Amazon im Visier der EU-Wettbewerbshüter - Apple hinterlegt 14 Mrd. Euro auf Treuhandkonto
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- Korea-Gipfel: Kim und Moon vereinbaren atomare Abrüstung
- Inflationsrate in Großbritannien springt deutlich an
- Eurozone: Leistungsbilanz nur mit geringem Überschuss
- Bank of Japan setzt extrem lockere Geldpolitik fort
- Trump erhebt Vorwürfe gegen Deutschland wegen Nordstream 2
- RBC: Commerzbank-Kauf durch Deutsche Bank wahrscheinlicher
- Deutsche Bank: Umwandlung in Holding ist kein Thema
- Linde/Praxair-Fusion rückt näher
- Sommerflaute lastet auf Ceconomy
- Schaeffler bekräftigt Jahresprognosen
DAX
- Am deutschen Aktienmarkt steigen die Kurse, wenn auch nur in überschaubarem Umfang. Der DAX kletterte am Nachmittag um 0,15 Prozent auf 12.175 Punkte. Die Nachrichtenlage hat sich aufgehellt. Marktbeobachtern zufolge gewöhnen sich die Investoren auch an die Handelskonflikte und reagieren darauf immer gelassener. Zölle und Gegenzölle werden mehr und mehr zur Gewohnheit, wie es Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners formuliert. Für gute Stimmung sorgen außerdem gute Konjunkturdaten aus Japan und die Entspannungspolitik auf der koreanischen Halbinsel.
Chartanalysen des Tages
Unternehmensnachrichten
- Volkswagen hat auf der IAA-Nutzfahrzeugmesse fünf neue Elektro-Transporter vorgestellt. Ein E-Bulli mit einer Reichweite von 550 Kilometern soll ab Ende 2019 in Zwickau produziert werden. Mitte 2019 soll ein vom Partnerunternehmen Abt elektrifizierter Kleintransporter mit einer Reichweite von rund 220 Kilometern auf den Markt gebracht werden.
- Tesla-Chef Elon Musk hatte am 7. August überraschend verkündet, er erwäge, den E-Autobauer zum Aktienkurs von 420 Dollar von der Börse zu nehmen. „Finanzierung gesichert", fügte er hinzu. Das US-Justizministerium hat deshalb beim Unternehmen Unterlagen zu dem Vorgang angefragt, wie Tesla bestätigte. Solche Anfragen können ein erster Schritt in einem Ermittlungsverfahren werden.
- Apple hat im Steuerstreit mit den EU-Wettbewerbshütern 14 Mrd. Euro auf einem Treuhandkonto hinterlegt. Wie die EU-Kommission mitteilte, entspricht die Summe dem Profit, den Apple durch illegale Steuervergünstigungen in Irland gemacht habe. Noch aber laufen Einsprüche von Apple und Irland vor Gericht gegen den Entscheid. Laut EU-Kommission hat der irische Staat Apple wettbewerbsverzerrende Steuervorteile in Milliardenhöhe zuerkannt.
- IBM will mit einem neuen Software-Tool Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) transparenter machen. Die Software öffne die "Black Box" der KI und erkenne automatisch mögliche Verfälschungen bei den Ergebnissen, teilte das Unternehmen mit.
- Facebooks Schritte gegen die Verbreitung von Fake News in seinem Sozialen Netzwerk nach den US-Wahlen 2016 könnte laut einer Studie der Stanford und der New York Universität Wirkung zeigen. Zumindest vorübergehend sei der Umfang an Falschinformationen vermutlich zurückgegangen, erklärten Wissenschaftler.
- Laut dem „Wall Street Journal" haben Mitarbeiter von Amazon sensible Kundeninformationen an Dritte weiterverkauft. Demnach untersuche das Unternehmen derzeit diesen illegalen Handel. Solch ein gegen die Unternehmensrichtlinien verstoßendes Verhalten sei derzeit in den USA und China festgestellt worden.
- Amazon ist wegen möglicherweise unerlaubten Geschäftspraktiken in das Visier von EU-Wettbewerbshüter gerückt. Laut EU-Kommissarin Margrethe Vestager wolle man sich ein Bild machen, wie Amazon die Daten von kleinen Händlern nutzt.
