Fundamentale Nachricht
13:19 Uhr, 14.08.2018

Türkei leidet unter toxischer Kombination

Paul McNamara, Investment Director bei GAM Investments, kommentiert die Aussichten für die Türkei, nachdem die türkische Lira gegenüber dem Dollar auf ein Rekordtief gefallen ist:

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  • USD/TRY
    ISIN: XC000A0C31T3Kopiert
    Kursstand: 6,52400 TL (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Zürich (GodmodeTrader.de) - Die Türkei leidet unter einer toxischen Kombination aus einem Leistungsbilanzdefizit, einer übermäßigen Verschuldung des privaten Sektors und einer hohen Auslandsfinanzierung des Bankensystems. Die Situation spitzt sich nun zu, da eine dringend benötigte Nachfrageverlangsamung zu Qualitätsproblemen der Vermögenswerte bei den Banken führt, wie Paul McNamara, Investment Director bei GAM Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die Bedeutung des Baugewerbes für die Wirtschaft sei beispielsweise vergleichbar mit der Situation in Spanien oder Irland vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise in Europa. Die Türkei habe die Möglichkeiten von Zinserhöhungen ausgeschöpft und werde durch ihre unzureichenden Währungsreserven in die Enge getrieben, heißt es weiter.

„Laut Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) verfügt die Türkei über die am wenigsten ausreichenden Währungsreserven im Vergleich zu den anderen großen Schwellenländern. Die Politik des Landes ist zudem überaus problematisch: Der Finanzminister ist der Schwiegersohn des Präsidenten und die politische Einflussnahme auf die eigentlich ‚unabhängige‘ Geldpolitik der Zentralbank nimmt zu“, so McNamara.

Die heutigen Entwicklungen seien sehr negativ: Präsident Erdogan habe eine kriegerische Rede gehalten, ohne einen dringend benötigten Kurswechsels auch nur zu erwähnen. Finanzminister Albayrak habe eine inhaltsfreie Rede voller Plattitüden gehalten und schließlich habe US-Präsident Trump die Zölle auf türkische Metallexporte verdoppelt, heißt es weiter.

„Auch wenn dies vermutlich ein symbolischer Schritt ist, symbolisiert er aber eine schwindende US-Unterstützung für das Ankara-Regime. Unsere stark negative Haltung bezüglich Investitionen in der Türkei bleibt bestehen und wir haben unsere Risikopositionen nicht geändert", so McNamara.

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2 Kommentare

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  • Callito
    Callito

    Ich denke alle Länder sollten sich Gedanken machen wie Sie sich absichern wenn mal es dem einen oder anderen ´´irren´´ nicht zusagt wie andere Ihre Politik ect. führen. Es kann jederzeit und jedem treffen ob Türkei, Deutschland, Russland, China ist eigentlich vollkommen egal, den die hat es ja mehr oder weniger heimgesucht......und die folgen werden ´´alle´´ treffen. Und am ende sucht sich das Kapital seinen Weg.......und daraus entstehen Bündnisse. Daher ist Saudi Arabien überall so beliebt. Genau wegen der Kohle und nicht wegen der Burka, Jelaba oder Mekka und Medina, oder Hinrichtungen ect. Das ist kein Thema - Petro Dollar läuft immer! Das heißt heute hui und morgen Pfui......Think about it.....Grüße

    16:13 Uhr, 14.08.2018
  • BB Utz
    BB Utz

    🙂 Denke auch das 'Fallende Messer' ist noch nicht am Boden angekommen.. Insbesondere wg der Beratungsresistenz der führenden Politiker

    14:39 Uhr, 14.08.2018

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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