Fundamentale Nachricht
16:22 Uhr, 31.01.2017

Trump-Berater greift Deutschland scharf an

Deutschland profitiere mit dem Euro von einer "stark unterbewerteten" Währung, sagt Trumps neuer Chef des National Trade Council. Geht es jetzt den deutschen Exportunternehmen an den Kragen?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

Ein wichtiger Berater des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat scharfe Kritik an Deutschland geübt. Deutschland profitiere mit dem Euro von einer Währung, die für das Land viel zu schwach sei und habe deshalb im Handel mit anderen Euro-Staaten und dem Rest der Welt ungerechte Vorteile, sagte Peter Navarro, neuer Chef des National Trade Councils, der "Financial Times".

"Deutschland beutet weiter andere Länder in der EU und die USA mit einer "impliziten Deutschen Mark" aus, die stark unterbewertet ist", sagte Navarro der "Financial Times". Dies sei auch das größte Hindernis für das TTIP-Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA.

Mit den Aussagen von Navarro dürfte endgültig klar sein, dass sich die protektionistische Handelspolitik unter Trump nicht nur gegen Länder wie Mexiko und China, sondern insbesondere auch gegen Deutschland richten wird.

In einem Interview mit der "Bild" und der "Times" hatte Trump selbst bereits mit Strafzöllen für die deutschen Autobauer gedroht. "Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen", sagte Trump Mitte Januar.

Trump-Berater-greift-Deutschland-scharf-an-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-1

Im Jahr 2016 erzielte Deutschland nach Berechnungen des ifo-Instituts in der Leistungsbilanz mit 297 Milliarden Dollar weltweit den größten Überschuss. Die Leistungsbilanz umfasst neben der wichtigsten Teilbilanz, der Handelsbilanz, auch Dienstleistungen, Zinsen, Löhne sowie Übertragungen.

Besonders groß ist der deutsche Überschuss im Handel mit den USA: Im Jahr 2015 betrug der Handelsbilanzüberschuss Deutschlands gegenüber den Vereinigten Staaten ganze 74 Milliarden Dollar. In den vergangenen Jahren ist der Überschuss zudem stark gestiegen und hat sich seit 2009 mehr als verdoppelt. Inzwischen ist allein Deutschland für fast 15 Prozent des US-Defizits verantwortlich. Bereits unmittelbar nach dem Wahlsieg von Trump wurden deshalb Stimmen laut, die zu einem Handelskrieg mit Deutschland aufriefen.

Klar ist: Die deutsche Wirtschaft muss sich unter Trump auf harte Zeiten einstellen. Strafzölle könnten die deutschen Exporteure hart treffen. Das gilt insbesondere für die Autobauer. So erzielte etwa Daimler zuletzt ganze 28 Prozent seines Umsatzes in den USA.

Sie interessieren sich für das Value-Investing, die Geldpolitik der Notenbanken oder andere interessante Anlagethemen? Folgen Sie mir kostenlos auf der Investment- und Analyseplattform Guidants, um keinen Artikel zu verpassen!

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

20 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • netzadler
    netzadler

    wir deutschen sind doch hackedumm.

    was nützt uns denn die tolle Wettbewerbsfähigkeit ? die menschen sind kaputt, alle rennen zum Psychiater, die Geburtenrate ist unterirdisch und jetzt holt man sich ohne Vorankündigung massenhaft kultur- und sprachfremde ins land.

    das ist im westen eher kein Problem, da dort die lernkurve bereits ende der 1950er jahre begonnen hat, für den osten ist das aber ein Desaster. denen wurden nach der wende die lebensläufe zerstört und die Familien auseinandergerissen, die kommunen dort sind arm und sind mit der Integration von Flüchtlingsmassen völlig überfordert.

    der Euro überlebt nur in der transferunion, Deutschland kann sich von seiner knappen Billion targetforderungen verabschieden.

    das Geld ist dann aus den Vermögenswerten wieder einzukassieren, die gäbe es ohne die gelddruckerei nämlich gar nicht.

    08:38 Uhr, 01.02. 2017
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Das sind ja interessante Töne. Man kann das Argument, der Euro sei für Deutschland viel zu schwach, auch kaum entkräften - weil es stimmt. Ich würde mal vermuten, dass die unten erwähnten US-Konzerne bald auch in Europa gewaltig Steuern zahlen werden. Könnte sein, dass wir gerade den Beginn größerer Handelskonflikte erleben ...

    20:05 Uhr, 31.01. 2017
  • fehu001
    fehu001

    Ja, wir sollten inzwischen nur noch das glauben, was Trump DIREKT sagt.

    Der Lügenpresse darf man nichts mehr glauben.

    wie aus anliegenden link hervorgeht, hat Obama sogar 6 Monate die Touristen der Terrorstaaten ausgesperrt, Keiner von der Lügenpresse hat dazu ein Wort verloren. Jetzt wiederholt Trump das für nur 3 Monate und die westlichen Politiker und die Lügenpresse spielen verrückt.

    http://www.freiewelt.net/nachricht/obama-verhaengt...

