Trump/Biden: Welche China-Politik verfolgen die Kandidaten?
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New York (Godmode-Trader.de) - Zu Beginn der ersten Präsidentschaftsdebatte im TV, die in der Nacht auf Mittwoch in Cleveland, Ohio, stattfinden, sind beide Kandidaten, Amtsinhaber Donald Trump und Herausforderer Joe Biden, recht zuversichtlich, dass sie die Wähler davon überzeugen können, in einer entscheidenden Wirtschaftsfrage, nämlich dem Umgang mit China, punkten zu können.
Die Berater des demokratischen Kandidaten Biden gehen davon aus, dass das Thema beim ersten TV-Duell im Mittelpunkt stehen wird, und sie haben den ehemaligen Vizepräsidenten auf harte Fragen und Angriffe von Trump vorbereitet, der Biden wiederholt beschuldigt hat, gegenüber Peking zu nachsichtig zu sein.
Trump stellt sich selbst als den ersten US-Präsidenten dar, der es mit China aufnimmt und für amerikanische Unternehmen und Arbeitnehmer, die durch die Handelspraktiken der Macht in Fernost benachteiligt wurden, gleiche Wettbewerbsbedingungen schafft. Biden hingegen ist der Meinung, Trump habe Chaos und Nachteile für den US-Arbeiter gestiftet, weil er einen Handelskrieg anzettelte, der zu einem Teilabkommen führte, ohne dass die Kern-Irritationen in den Wirtschaftsbeziehungen der beiden Volkswirtschaften ausgeräumt wurden.
Während Biden nach wie vor wenig Einzelheiten darüber öffentlich äußert, welche China-Politik er verfolgen werde, äußern sich seine Berater dazu, wie wichtig es sei, Wege zu finden, um mit der zunehmenden wirtschaftlichen und militärischen Macht Pekings umzugehen. „Wenn der ehemalige Vizepräsident gewählt wird, wird er eine lange Liste von China-Herausforderungen erben, die das Trump-Team in den vergangenen vier Jahren unternommen hat", schrieb die Finanzagentur Bloomberg. Biden müsste entscheiden, ob er das Handelsabkommen der Phase Eins beibehalten oder neu aushandeln wolle und was er mit den Zöllen auf chinesische Importe im Wert von mehr als 350 Mrd. Dollar, den zunehmenden Beschränkungen im Tech-Sektor und den Sanktionen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen Chinas anstellen werde.
Tony Blinken, ein Berater Bidens und ehemaliger stellvertretender Außenminister, sagte zu Bloomberg, die neue Regierung müsse das, was bei Trumps Handelsabkommen unerledigt geblieben sei, zu Ende bringen und eine härtere Haltung etwa gegenüber der Cyberspionage einnehmen. Aber im Gegensatz zur derzeitigen Gangart des Weißen Hauses, sei er davon überzeugt, dass eine vollständige Abkopplung von China „unrealistisch und letztlich kontraproduktiv“ wäre, so Blinken.
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