Analysteneinschätzung
18:10 Uhr, 30.05.2022

TRATON - Auf dem Weg nach vorn

Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für TRATON nach dem Capital Day am 18. Mai von 31 auf 29 Euro gesenkt, die Bewertung “Buy" aber bestätigt.

Erwähnte Instrumente

  • TRATON SE
    ISIN: DE000TRAT0N7Kopiert
    Kursstand: 17,680 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Kapitalmarktveranstaltung von TRATON am 18. Mai wurde von der neuen Unternehmensstrategie geprägt, die auf die Global Champions-Strategie folgt, die in den Fiskaljahren 2015 bis 2021 als Leitmotiv galt. Der neue Fokus liegt nun auf Nachhaltigkeit und alternativen Antrieben. Das Management machte deutlich, dass das Unternehmen auf batterieelektrische Antriebe setzt und die Wasserstoffentwicklung noch im Hintergrund steht. Mit dieser Sichtweise steht das Unternehmen allein unter seinen Wettbewerbern, die sowohl auf batterieelektrische als auch auf wasserstoffbetriebene Fahrzeuge setzen.

Darüber hinaus wurde China als ein neuer Wachstumsmarkt vorgestellt, in dem das Unternehmen derzeit mit seinem Partner Sinotruk tätig ist. Mit seiner Marke Scania plant TRATON auch die Errichtung einer eigenen Produktionsstätte in China.

Ausgehend von einer bereinigten operativen Gewinnmarge von 5,2 Prozent für das Geschäftsjahr 2022, erwartet das Unternehmen bis 2024 eine deutliche Verbesserung der Profitabilität auf 9 Prozent auf Konzernebene durch Volumenwachstum, positive Effekte aus der Restrukturierung bei MAN und Navistar.

Darüber hinaus wurden die Ziele für die einzelnen Marken vorgestellt. Für Scania wird bis 2024 eine leichte Verbesserung der adj. Marge auf 12 Prozent erwartet (GJ21: 10,1 %). Nach erfolgreicher Restrukturierung sollte sich die Rentabilität von MAN auf acht Prozent verbessern (2021: 2,3 %). Die Rentabilität von Volkswagen Caminhões e Ônibus dürfte bei den bereits guten acht Prozent verharren, und Navistar dürfte mit 9 Prozent das Gruppenniveau erreichen (2021: 1,2 %).

Warburg Research-Analyst Mustafa Hidir schreibt: „Auch wenn uns die angekündigten Ziele nicht allzu neu erscheinen, unterstreichen sie die Margenerholung, die wir für die kommenden Jahre erwarten, auch wenn wir in unseren Schätzungen einen erheblichen Sicherheitsspielraum einkalkuliert haben“. Die strategischen Schritte wiesen in die richtige Richtung und sollten allmählich dazu beitragen, die Unterbewertung von TRATON im Vergleich zu anderen Unternehmen zu verbessern. „Insgesamt hat sich das asymmetrisch positive Risiko-Ertrags-Profil nicht verändert, und wir sehen derzeit eine gute Gelegenheit für volatilitätsresistente Anleger. Das Kursziel wurde aufgrund eines höheren risikofreien Zinssatzes reduziert. Kaufen“.

Die Aktie von TRATON hat seit dem Jahreshoch im Januar bei 23,30 Euro Federn gelassen. Im Zuge des Ukraine-Krieges brach das Papier bis auf 15,40 Euro am 8. März ein, bevor eine Zwischenerholung auf 18,66 Euro erfolgte. Es bildete sich in dieser Region eine Plattform im Chartbild, die bis Anfang April hielt, das Jahrestief markierte der Titel dann aber am 08. April bei 14,80 Euro. Zuletzt kam es unter Schwankungen zu einer aufstrebenden Bewegung, aktuell wird das Papier bei 17,70 Euro gehandelt.

Die TRATON SE ist eine Tochter der Volkswagen AG und gehört mit ihren Marken MAN, Scania, Volkswagen Caminhões e Ônibus, RIO und Navistar zu den weltweit führenden Nutzfahrzeugherstellern. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Traton unter dem Strich einen Gewinn von 457 Mio. Euro. Der Umsatz belief sich auf 30,6 Mrd. Euro. Neueste Geschäftszahlen will Traton am 9. Juni bekannt geben.

TRATON SE
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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