Analyse
09:30 Uhr, 09.09.2022

TRATON – Trotz des 5er KGVs bleiben Anleger skeptisch

Wie gut müssen Zahlen sein damit sie die Anleger aktuell begeistern? Die einfache Antwort darauf: Noch besser!

Erwähnte Instrumente

  • TRATON SE
    ISIN: DE000TRAT0N7Kopiert
    Kursstand: 13,490 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • TRATON SE - WKN: TRAT0N - ISIN: DE000TRAT0N7 - Kurs: 13,490 € (XETRA)

So geht es ziemlich allen Unternehmen, die in Deutschland irgendwas mit Industrie, Verarbeitung oder zyklischem Absatz zu tun haben. Die Bären dominieren. Die Nachfrage nach solchen Aktien ist dermaßen gering, an jeder Ecke stapeln sich die Unternehmen mit einstelligen KGVs. Warum ist das so? Es wird mit massiven Gewinneinbrüchen im kommenden Jahr gerechnet. Entspannt sich die Liefersituation für Rohstoffe und Bauteile, so wartet am Horizont schon der Nachfrageeinbruch, wegen der nahenden Rezession. So auch bei Traton.

Fundamental stark unterwegs

Im Anschluss an die Zahlen, haben jedenfalls fast alle Analysten, Traton extrem starke und über den Erwartungen liegende Ergebnisse konstatiert. Den Kurs hat es kaum gejuckt, dieser setzt den Abwärtstrend weiter fort. So hatte Traton im ersten Halbjahr das Ergebnis je Aktie von 0,69 EUR auf 1,38 EUR gesteigert. Das KGV ist damit schon zum Halbjahr einstellig. Im Gesamtjahr könnten rund 2,80 EUR erzielt werden. Für 2023 lautet der Konsens derzeit auf ein Ergebnis von 3,40 EUR je Aktie. Und hier ist der Haken. Natürlich ist dieses Ergebnis aus heutiger Sicht vollkommen unrealistisch zu erreichen, zumindest rechnet niemand mehr damit, sonst würde der Kurs eher bei 25 EUR oder darüberstehen.

Während der Absatz an Neufahrzeugen sicherlich leiden wird, kann sich das Service-Geschäft, was oftmals margenstärker ist, weiter gut behaupten. Die Trucks auf der Straße benötigen immer Ersatzteile und Wartung. Und so kommen Unternehmen wie Daimler Truck oder Traton durch die Krise. Goldman Sachs sieht diese Unternehmen insbesondere beim Management des Working Capitals gefragt. Gelingt es dieses in den kommenden Monaten wieder abzubauen, dann winken hohe operative Cashflows, die die Bilanzen entspannen.

Traton beispielsweise muss zum Halbjahr eine verdoppelte Nettoverschuldung ggü. dem vorherigen Halbjahr ausweisen. Der operative Cashflow war mit 1,4 Mrd. EUR negativ. Die Fähigkeit diesen wieder abzubauen, werden Analysten sicherlich mit Argusaugen beobachten. Da die Nettoverschuldung aber weit unter dem einfachen EBITDA liegt, ist diese eher zu vernachlässigen bei der Bewertung der Aktie.

Fazit: Die Anzahl an spannenden zyklischen Aktien mit tief einstelligen KGVs ist groß geworden in Deutschland. Anleger sollten sich auf Titel mit stabilen Bilanzen und Unternehmen mit viel Möglichkeit zur Selbsthilfe konzentrieren. Traton würde ich Stand heute dazuzählen wollen.

aktuelle Konsensschätzungen

Jahr 2021 2022 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 30,60 36,60 38,80
Ergebnis je Aktie in EUR 2,66 2,78 3,41
Gewinnwachstum 4,51 % 22,66 %
KGV 5 5 4
KUV 0,2 0,2 0,2
PEG 1,1 0,2
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
TRATON SE
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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