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09:07 Uhr, 17.12.2012

ThyssenKrupp: Cromme hält an Chefposten im Aufsichtsrat fest

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Essen (BoerseGo.de) - Nach den Milliardenverlusten von ThyssenKrupp und dem Rausschmiss von drei Vorständen steht auch Aufsichtsratschef Gerhard Cromme massiv in der öffentlichen Kritik. Ein Rücktritt kommt für ihn aber nicht in Frage. „Ich werde überhaupt nicht zurücktreten. Ich bin keiner, der vor Verantwortung wegläuft“, sagte Cromme dem Magazin „Der Spiegel“. Er werde auch seinen 70. Geburtstag im Februar nicht zum Anlass nehmen, um seinen Posten zu räumen.



Der Stahlkonzern muss ein Defizit von fünf Milliarden Euro für das zurückliegende Geschäftsjahr 2011/2012 (Ende September) verkraften. Hintergrund sind vor allem die massiven Verluste beim Bau der Stahlwerke in den USA und Brasilien. Nachdem ThyssenKrupp bereits im vorigen Geschäftsjahr 2,1 Milliarden Euro abschrieb, kamen nun weitere 3,6 Milliarden hinzu. Cromme sprach von Fehlern im Projektmanagement, von denen der Aufsichtsrat bis zum Jahr 2008 vom zuständigen Vorstand nicht informiert worden sei. „Wir bekamen immer nur die Information, dass alles in bester Ordnung sei“, sagte Cromme.

Mit Blick auf das Milliardendebakel in Übersee sagte Cromme, es habe sich jetzt gezeigt, dass viele Informationen über Jahre hinweg deutlich zu optimistisch waren und sich später als falsch herausgestellt haben“. Der Aufsichtsratschef verteidigte zugleich die Entscheidung des Kontrollgremiums, drei Vorstände vor die Tür zu setzen. Der Aufsichtsrat habe damit den Weg für einen Neuanfang unter ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger ebnen wollen.

Am Freitag hatte der Chef der Krupp-Stiftung, der 99 jährige Berthold Beitz, der aktuellen Unternehmensspitze und dem Aufsichtsrat den Rücken gestärkt. Cromme und Hiesinger seien ein gutes Gespann, sagte Beitz im „Handelsblatt“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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