- Der Stuttgarter Auto- und Lkw-Konzern Daimler hat sich an dem US-Elektrobus-Start-up Proterra beteiligt. Ein erstes gemeinsames Projekt soll die Elektrifizierung von Schulbussen der Daimler-US-Marke Thomas Built Buses sein.
- Luxemburg hat McDonald's nach einer Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter keine illegalen Steuervergünstigungen gewährt. Das Land habe nicht gegen EU-Beihilferegeln verstoßen, teilte die EU-Kommission mit. Gerecht sei die Praxis trotzdem nicht gewesen. Die Luxemburger Regierung will die entsprechenden Gesetze nun ändern.
- Die im Zuge der geplanten Fusion mit Praxair zum Umtausch eingereichten Linde-Aktien sind am Mittwoch von den Anlegern gefragt. Grund sind neue Spekulationen, dass die US-Genehmigung für die Fusion mit Praxair unmittelbar bevorstehen könnte. Man sei der Genehmigung der US-Wettbewerbshüter einen Schritt näher gekommen, berichtete Bloomberg. Der deutsche Industriegasehersteller Messer und der Finanzinvestor CVC sollen demnach weitere Vermögensteile der Fusionspartner Linde und Praxair übernehmen, hieß es.
- Der Absatz des Unkrautgifts Glyphosat (Hersteller ist die Bayer-Tochter Monsanto) legte in Deutschland im vergangenen Jahr zu. Die Verkaufsvolumina lagen 2017 bei 4.694 Tonnen, wie aus einem Bericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervorgeht. 4.655 Tonnen davon entfielen auf berufliche Anwender, 39 Tonnen auf nichtberufliche wie Hobbygärtner. 2016 hatte der Absatz bei 3.780 Tonnen gelegen.
- Das Analysehaus RBC hat die Papiere der Commerzbank von "Sector Perform" auf "Outperform hochgestuft. Analystin Anke Reingen sieht nun eine 50-prozentige Übernahmewahrscheinlichkeit durch die Deutsche Bank. Sollte die Commerzbank weiter eigenständig bleiben, hält die Analystin ein Kursziel von 9,50 Euro für realistisch. Kombiniert mit der von ihr prognostizierten 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit einer Offerte über 13 Euro setzte sie ihr Kursziel mit 11 Euro fest. Die gesamte Commerzbank würde bei einer Offerte in dieser Höhe mit rund 16 Milliarden Euro bewertet werden.
- Die Elektronikhändler Ceconomy erwartet nun für das Geschäftsjahr 2017/2018 weniger Gewinn als noch im vergangenen Fiskaljahr. Vor allem das Deutschland-Geschäft rund um Media Markt und Saturn habe sich schwächer als erwartet entwickelt. Angepeilt wird nun ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 460 und 490 Mio. Euro. „Wir hatten im Juli und August enttäuschende Umsätze sowohl bei Media Markt als auch bei Saturn", sagte Ceconomy-Chef Haas der Nachrichtenagentur Reuters: „Wir sind deshalb zum Schluss gekommen, dass wir unsere Guidance anpassen müssen.“
- Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat seine Jahresprognose bestätigt. Man erwarte, dass die gute Entwicklung des Industriegeschäfts die Schwäche in der Auto-Sparte ausgleichen werde, so der Vorstand. Für sein Automobilgeschäft erwartet das Unternehmen für das laufende Jahr demnach noch ein Umsatzwachstum von währungsbereinigt 4,5 bis 5,5 Prozent. Zuvor lag die Wachstumslatte bei 6 bis 7 Prozent. Die Nachfrage aus den Regionen China und Europa schwäche sich ab, hieß es zur Begründung.
- Der schwedische Lastwagenbauer Volvo will mittelschwere Transporter auch mit Elektroantrieb anbieten. Ab dem Jahresende könnten bestimmte Kunden den neuen E-Lkw der Marke mit einer Nutzlast bis zu 20 Tonnen und einer Reichweite bis zu 300 Kilometern testen, kündigte Produktionschef Jonas Odermalm auf der IAA-Nutzfahrzeugmesse an.