    20:00 Uhr, 31.01. 2017
    2 Antworten anzeigen
  • Oliver Baron
    Oliver Baron Experte für Anlagestrategien

    Update: US-Präsident Trump sagte am Nachmittag, dass jedes Land außer den USA das Kunststück beherrschten, die eigene Währung zu schwächen. Trump erwähnte in diesem Zusammenhang insbesondere Japan und China. Devisenhändler interpretierten die Aussagen Trumps als klares Signal, dass der neue US-Präsident einen schwächeren Dollar will.

    Hier die Aussagen von Trump im Original. Zunächst geht es um Pharmaunternehmen, anschließend geht Trump auf den Wechselkurs ein:

    "A lot of the companies have moved out, they don't make the drugs in our country anymore. A lot of it has to do with regulation, a lot of it has to do with other countries take advantage of us with their money and their money supply and devaluation. Our country has been run so badly, we know nothing about devaluation; every other country lives on devaluation. You look at what China's doing, you look at what Japan has done over the years, they played the money market, they played the devaluation market and we sit there like a bunch of dummies, so you have to get your companies back here."

    18:43 Uhr, 31.01. 2017
  • Oliver Baron
    Oliver Baron Experte für Anlagestrategien

    Update: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weist Vorwürfe aus Washington zurück, dass Deutschland den niedrigen Euro für unfaire Handelsvorteile gegenüber Partnern ausnütze. "Deutschland hat immer dafür geworben, dass die Europäische Zentralbank eine unabhängige Politik macht", betonte Merkel. "Deshalb werden wir auf die Notenbank keinen Einfluss nehmen", ergänzte Merkel. / Quelle: Guidants News http://news.guidants.com

    18:40 Uhr, 31.01. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Data75
    Data75

    Google, Facebook, Apple und Co haben doch Milliardengewinne. Wir können das gerne mal gegenrechnen. Vor allem Google & Facebook muss ich doppelt zahlen. Einmal mit Geld durch fette Werbeaufschläge auf die wirklich wichtigen Produkte und dann noch mit Nerven durch die ganze personalisierte und eintönige Werbung.

    17:58 Uhr, 31.01. 2017
  • fehu001
    fehu001

    Mal ehrlich, wie kann man nur so blöd sein und beleidigt einen Demokratisch gewählten Präsidenten der USA. ??

    Erika und Steiny reizen den Löwen und die deutschen Unternehmen sollen das jetzt ausbaden? Kein Land lässt es sich gefallen, dass man seinen Präsidenten so beleidigt und auf die Stufe, der von Merkel so geliebten-, Muslim Prediger stellt.

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump als „Hassprediger“ bezeichnet. Steinmeier sagte im Rahmen einer Fragestunde zur Außenpolitik in Rostock, er schaue mit großer Sorge auf das „Ungeheuer des Nationalismus“, das sich weltweit ausbreite. „Ob das die Hassprediger sind, wie Donald Trump im Augenblick in den USA. Was sie alle eint: Sie spielen mit den Ängsten der Menschen, sie machen mit Angst Politik“, so Steinmeier

    17:55 Uhr, 31.01. 2017
  • 0815
    0815

    Was viele nicht verstehen wollen ist, dass ein Exportüberschuss von 300 Mrd. !!! genauso schlecht für ein Land ist wie ein großes Defizit. Wenn Deutschland für 300 Mrd mehr Güter herstellt als es verbraucht stimmt etwas ganz gewaltig nicht mit der Binnenwirtschaft, dem privaten Konsum und vor allem den Investitionen. Spiegelbildlich sieht entsprechend die Kapitalbilanz aus. Es fließt sehr viel mehr Geld aus D heraus als hinein, weil kaum investiert wird.

    Ich würde eine Reduzierung dieses irrsinnigen Exportüberschusses sehr begrüßen auch wenn Zölle in den USA den Welthandel um Jahre zurück werfen.

    17:16 Uhr, 31.01. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Al Hamp
    Al Hamp

    Im Umkehrschluß rutschen dann eben China, Mexiko und Europa enger zusammen und betreiben ihren Handel. Was dann, Herr Trump?? .o))

    Wie weit sieht Herr Trump sich und sein Land am Abgrund, wenn er so wild um sich schlägt.

    Nun vielleicht auch nur seine Sichtweise eines Präsidenten mit einem alten Galaxy. Seit wann kommt eigentlich Samsung aus USA? :o))

    17:01 Uhr, 31.01. 2017
  • Trading2001
    Trading2001

    Hier wird mit aller Gewalt nach Schuldigen für die eigene Leistungsschwäche gesucht

    16:55 Uhr, 31.01. 2017

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

Mehr über Oliver Baron
  • Anlagestrategien
  • Fundamentalanalyse
  • Value Investing und Momentum-Ansatz
Mehr Experten