Nachricht
09:57 Uhr, 11.09.2012

Troika-Kontrolleure: Griechen wollen sich weiter durchwurschteln

Athen (BoerseGo.de) - Die Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) hat das geplante griechische Sparprogramms in Teilen als "ungenügend und zu unsicher" zurückgewiesen. Vertreter der griechischen Regierungsparteien bestätigten gegenüber der „Financial Times Deutschland“, dass es bei der Troika Zweifel an etwa 2 Milliarden Sparvolumen des insgesamt rund 11,5 Milliarden Euro umfassenden Sparprogramms gebe. Die Zweifel beziehen sich laut FTD unter anderem auf die Berechnung von Steuermehreinnahmen und die Kosten des öffentlichen Dienstes. Einer der Streitpunkte sei die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Troika verlange echte Kürzungen und nicht nur die Verschiebung von Beamten in eine Arbeitskräftereserve. In den nächsten Jahren sollen bis zu 150.000 Stellen im Öffentlichen Dienst ersatzlos wegfallen.

Dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras sei es bisher nicht gelungen, seine Koalitionspartner von einem für die Troika akzeptablen Programm zu überzeugen, schreibt die Zeitung weiter. Samaras selbst hatte sich bei Besuchen in Paris und Berlin für eine zeitliche Ausdehnung der Sparvorhaben eingesetzt, zugleich aber auch versichtert, die Abmachungen mit den internationalen Geldgebern einzuhalten.

Ohne Einigung der Athener Regierung mit der Troika kann die nächste Kredittranche aus dem Rettungsfonds EFSF nicht ausgezahlt werden. Dabei geht es um insgesamt 30 Milliarden Euro. Fließt das Geld nicht, droht dem Land die Pleite.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten