Goldman Sachs erwartet neue Kurskapriolen - US-Arbeitsmarkt taumelt weiter - Corona verursacht Mega-Steuerloch
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- EZB sieht bei längerer Rezession Gefahren für den Finanzsektor
- WHO: Ende der Krise nicht in Sicht
- Trump fordert negative Leitzinsen
- EU-Ratschef will schnelle Grenzöffnungen
- Inflation in Deutschland schwächt sich weiter ab
- Absatzeinbruch bei BMW
- Wirecard wächst langsamer
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DAX (Stand: 17:45 Uhr)
- An den Börsen ging es auch am Donnerstag weiter abwärts. Der DAX notierte zeitweise mehr als dreieinhalb Prozent im Minus, konnte die Kursverluste im späten Handel aber wieder etwas begrenzen und beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 1,95 Prozent auf 10.337,02 Punkte. Für etwas bessere Stimmung sorgt, dass das Weiße Haus von US-Präsident Donald Trump sich offen für ein viertes Konjunkturpaket gezeigt hat, auch wenn ein Entwurf der Demokraten für ein drei Billionen Dollar schweres Paket von Trump abgelehnt wird. Verunsichernd wirkten hingegen neue Angriffe von Trump gegen China. Trump sprach davon, dass die Beziehungen zu China gekappt werden könnten und das Listing chinesischer Firmen an den US-Börsen überdacht werden sollte. Die Hoffnungen auf eine V-förmige Erholung schwinden unterdessen zusehends weiter, nachdem inzwischen rund 36 Millionen US-Amerikaner seit Beginn der Corona-Beschränkungen ihren Arbeitsplatz verloren haben.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmensnachrichten
- Die vor der Fusion stehenden Autokonzerne Fiat Chrysler und PSA wollen vor dem Hintergrund der Corona-Krise keine Dividende für 2019 zahlen. Dies hätten die Aufsichtsgremien beider Unternehmen entschieden, hieß es in einer Mitteilung der Konzerne. Die Vorbereitungen für die Fusion schritten voran. Mit einem Abschluss werde vor dem Ende des ersten Quartals 2021 gerechnet.
- Der Netzwerk-Ausrüster Cisco Systems hat im vergangenen Quartal die Erwartungen der Anleger übertroffen. Der Umsatz sank dabei um 8 Prozent auf 12 Mrd. Dollar. Beim Gewinn gab es einen Rückgang von 9 Prozent auf 2,8 Mrd. Dollar. Cisco ist stark im Geschäft mit Netzwerk-Technik, bietet aber auch die Videokonferenzlösung WebEx an.
- Der US-Mischkonzern 3M hat im April zwar eine höhere Nachfrage nach Gesichtsmasken verzeichnet. Dem stand wegen der Corona-Krise aber ein geringerer Bedarf bei anderen Produkten wie Industrieklebstoffe gegenüber. Der Umsatz sank insofern um 11 % auf 2,3 Mrd. Dollar.
- Der US-Pharmakonzern Gilead kooperiert mit Generikaherstellern in Indien und Pakistan, um die Versorgung mit seinem Covid-19-Medikament Remdesivir zu erhöhen. Mit den Unternehmen seien nicht-exklusive Lizenzvereinbarungen zur Produktion und zum Verkauf des Mittels in 127 Ländern geschlossen worden, teilte Gilead mit. Zu den Firmen zählten Jubilant Life Sciences, Cipla, Hetero Labs, Mylan und Ferozsons Laboratories.
- Der US-Kreditkartenanbieter Mastercard geht davon aus, dass sich Verbraucher für viele Monate zurückhalten. Das einstige Niveau werde erst wieder gegen Ende dieses Jahres oder Anfang kommenden Jahres erreicht, sagt der künftige Europachef Mark Barnett.
- Der Fahrdienst-Vermittler Uber investiert 50 Mio. Dollar für Gesichtsmasken für Fahrer sowie für Desinfektionsmittel zur Reinigung der Fahrzeuge. Als weitere Maßnahmen in der Corona-Krise sollen alle Fahrer und Passagiere in den USA, Kanada und vielen europäischen Ländern während der Fahrt einen Gesichtsschutz tragen, wie Uber ankündigte.
- Europas größter Zuckerproduzent Südzucker prüft nach der Schließung von fünf Zuckerfabriken mit 700 Mitarbeitern nun auch den Personalbedarf in der Verwaltung. Durch den Kapazitätsabbau im Umfang von 700.000 Tonnen Zuckerrüben spare das Unternehmen, 100 Millionen Euro pro Jahr ein und sei damit wettbewerbsfähiger, so Vorstandschef Niels Pörksen.
