Fundamentale Nachricht
19:57 Uhr, 05.05.2015

Türkei gehört zu den vielversprechendsten Schwellenländermärkten der Welt

Eli Koen, Portfolio Manager des UBAM Turkish Equity Fund der UBP Asset Management hält ein Plädoyer für den Finanzmarkt Türkei. Bis 2025 wird das Land in die Riege der Top-12 Wirtschaftszonen der Welt aufsteigen, prognostiziert Koen.

London (Godmode-Trader.de) - Die Türkei gehört zu den vielversprechendsten Schwellenländermärkten der Welt, sagt Eli Koen, Portfolio Manager des UBAM Turkish Equity Fund der UBP Asset Management. Der Experte begründet seine These mit Fakten: Bis 2025 wird das Land in die Riege der Top-12 Wirtschaftszonen der Welt aufsteigen. Das Land weist mit fünf Prozent das langfristig und nachhaltig höchste Wachstum in Europa auf. 60 Prozent der Bevölkerung sind unter 35 Jahre alt, die Verstädterung liegt bei 69 Prozent und wächst jährlich um zwei Prozent; die Türkei weist zudem überzeugende Fundamentaldaten auf – die Regierung ist diszipliniert in ihren Ausgaben und hat kein hohes Haushaltsdefizit.

Koen hat eine Zusammenfassung zur Marktentwicklung des ersten Quartals 2015 veröffentlicht: „Der türkische Aktienmarkt entwickelte sich im März 2015 schwach, der türkische BIST-Index 100 verlor 3,9 Prozent. Die türkische Lira war etwas schwächer gegenüber dem Euro US-Dollar Korb und lag bei 2,69. Zweijahres-Yields verharren bei 8,8 Prozent, während die Fünfjahres CDS-Spreads bis Ende März 2015 auf 217 Basispunkte anstiegen. Die türkische Zentralbank (CBT) hat, wie der Markt vorhersah, ihren Zinssatz nach dem Märztreffen unverändert gelassen. Der Leitzins blieb bei 7,5 Prozent und der Zinskorridor lag zwischen 10,75 Prozent und 7,25 Prozent. Die CBT ließ verlauten: aufgrund der Unsicherheiten an den Weltmärkten und höherer Lebensmittelpreise sei eine vorsichtige geldpolitische Einschätzung angebracht.

Verbraucherpreise stiegen um 1,19 Prozent im März 2015 und lagen somit über den Markteinschätzungen eines Anstiegs von 0,9 Prozent. Kumulativ stieg die jährliche Verbraucherinflation von 7,55 Prozent im Februar 2015 auf 7,61 Prozent. Diese negative Überraschung lag überwiegend an höheren Lebensmittelpreisen. Auf der einen Seite stieg das Bruttoinlandsprodukt um 2,6 Prozent im vierten Quartal 2014 zum Vorjahr und lag somit über den Vorhersagen von 2,2 Prozent. Ausgaben von Privatverbrauchern erholten sich ebenfalls und steuerten 1,6 Prozent zum Wachstum im vierten Quartal 2014 bei. Auf der anderen Seite haben sich die Nettoexporte negativ auf das Bruttoinlandsprodukt ausgewirkt: sie fielen im vierten Quartal 2014 um 0,4 Prozent geringer aus. Das ist hauptsächlich auf niedrigere Exporte in Nachbarländer aufgrund politischer Turbulenzen zurückzuführen. Das Außenhandelsdefizit fiel im Februar 2015 um zehn Prozent zum Vorjahresvergleich auf 4,7 Milliarden US-Dollar. Hoher Goldexport und weniger Energieimporte wirkten sich positiv auf das Handelsdefizit aus.

Türkische Unternehmen sind verpflichtet, ihre Zahlen für das vierte Quartal des Vorjahres im darauffolgenden März zu veröffentlichen. Die wichtigen Namen wie etwa der Großkonzern Koc Holding, das Erdölraffinerieunternehmen Tupras und das Fahrzeugunternehmen Dogus Oto veröffentlichten bessere Zahlen als erwartet. Der Einzelhändler BIM, der Glasproduzent Trakya CAM und das Düngemittelunternehmen Tekfen Holding lagen allerdings unter den Erwartungen“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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