- Der britische Baumarktkonzern Kingfisher hat im bis Ende Juli laufenden ersten Geschäftshalbjahr einen herben Ergebnisrückgang verzeichnet. Der Vorsteuergewinn brach um knapp 15 Prozent auf 375 Mio. Pfund ein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
- Eine Umwandlung des Konzerns in eine Holding ist für den Finanzvorstand der Deutschen Bank derzeit kein Thema. „Sie sollten nicht alles glauben, was Sie in der Presse lesen", sagte CFO James von Moltke am Dienstag bei einer Veranstaltung in Frankfurt. Eine Holding sei kein Thema, das auf der Tagesordnung stünde. Vergangene Woche hieß es, die Deutsche Bank erwäge eine Umwandlung in eine Holding mit drei Säulen.
- Der Chemiekonzern Covestro hat bei seinen Zukaufsplänen nun konkrete Ziele im Blick. „Wir haben rund 300 Ideen, an denen wir arbeiten. Und wir haben auch konkrete Kandidaten im Blick", so Covestro-Chef Markus Steilemann gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Konjunktur & Politik
- Die Zahl der Baugenehmigungen in den USA ist nach Zahlen des Handelsministeriums in Washington im August überraschend um 5,7 Prozent zum Vormonat zurückgegangen. Experten hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Die Baubeginne legten indes deutlich um gut 9 Prozent auf annualisiert 1,282 Mio. zu. Bankvolkswirte erwarteten einen deutlich geringeren Zuwachs.
- Das Defizit in der US-amerikanischen Leistungsbilanz betrug im zweiten Quartal 101,5 Mrd. Dollar. Damit verringerte sich der Fehlbetrag im Vergleich zum Vorquartal um gut 20 Mrd. Dollar.
- Die regionale Ungleichheit beim Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland ist zwischen 2000 und 2014 gesunken. „Das ist im Prinzip eine positive Entwicklung, sie beruht allerdings zu einem Teil auf der Abwanderung aus Ostdeutschland“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest am Donnerstag in Dresden anlässlich einer wissenschaftlichen Konferenz zum 25. Jubiläum der ifo Niederlassung Dresden. „Der Aufholprozess des Ostens geschieht langsam, aber er geht weiter voran. Im internationalen Vergleich ist Deutschland ein Land mit gemäßigter Einkommensungleichheit.“ Auf das Land kämen jetzt aber neue Herausforderungen zu wie die demographische Entwicklung oder die Digitalisierung. „Dies wird erhebliche Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme und auf die Einkommen haben. Dafür sind weitere Reformen notwendig.“
- Im Handelsstreit mit den USA ist der chinesische Premierminister Li Keqiang Vorwürfen entgegengetreten, sein Land subventioniere den Außenhandel mit einer künstlichen Abwertung der eigenen Währung. „China wird auf keinen Fall den Export durch Abwertung des Yuan stimulieren“, Li Keqiang. „Jüngste Schwankungen des Wechselkurses wurden als absichtliche Maßnahme angesehen, was jedoch nicht zutrifft.“ Eine einseitige Abwertung würde der chinesischen Wirtschaft mehr schaden als nutzen, sagte Li.
- Die neueste Eskalationsstufe im US-chinesischen Zollstreit besorgt den deutschen Außenhandel zutiefst. Außenhandelspräsident Holger Bingmann sagte der „Rheinischen Post“: „Bisher war ich vorsichtig optimistisch, dass Handelsgespräche zu einem positiven Ergebnis führen könnten. Dass Trump nun tatsächlich noch diesen Zoll-Hammer rausholt, versetzt mich in tiefe Unruhe." US-Präsident Donald Trump hatte diese Woche den Handelskonflikt durch neue Sonderzölle auf China-Importe im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar weiter forciert. Das chinesische Handelsministerium reagierte und kündigte Zölle auf US-Importe im Wert von 60 Milliarden Dollar an.