- BMW hat im vergangenen Monat einen historischen Absatzeinbruch von 41 Prozent erlitten, wie CEO Oliver Zipse während der Hauptversammlung des Konzerns sagte. Am stärksten sei der Einbruch in Europa gewesen. Im ersten Quartal hatte BMW wegen der Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus ein Minus von 21 Prozent verzeichnet. Auf der Hauptversammlung, die wegen der Corona-Krise ins Internet verlegt wurde, verteidigt Zispe die Dividendenpolitik. „Ihr Unternehmen handelt zuverlässig - auch in der Dividendenpolitik“, sagte er an die Aktionäre gerichtet. Für das abgelaufene Geschäftsjahr, in dem BMW 5,0 Mrd. Euro Gewinn erwirtschaftete, will das Unternehmen 1,6 Mrd. Euro an die Aktionäre ausschütten. Aktionärsschützer hatten das im Vorfeld kritisiert, weil BMW Kurzarbeit fährt, im laufenden Jahr einen massiven Einbruch des Gewinns erwartet und vom Staat eine Auto-Kaufprämie fordert.
- Der Zahlungsdienstleister Wirecard ist im ersten Quartal beim Wachstum etwas kürzer getreten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte im Vorjahresvergleich um 26 Prozent auf 199,2 Mio. Euro zu, nach einem Zuwachs um 40 Prozent im Vorquartal, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Auf bereinigter Basis wäre das operative Ergebnis im ersten Quartal um 29 Prozent auf 204 Mio. Euro gestiegen. Der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 700,2 Mio. Euro. „Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet“, sagte Finanzchef Alexander von Knoop. Die Jahresprognose für das operative Ergebnis bestätigte der Konzern. Von Knoop: „Unser Neukundengeschäft entwickelt sich weiterhin stark." „Wirecard steht nach einer Sonderprüfung der Bilanzen unter Druck. Kritiker werfen dem Konzern Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen vor.
- Die Deutsche Telekom hat ihre Jahresprognose bestätigt. Das Management sieht derzeit nur einen begrenzten Einfluss durch die Virus-Pandemie auf die Geschäftszahlen. Demnach soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen weiterhin von zuletzt 24,7 auf 25,5 Mrd. Euro wachsen und der Umsatz auf Konzernebene weiter zulegen. Den freien Barmittelzufluss (Free Cashflow) vor Dividenden und Ausgaben für Mobilfunklizenzen sieht die Telekom in diesem Jahr weiter bei 8 Mrd. Euro.
- Der Energiekonzern RWE ist mit einem Gewinnzuwachs in das neue Geschäftsjahr gestartet. So kletterte das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 1,3 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Auf Pro-forma-Basis bedeutete dies einen Anstieg von rund 19 Prozent. Dem Energieversorger RWE hilft ein starkes Geschäft mit Windenergie. Unter dem Strich verdiente der Konzern bereinigt 603 Mio. Euro. Den Ausblick für 2020 bekräftigte das Unternehmen.
- Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA konnte im ersten Quartal trotz der Corona-Krise Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Die Erlöse kletterten um knapp 17 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) konnte um 27 Prozent auf knapp 1,2 Mrd. Euro erhöht werden. Damit übertraf Merck die Erwartungen der Analysten. Mit Blick auf das weitere Geschäftsjahr wird der Vorstand vorsichtiger. Abweichend von der ersten Prognose Anfang März gehe das Management nun von einer erheblichen Belastung des weltweiten wirtschaftlichen Wachstums aus, die bei Merck alle Unternehmensbereiche betrifft, teilte das Unternehmen mit.
- Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr sieht sich mit freien Mitteln auf dem Rekordniveau von 1,7 Mrd. Euro gut für die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie gerüstet. Der Geschäftsverlauf wurde im ersten Quartal vor allem durch den Corona-bedingten Lockdown in China beeinträchtigt. Der Auftragseingang sank gegenüber dem starken Auftaktquartal 2019 um 24,2 Prozent auf 838,3 Mio. Euro. Der Umsatz nahm um 11,3 Prozent auf 842,6 Mio. Euro ab. Die operative EBIT-Marge lag bei 3,9 Prozent (Q1 2019: 5,7 %). Der operative Cashflow stieg gegenüber dem ersten Quartal 2019 um über 100 Mio. Euro und erreichte 68,7 Mio. Euro.
