hatte geäußert, die Gas-Reserven für die finanzielle Sanierung des hochverschuldeten Landes einzusetzen. Die Türkei sei entschlossen, die eigenen Rechte und die Interessen der türkischen Zyprer auf der geteilten Insel zu schützen, teilte das Außenministerium am Donnerstag in Ankara mit. Die Gasvorkommen werden von beiden Seiten beansprucht.
Die Idee der griechischen Zyprer, Werte aus Bodenschätzen der Insel in einen Rettungsfonds einzubringen, habe grundlegende Rechte der türkischen Zyprer, die Mitbesitzer der Insel sind, ignoriert, warnte das türkische Ministerium. Die Überlegungen seien Ausdruck einer gefährlichen Illusion, alleiniger Besitzer der Insel zu sein, was zu einer neuen Krise in der Region führe könne.
Der italienische Gasversorger ENI bekam bereits am Mittwoch zu spüren, dass die Türken in dieser Angelegenheit keinen Spaß verstehen. Weil das Unternehmen Pläne für eine Ausbeutung der Gasvorkommen vor Zypern vorantreibe, habe Ankara alle geplanten Projekte mit ENI in der Türkei gestoppt, teilte der türkische Energieminister Taner Yildiz mit.
Seit der türkischen Militärintervention von 1974 ist die Insel geteilt. Den Norden (Türkische Republik Nordzypern) wird nur von der Türkei international anerkannt. Die Republik Zypern im Süden vertritt die Insel völkerrechtlich nach außen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.