Trotz Herausforderungen: VOLKSWAGEN peilt Umsatzwachstum an

• Volkswagen AG - WKN: 766400 - ISIN: DE0007664005 - Kurs: 112,800 € (XETRA)

Das operative Ergebnis sank jedoch deutlich um 15 % auf 19,1 Mrd. EUR (erwartet 18,7 Mrd. EUR), was einer operativen Marge von 5,9 % entspricht. Im Vorjahr hatte diese noch bei 7,0 % gelegen. Belastend wirkten sich vor allem gestiegene Fixkosten und Sonderaufwendungen in Höhe von 2,6 Mrd. EUR aus, die unter anderem Restrukturierungsmaßnahmen betrafen.

Auch der Netto-Cashflow im Automobilbereich verzeichnete einen starken Rückgang von 10,7 Mrd. EUR im Jahr 2023 auf 5,01 Mrd. EUR im abgelaufenen Geschäftsjahr. Dennoch betont Finanzvorstand Arno Antlitz die Robustheit des Konzerns in einem schwierigen Marktumfeld: „Unser Ausblick reflektiert die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen und den tiefgreifenden Wandel der Branche. Wir halten Verbrenner technologisch wettbewerbsfähig, investieren in Elektromodelle und Software und stärken weiterhin unsere regionale Präsenz – mit klarem Wachstums- und Investitionskurs in den USA.“

Dividende deutlich gekürzt – Ausblick aber optimistisch

Die Aktionäre müssen sich auf eine niedrigere Dividende einstellen: Der Vorstand schlägt eine Ausschüttung von 6,36 EUR je Vorzugsaktie vor (erwartet 6,41 EUR), nach 9,06 EUR im Vorjahr. Dies entspricht einer Kürzung um rund 30 %.

Für das Jahr 2025 erwartet Volkswagen ein Umsatzwachstum von bis zu 5 % (erwartet +1,5 %), was einer Prognose von rund 340 Mrd. EUR entspricht. Die operative Rendite soll sich zwischen 5,5 und 6,5 % (erwartet 6,1 %) bewegen, was in etwa auf dem Niveau von 2024 läge. Der Netto-Cashflow im Automobilbereich wird mit 2 bis 5 Mrd. EUR (erwartet rund 5 Mrd. EUR) prognostiziert und bleibt damit unter dem Niveau der Vorjahre.

Volkswagen-CEO Oliver Blume sieht den Konzern dennoch auf Kurs: „2024 hat die Volkswagen Group entscheidende Impulse gesetzt. Unsere Transformation gewinnt an Substanz und Geschwindigkeit. Die neue Kraft der Volkswagen Group wird erlebbar.“ Die Schwerpunkte für 2025 lägen auf einer verstärkten Modelloffensive, regional abgestimmten Produkten sowie dem Hochlauf der Elektromobilität und autonomer Fahrfunktionen.

Trotz des optimistischen Ausblicks stellt sich Volkswagen auf ein anspruchsvolles Marktumfeld ein. Politische Unsicherheiten, Handelsbeschränkungen und geopolitische Spannungen könnten das Geschäft belasten. Zudem sorgt die Transformation der Branche für zusätzlichen Druck: Die anhaltende Investition in Elektromobilität, Software und neue Technologien erfordert hohe finanzielle Mittel.

Im Zuge der Umstrukturierung hatte Volkswagen bereits angekündigt, bis 2030 rund 35.000 Stellen bei der Kernmarke VW Pkw abzubauen. Dies ist Teil der Strategie, Kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

Fazit: Volkswagen trotzt der Marktschwäche mit einem leichten Umsatzwachstum, kämpft aber mit Margenrückgängen und einem deutlichen Einbruch beim Cashflow. Die Transformation des Konzerns schreitet weiter voran, bleibt jedoch mit hohen Investitionen und strukturellen Herausforderungen verbunden. Der Blick auf 2025 bleibt optimistisch, auch wenn die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen weiterhin Unsicherheiten bergen. Es hätte wohl schlimmer kommen können. Die Volkswagen-Aktie konnte sich zuletzt wieder berappeln. Nach dem gemischten Zahlenwerk muss Vorstandschef Blume später im Investoren-Call überzeugen.

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