- Der Industriedienstleister Bilfinger hat ein schwieriges erstes Quartal verzeichnet. „Die COVID-19-Pandemie macht sich im gesamten Bilfinger-Geschäft bemerkbar, hinzu kommt der Ölpreisschock bei etwa einem Drittel unserer Aktivitäten", sagte Unternehmenschef Tom Blades laut Mitteilung. Allerdings werde aktiv gegengesteuert und Bilfinger verfüge über eine solide Bilanz, die in diesen unsicheren Zeiten helfe. Die Dividende für 2019 wird aufgrund des unsicheren Umfelds auf den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbetrag von 0,12 Euro pro Aktie reduziert.
- Der Schweizer Versicherer Zurich rechnet wegen der Corona-Krise in diesem Jahr mit Schäden in Höhe von rund 750 Mio. Dollar. Davon seien im ersten Quartal 280 Mio. Dollar eingestellt worden, teilte der Konzern am Donnerstag mit.
- Der Wirkstoffforscher Evotec hat seinen Jahresausblick bestätigt. So rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr mit einem Umsatz zwischen 440 und 480 (2019: 446) Mio. Euro. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde ein Wert zwischen 100 und 120 Mio. erwartet, teilte Evotec am Donnerstag mit. Das wäre ein Rückgang um bis zu fast ein Fünftel.
- Der Elektronikhändler Ceconomy hat im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 309 Mio. Euro verzeichnet. Dabei belastete die Schließung seiner Märkte Media Markt und Saturn, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz ging um währungs- und portfoliobereinigt um 6,6 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro zurück.
- Der Solarkonzern SMA Solar hat im ersten Quartal deutlich zugelegt. Während der Umsatz um fast drei Viertel auf 288 Mio. Euro anstieg, wurde das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 12 Mio. Euro etwa verzwanzigfacht. Ein starkes Projektgeschäft in den USA sowie ein positives Handelsgeschäft in Europa führten zu den Zuwächsen, hieß es.
- TAG Immobilien erhöhte im ersten Quartal das operative Ergebnis (FFO1) im Jahresvergleich um 6,3 Prozent auf 42,0 Mio. Euro. Zum Zuwachs trugen neben höheren Mieten auch geringere Kosten bei. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte TAG Immobilien.
- Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon rechnet krisenbedingt mit einem Umsatzknick im zweiten Quartal. Die Erlöse dürften prozentual deutlich zweistellig unter dem Vorjahresquartal liegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Virus-Pandemie hätten im April und Anfang Mai zu wesentlichen Einschränkungen in den Produktionsabläufen und bei den Lieferketten geführt. Der operative Gewinn vor Sondereinflüssen werde negativ erwartet.
- Der französische Pharmakonzern Sanofi will einen künftigen Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 weltweit anbieten. „Der Impfstoff gegen Covid-19 wird allen Bürgern zur Verfügung gestellt werden, ungeachtet ihrer Nationalität", zitierte Sanofi France den Generaldirektor Paul Hudson. Die Mitteilung folgte einem Interview mit Hudson, das Bloomberg veröffentlicht hatte. Hudson habe dabei deutlich gemacht, dass die USA bei dem Impfstoff Vorrang hätten, berichtete Bloomberg.
- Die Corona-Krise hat den Nutzfahrzeugzulieferer Jost Werke im ersten Quartal ausgebremst. Der Konzern rutschte in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 4,1 Mio. Euro nach einem Gewinn von 14,2 Mio. Euro ein Jahr zuvor.
Konjunktur & Politik
- Das Weiße Haus von US-Präsident Donald Trump hat sich offen für ein viertes Konjunkturprogramm wegen der Corona-Pandemie gezeigt, lehnt einen 3 Billionen Dollar schweren Entwurf der Demokraten aber weiter ab.
- Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat angesichts der Corona-Krise erneut Erleichterungen für Unternehmen gefordert. „Der Neustart der deutschen Wirtschaft muss nicht nur über finanzielle Hilfen laufen", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der Zeitung „Welt“. Jetzt komme es darauf an, den Unternehmern die Arbeit nicht unnötig zu erschweren. Rechtsvorschriften müssten zügig angepasst und in Planung befindliche bürokratische Vorhaben kritisch überprüft werden. Erst am Mittwoch hatte der DIHK gefordert, die Politik müsse die Betriebe durch ein Belastungsmoratorium und weniger Bürokratie unterstützen.
