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08:55 Uhr, 31.10.2011

ThyssenKrupp: Auf der Suche nach Korruption im eigenen Haus

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Essen (BoerseGo.de) - Der Stahlkonzern ThyssenKrupp prüft Zahlungen seiner U-Boot-Tochter HDW an einen asiatischen Vertriebspartner auf mögliche Korruption. HDW soll Millionenprovisionen an den südkoreanischen Geschäftsmann Chung Eui Sung überwiesen haben, wie das Nachrichtenmagazin „SPIEGEL“ am Wochenende berichtet hatte.

In einer Stellungnahme teilte ThyssenKrupp am Sonntag mit, dass die Geschäftsbeziehungen der HDW zu Chung und dessen Unternehmen UBMTECH in den vergangenen Jahren mehrfach Compliance-Prüfungen unterzogen wurden. Zuletzt sei eine interne Prüfung im Rahmen der Ferostaal-Untersuchung im Frühjahr 2011 zu dem Ergebnis gekommen, dass an UBMTECH keine verdächtigen Zahlungen geleistet wurden.

Chung ist kein unbeschriebenes Blatt. Er soll auch in unlautere Vorgänge beim Friedrichshafener Motorenhersteller Tognum eine Hauptrolle spielen. Tognum soll dem Südkoreaner 14,5 Millionen Euro auf verdächtige Offshore-Konten gezahlt haben. Der U-Boot-Bauer HDW habe seit dem Jahr 2000 rund 95 Millionen Euro an den Partner in Korea gezahlt, teilte der Konzern am Sonntag mit. Das seien überwiegend erfolgsabhängige Provisionen für ein Auftragsvolumen über 2,5 Milliarden Euro gewesen. Laut „SPIEGEL“ handelt es sich dabei um Bestechungsgelder.

Wegen des Tognum-Falls habe ThyssenKrupp Marine Systems eine weitere Prüfung beschlossen. Dazu gehöre auch eine Buchprüfung vor Ort, hieß es am Sonntag weiter.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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