Analyse
14:10 Uhr, 26.05.2022

TRADEGATE AG – Jeder kennt es, jeder nutzt es

Tradegate ist die Privatanlegerbörse schlechthin. Praktisch jeder Broker ist an die Tradegate Exchange angeschlossen und für Privatanleger ist es meist der erste Börsenplatz der Wahl.

Erwähnte Instrumente

  • Tradegate AG Wertpapierhdlbk. - WKN: 521690 - ISIN: DE0005216907 - Kurs: 112,000 € (L&S)

Einerseits ist die Orderausführung schnell und zuverlässig, zum anderen handelt es sich um eine „echte“ Börse, im Gegensatz zu Brokern wie Lang & Schwarz. Doch kaum ein Anleger weiß, dass man auch in die Aktie der Gesellschaft investieren kann.

Kaum Freefloat

Warum kaum ein Anleger hier investiert ist, lässt sich leicht beantworten. Der Freefloat ist verschwindend gering und Tradegate tut auch relativ wenig dafür, um sich einer breiteren Anlegerschaft bekanntzumachen. Das 1998 gegründete Unternehmen, deren Kernbeteiligung die Tradegate Exchange GmbH ist, arbeitet hier eng mit der Deutschen Börse zusammen. Künftig gehören 43 % der Tradegate Exchange GmbH der Deutsche Börse AG und 43 % der Tradegate AG. 14 % verbleiben beim Verein Berliner Börse e.V.

An der Tradegate AG wiederum sind die Berliner Effekten mit 56,33 %, die BNP Paribas (Consorsbank) mit 19,62 % und die Deutsche Börse AG mit 19,99 % beteiligt. Der Freefloat fällt mit rund 4 % sehr gering aus. Trotzdem, der Freefloat macht immer noch rund 110 Mio. EUR Börsenwert aus, bei einer gesamten Marktkapitalisierung von 2,80 Mrd. EUR. Die Aktie ist also vom Grundsatz her noch halbwegs gut handelbar.

Gute Geschäfte

In den zurückliegenden Geschäftsjahren 2020 und 2021 machte die Tradegate AG, wie alle Börsen, hervorragende Geschäfte. 2020 verdiente man 5,20 EUR je Aktie und 2021 5,06 EUR. Dies entspricht mehr als dem fünffachen dessen, was man in den Jahren zuvor verdient hatte. Am 9. Juni hat man der Hauptversammlung daher auch eine Rekorddividende von 4 EUR je Aktie vorgeschlagen, deutlich mehr als die 1,80 EUR im Jahr zuvor.

Für die nächsten Geschäftsjahre ist hingegen von einer rückläufigen Entwicklung auszugehen, sofern keine Wunder geschehen. Gerade 2022 dürfte deutlich anspruchsvoller verlaufen. Um dem entgegenzuwirken, erschließt man sich neue Geschäftsfelder, so wurden beispielsweise eigene Mini-Futures emittiert, um künftig den großen deutschen Zertifikatemarkt zu bedienen.

Tradegate investiert viel Geld in die eigene IT-Infrastruktur, um auch künftig eine führende Position am Markt einzunehmen. Stark rückläufige Gewinne dürften den Aktienkurs mittelfristig zunächst ausbremsen. Aktuell ist die Aktie wohl eher als eine Art Liebhaberpapier anzusehen. Bei stärkeren Kursrückgängen beginnen nicht selten Insider mit Käufen und dünnen den Freefloat weiter aus. Viel Abwärtspotential sollte also auch bei schwachen Zahlen nicht bestehen. Handlungsbedarf für Anleger ist hier momentan nicht auszumachen.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Ergebnis je Aktie in EUR 5,06 3,50 3,80
KGV 23 33 30
Dividende je Aktie in EUR 4,00 3,00 3,00
Dividendenrendite 3,48 % 2,61 % 2,61 %
*e = erwartet
Tradegate AG Wertpapierhdlbk.
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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