- Bund, Länder und Kommunen müssen wegen der Corona-Pandemie und ihrer Folgen in diesem Jahr mit 98,6 Mrd. Euro weniger auskommen als geplant. Dies teilte das Finanzministerium am Donnerstag in Berlin mit. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht den Bund dennoch gut aufgestellt, die schweren finanziellen Folgen der Corona-Krise zu bewältigen. Scholz sagte am Donnerstag, dank einer sehr soliden Haushaltspolitik sei die Regierung in der Lage, mit einer solchen Situation umzugehen. Scholz bleibt dabei: die Regierung werde Anfang Juni ein Konjunkturprogramm vorlegen, das neuen Schwung und Wachstum bringen solle.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA lag in der Woche bis zum 9. Mai bei 2,981 Mio., wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Experten erwartet wurden 2,5 Mio. nach 3,176 Mio. in der Woche zuvor. In den sieben Wochen zuvor hatten bereits mehr als 33 Mio. Menschen einen solchen Antrag gestellt - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit.
- Goldman Sachs erwartet einen neuen Einbruch der Aktienkurse im zweistelligen Prozentbereich. David Kostin, der oberste US-Aktienstratege ist laut Bloomberg der Ansicht, dass der S&P 500 innerhalb der kommenden drei Monate bis auf 2.400 Punkte zurückfallen könnte. Erst dann erwarte er eine nachhaltige Erholung, die den Index bis auf 3.000 Punkte zum Jahresende bringen könnte. Laut Kostin prasseln finanzielle, wirtschaftliche und politische Risiken auf die Märkte ein. Dazu würden etwa starker Rückgang bei den Aktienrückkäufen oder das Risiko steigender Abgaben bei einem erneuten Hochkochen des US-China-Handelskonflikts zählen.
- Die US-Importpreise sind im April kräftig gesunken, - im Vergleich zum Vormonat um 2,6 % nach einem Minus im März von 2,4 %, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Ökonomen hatten eine Abnahme um 3,0 Prozent prognostiziert. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation.
- Die EU-Kommission leitet ein Verfahren ein, um Deutschland zur vollständigen Umsetzung von Regeln zum Umwelt- und Katastrophenschutz zu zwingen. Die Bundesregierung hat es bislang versäumt europäische Richtlinien zur Vermeidung von Industrieemissionen in nationales Recht umzusetzen. Zudem stünden die deutschen Rechtsvorschriften nicht im Einklang mit der Seveso-III-Richtlinie zur Beherrschung der Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen.
- Die Vereinten Nationen haben ihre Wirtschaftsprognose wegen der Corona-Pandemie nach unten korrogiert. Die Weltwirtschaft könnte in diesem Jahr um 3,2 Prozent schrumpfen, hieß es in einer Mitteilung zum UN-Halbjahresbericht. Auch ein Rückgang bis zu 4,9 Prozent sei denkbar. Mit einer schrittweisen Erholung werde erst von 2021 an gerechnet.
- Den USA könnte wegen eines gleichzeitigen Ausbruchs der Grippe und des Coronavirus nach Ansicht eines ranghohen Gesundheitsbeamten der „dunkelste Winter der jüngeren Geschichte" bevorstehen. Die Zeit für die Regierung, noch rechtzeitig eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Strategie zu planen und umzusetzen, laufe jetzt rasch ab, warnte Rick Bright in einer Aussage für einen Ausschuss des Repräsentantenhauses.
- Die USA erwägen Präsident Trump zufolge, ob chinesische Konzerne amerikanische Bilanzregeln folgen müssen, wenn sie an Börsen in den Vereinigten Staaten gehandelt werden.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Geldpolitik laut EZB-Direktor Fabio Panetta noch lange Zeit auf die Bekämpfung der Corona-Krise ausrichten. Panetta sagte der Zeitung Der Standard: „Wir sind entschlossen, so lange keine Straffung der Finanzierungsbedingungen zuzulassen, wie der von Covis-19 verursachte wirtschaftliche Schaden anhält." Die EZB habe die dafür nötigen Instrumente und sie setze sie energisch ein. Die Corona-Pandemie kann nach Einschätzung von Panetta die Bankenbranche eine schwere Krise stürzen. „Wenn es eine längere Rezession gibt, wird das auch den Finanzsektor treffen", warnte der EZB-Direktor. Generell seien die Banken zwar widerstandsfähiger als vor zehn Jahren, versicherte Panetta. „Aber wir können Risiken nicht ausschließen.“ Als eine Maßnahme hatte die europäische Bankenaufsicht Regeln gelockert, damit Banken Unternehmen leichter Kredite geben können. EZB-Direktor Panetta verteidigte diesen Schritt: „Ein Kreditstopp an den privaten Sektor würde die Turbulenzen noch verschärfen."
- Im ersten Jahresviertel schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone um 3,8 Prozent im Quartalsvergleich. „Der starke Konjunkturabschwung im April lässt darauf schließen, dass die Auswirkungen im zweiten Quartal noch gravierender sein dürften", heißt es nun im aktuellen Wirtschaftsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB), der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Dauer der Pandemie sei ungewiss. Länge und Ausmaß der Rezession und der anschließenden Erholung ließen sich daher nur schwer vorhersagen.
- Die Coronakrise könnte für eine stärkere Diversifizierung der deutschen Lieferketten sorgen. Gerade bei sensiblen Importen wie Medizingütern sei das empfehlenswert, da hier Lieferausfälle drastische Folgen haben könnten, heißt es in einem Aufsatz von Rahel Aichele, Martin Braml und Lisandra Flach für den ifo Schnelldienst. Allgemein sei Deutschland aber gut auf mögliche Lieferausfälle vorbereitet. Knapp 89 Prozent aller Güter werden aus elf oder mehr Ländern importiert. Nur 3,6 Prozent aller Güter werden aus fünf oder weniger Ländern bezogen. Davon stammen 44 Prozent aus Ländern innerhalb der EU. Unter den Produkten, die aus fünf oder weniger Ländern importiert werden, werden die USA und die Schweiz häufiger genannt als China oder Mexiko. Die Güter, die ausschließlich aus einem Land importiert werden, umfassten weniger als 1 Prozent aller Produkte und weniger als 0,1 Prozent des gesamten Importwertes.
- Bund, Länder und Kommunen müssen wegen der Corona-Pandemie mit deutlich weniger Steuergeld auskommen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) stellt die Ergebnisse der Steuerschätzer heute Nachmittag um 15.00 Uhr vor. Erwartet wird, dass die Einnahmen des Staates zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2009 wieder deutlich sinken.
- Der Bundestag hat am Donnerstag die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes beschlossen. Mit den höheren Lohnersatzleistungen will die Bundesregierung die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für die Arbeiternehmer mildern. Die Anhebung des Kurzarbeitergeldes wird von der Bezugsdauer abhängig gemacht. Ab dem vierten Monat soll das Kurzarbeitergeld von derzeit 60 auf dann 70 Prozent des Nettolohns steigen, ab dem siebten Monat auf 80 Prozent. Für Eltern werden die Gelder auf 77 beziehungsweise 87 Prozent des letzten Nettoeinkommens erhöht.
- In Frankreich ist die Arbeitslosigkeit im ersten Quartal überraschend gesunken. Die Arbeitslosenquote sie zu Jahresbeginn von zuvor 8,1 Prozent auf 7,8 Prozent gefallen, teilte das Statistikbüro Insee mit. Dabei sei aber die sinkende Arbeitslosigkeit mit einen Rückgang der Zahl der Arbeitssuchenden während der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise zu erklären, betonten die Statistiker. Analysten waren von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit ausgegangen. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 2,3 Mio. Arbeitslose registriert. Das waren 94.000 weniger als im Schlussquartal 2019.
- Die Inflationsrate in Deutschland lag im April bei plus 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit schwächte sich die Jahresrate erneut ab (März: +1,4 %; Februar : +1,7 %). Im Vergleich zum Vormonat März legten die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent zu.
- US-Präsident Donald Trump hat einen negativen Leitzins ins Spiel gebracht. Anstatt für Kredite zahlen zu müssen, würde die US-Regierung dann mit ihren Schulden Geld verdienen, so Trump. Das gelinge zum Beispiel Ländern wie Deutschland, die im internationalen Wettbewerb Konkurrenten der USA seien. US-Notenbanker hatten sich zuletzt gegen negative Zinsen ausgesprochen.
- Die Lockerungen der Maßnahmen gegen die Eindämmung des Coronavirus deuten keineswegs auf ein Ende der Krise hin, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betonte. Die Rückkehr in eine Art Normalität sei ein langer Weg, sagte Nothilfekoordinator Michael Ryan. Nur mit einem breiten Programm zur Überwachung der Neuansteckungen seien die Lockerungen sinnvoll.
- EU-Ratschef Charles Michel fordert ein Ende der Grenzkontrollen in Europa. Er rufe dazu auf, die Grenzen so bald wie möglich wieder zu öffnen, sagte Michel bei einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments. Es gehe um den freien Personenverkehr, der auch sozial gesehen wichtig sei. Er hoffe, dass die EU-Staaten dazu stimmige Entscheidungen treffen werden, so Michel.
- WTO-Chef Roberto Azevedo will vorzeitig von seinem Amt zurücktreten. Bloomberg berichtete, dass der 62-jährige Brasilianer diesen Plan Mitgliedsstaaten mitgeteilt habe. Demnach plane er, sein Amt vor dem offiziellen Ende 2021 abzugeben. Azevedo war seit 2013 Chef der Welthandelsorganisation.
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