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14:02 Uhr, 28.02.2019

Trump könnte auch die Handelsgespräche mit China platzen lassen

Der Handelsstreit zwischen den USA und China gärt nun schon seit vielen Monaten. Nach ebenfalls vielen Verhandlungsrunden steht weiterhin ein Durchbruch aus. Ein Scheitern der Verhandlungen hätte gravierende Folgen.

Washington (Godmode-Trader.de) - Die wiederholt geäußerte Zuversicht des US-Präsidenten über „substantielle Fortschritte“ bei den laufenden Handelsgesprächen mit China hat die Börsen zuletzt beflügelt. Doch nun wird immer offensichtlicher, dass hinter den präsidialen Worten wenig Substanz steht. Die Worte des Handelsbeauftragten von US-Präsident Trump, Robert Lighthizer, von Mittwoch lassen erahnen, dass eine Übereinkunft in weiter Ferne ist. Neben höheren Importen von US-Waren durch die Chinesen dränge die US-Regierung auf „signifikante strukturelle Veränderungen", betonte Lighthizer. Konkret nannte er die Bereiche geistiges Eigentum und Technologietransfer. Außerdem müsse eine mögliche Vereinbarung beider Länder sicher stellen, dass die Führung in Peking ihre Zusagen auch einhalten werden. Derzeit sei es noch zu früh um zu sagen, ob die chinesische Seite auf die US-Forderungen eingehen werde.

Nach seinen gescheiterten Verhandlungen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un äußerte sich plötzlich auch Trump zurückhaltender. Es könnten auch die Verhandlungen mit Peking platzen, wenn diese nicht zum Ziel führten, sagte Trump, noch in Hanoi weilend.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China gärt nun schon seit Monaten. Bei den jüngsten Gesprächen wurden kaum Einzelheiten darüber bekannt, was vereinbart wurde oder was eine endgültige Vereinbarung voraussichtlich bewirken wird. Ein zentrales Element der Kampagne des US-Präsidenten war die Neugewichtung des Handelsdefizits mit China - doch bisher ist dieses weiter gewachsen. Laut CNBC wuchs Chinas Handelsüberschuss gegenüber den USA im Jahr 2018 um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 323,32 Milliarden Dollar. Das ist das höchste Niveau seit 2006.

China scheint bei den laufenden Gesprächen anzudeuten, dass es im Rahmen eines Abkommens mehr importieren wird und Käufe von anderen Ländern für US-Lieferungen von landwirtschaftlichen Gütern Industrieerzeugnissen wie Flugzeuge und Energie in Form von Erdgas weitgehend ersetzt.

Die USA argumentieren seit langem, dass China seine Währung manipuliert, um sich im Außenhandel Vorteile zu verschaffen. Wie es scheint, machen die USA nun zur Bedingung, dass China sich verpflichten soll, die eigene Währung stabil zu halten.

Bei den Handelsgesprächen geht es darum, weitere Strafzölle der USA abzuwenden. Seit Anfang 2018 hat Trump Zölle zwischen zehn und 25 Prozent auf diverse chinesische Produkte im Handelswert von über 250 Milliarden Dollar verhängt. Peking reagierte mit entsprechenden Vergeltungsmaßnahmen und erhebt nunmehr ebenfalls Zölle zwischen zehn und 25 Prozent auf amerikanische Waren im Wert von mehr als 110 Milliarden Dollar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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