- Die Inflationsrate in Großbritannien lag im August bei 2,7 Prozent, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Im Juli hatte die Inflationsrate noch bei 2,5 Prozent gelegen. Volkswirte hatten mit einen Rückgang auf 2,4 Prozent gerechnet.
- Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone hat sich im Juli saisonbereinigt von korrigiert 23,8 (zunächst 23,5) Mrd. im Juni auf 21,3 Mrd. Euro verringert, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit knapp dreieinhalb Jahren. Die Leistungsbilanz umfasst neben dem Warenhandel auch den Dienstleistungsverkehr und finanzielle Bewegungen.
- Die Exporte Japans sind im August im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent gestiegen, teilte die Regierung in Tokio mit. Im Juli waren die Exporte lediglich um 3,9 Prozent gestiegen. Auch die Importe stiegen mehr an als zuletzt. Sie seien im August um 15,4 Prozent geklettert. Das Handelsbilanzdefizit sei auf 445 Milliarden Yen angestiegen. Im Juli hatte das Defizit noch bei 232 Milliarden Yen gelegen.
- In Deutschland soll, um nicht zu sehr in Abhängigkeit asiatische Hersteller zu geraten, eine Batteriezellen-Fabrik gebaut werden. „Wir werden eine Batteriezellen-Produktion in Deutschland eröffnen", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nach einem Treffen mit EU-Energiekommissar Maros Sefcovic in Brüssel. „Wir sind mitten in den Vorbereitungen." Deutschland strebt eine Batteriezellen-Produktion auch der neuen Generation an. Dazu ist ein Konsortium privater Unternehmen erforderlich.
- Der Arbeitslosenbeitrag wird zum 1. Januar 2019 von 3 Prozent auf 2,5 Prozent des Bruttoeinkommens gesenkt. Der Zugang zum Arbeitslosengeld soll erleichtert werden. Zudem soll die Förderung von Weiterbildung für Arbeitnehmer und Arbeitslose deutlich ausbaut werden, wie ein Gesetzentwurf und eine Verordnung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorsehen, die das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin beschloss.
- Der europäische Automarkt ist im August nach Angaben des Branchenverbands ACEA stark gewachsen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Neuzulassungen in den EU-Ländern im August um 31,2 Prozent auf über 1,1 Mio. Autos. Im Vormonat Juli lag der Zuwachs bereits bei kräftigen 10,5 Prozent. In den ersten acht Monaten des Jahres nahmen die Neuzulassungen insgesamt um 6,1 Prozent auf 10,8 Mio. zu.
- Die atomare Abrüstung Nordkoreas kommt offenbar voran. Südkoreas Präsident Moon Jae In sagte nach einem Gipfeltreffen mit seinem nordkoreanischen Amtskollegen Kim Jong Un in Pjöngjang, man habe eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Beide Länder wollen demnach auf eine koreanische Halbinsel ohne Atomwaffen hinarbeiten. Kim habe zugesichert, die Testanlage für Raktenantriebe an der Westküste unter Aufsicht internationaler Inspekteure abzubauen. Zugleich habe er die Schließung der Atomanlage in Yongbyon in Aussicht gestellt. US-Präsident Donald Trump hat die Vereinbarungen beim Gipfel zwischen Nord- und Südkorea in einer ersten Reaktion als "sehr spannend" bezeichnet.
- US-Präsident Donald Trump hat erneut Kritik an Deutschland wegen der Zustimmung zum Bau der Pipeline Nordstream 2 geübt. Es sei sehr unglücklich für das deutsche Volk, dass Deutschland Milliarden Dollar für seine Energie an Russland zahle, sagte Trump. Die USA versuchen derzeit verstärkt, ihr reichlich vorhandenes Flüssiggas in Europa zu verkaufen.
- Die Bank of Japan setzt ihre extrem lockere Geldpolitik fort. Der kurzfristige Einlagensatz liegt weiter bei -0,1 Prozent. Zugleich bekräftigte Gouverneur Kuroda die zuversichtliche Konjunkturprognose - trotz der anhaltenden internationalen Handelskonflikte. „Japans Wirtschaft wächst moderat“, hieß es in einer Erklärung der Notenbank.
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