Trichet-Nachfolger Mario Draghi steht vor großen Herausforderungen
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Am heutigen Dienstag übernimmt Mario Draghi die Aufgabe als Europas oberster Währungshüter: Der Italiener ist vom 1. November an der neue Präsident der Europäischen Zentralbank. Die Erwartungen sind angesichts der Euro-Schuldenkrise und eines sich abschwächenden Wirtschaftswachstums hoch.
Auf Draghi kommen gewaltige Herausforderungen zu: Die EZB hat im Laufe der Krise seit dem Sommer 2007 eine Vielzahl so genannter unkonventioneller geldpolitischer Maßnahmen eingeführt. Dazu gehören beispielsweise zahlreiche Liquiditätsoperationen über diverse Laufzeiten. Nach einem Ende der Krise wird die EZB den großen Teil dieser Instrumente wieder einstampfen müssen, damit es nicht zu neuen Verwerfungen an den Märkten kommt.
Hinzu kommt das oberste Ziel der EZB: die Wahrung stabiler Preise. Die Notenbanker selbst definierten vor einigen Jahren einen Anstieg der Verbraucherpreise um "knapp unter zwei Prozent" im Jahresvergleich als ihr Inflationsziel.
Draghi sitzt seit vielen Jahren als Vertreter seines Landes im EZB-Rat und entscheidet in dieser Funktion über die Geldpolitik für die Euro-Länder mit. Der 64 Jahre alte Ökonomieprofessor war nach dem überraschenden Rückzug von Ex-Bundesbankchef Axel Weber im Frühjahr als einzig ernstzunehmender Kandidat für die Nachfolge Trichets übrig geblieben. Er hatte in den vergangenen Jahren als Chef des Finanzstabilitätsrats FSB maßgeblich an der Reform des globalen Finanzsystems nach der Krise mitgearbeitet. Draghis Amtszeit, die nicht verlängerbar ist, dauert bis zum 31. Oktober 2019.
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