Tenbagger-Challenge, Softbank liquidiert Nvidia-Anteil & Daniel kauft ein
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In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Aktientalk” unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen die beiden über die aktuelle Marktlage, den Verkauf aller Nvidia-Anteile von Softbank und die ein möglicherweise großes Problem bei Anbietern von Rechenzentrumskapazität wie CoreWeave.
Darüber hinaus geht es um Neuigkeiten bei Novo Nordisk und eine neue Tenbagger-Challenge zwischen Michael und Daniel, bei der auch ihr etwas gewinnen könnt.
Warum Softbank alle Nvidia-Aktien verkauft hat, warum CoreWeave unter Druck geraten ist und was es bei Novo Nordisk neues gibt, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Episode auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.
Kurzer Marktüberblick: Euphorie trifft Realitätscheck
Die letzte Woche begann schwach, in dieser Woche kam es zunächst zu einer schnellen Erholung. Techaktien führten das Comeback an, nur um kurz darauf wieder zurückzufallen und Platz für die „Old Economy“ und zyklische Titel zu machen. Bei der hohen Volatilität gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Ein paar nüchterne Kennzahlen geben Kontext. Das durchschnittliche Kurs/Gewinn‑Verhältnis (KGV) des S&P 500 liegt aktuell bei rund 29. Techaktien kommen sogar auf ein KGV von etwa 46 – das ist sportlich. Wenn Erwartungen bereits in hohen Multiplikatoren eingepreist sind, reicht oft schon eine kleine Enttäuschung für starke Kursreaktionen.
Softbank verkauft alle NVIDIA‑Anteile
Softbank hat einen radikalen Schritt gemacht und einen großen Teil seiner NVIDIA‑Beteiligung veräußert. Auf den ersten Blick wirkt das schockierend: Ein früherer, großer NVIDIA‑Unterstützer verkauft den wertvollsten KI‑Kern. Die offizielle Begründung lautet: Kapitalbedarf für neue Projekte, unter anderem Investitionen in KI‑Projekte wie OpenAI oder Beteiligungen an Halbleiterherstellern.
Wichtig zu unterscheiden ist: Ein Verkauf heißt nicht automatisch, dass Softbank Zweifel an NVIDIA als Firma hat. Vielmehr signalisierte Softbank, dass kurzfristig Liquidität gebraucht wird. Historisch hat Softbank aber auch Timing‑Fehler gemacht: In der Vergangenheit wurden Beteiligungen verkauft und später zu deutlich höheren Preisen wieder gekauft.
CoreWeave und andere KI‑Infrastrukturanbieter: Warnsignale
Ein besonders anschauliches Beispiel dafür, wie schnell Wachstum teuer werden kann, ist CoreWeave. Auf den ersten Blick starke Zahlen: Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt. Beim genauerem Hinsehen wird klar, dass die Kosten deutlich schneller steigen als die Erlöse.
Ein Überblick:
- Umsatzwachstum von rund 584 Mio. auf 1,36 Mrd. USD
- Betriebsergebnis hat sich allerdings halbiert und die Margen geraten massiv unter Druck.
- Die größte Kostenposition Technologie‑Infrastruktur ist um 170% gewachsen.
- Sales & Marketing sind von einem sehr niedrigen Niveau auf das elffache gestiegen.
- Hohe Abschreibungen auf GPUs: Quartalsweise Abschreibungen von mehreren hundert Millionen wurden berichtet; extrapoliert ergeben sich hohe jährliche Abschreibungen.
Warum ist das Geschäftsmodell heikel?
CoreWeave und ähnliche Anbieter kaufen große Mengen an GPUs (meist NVIDIA) und vermieten Rechenkapazität. Zwei zentrale Probleme:
- Sie müssen vorfinanzieren: GPUs sind teuer. Das belastet die Bilanz und erfordert Kapitalzuflüsse.
- Abschreibungen und technischer Fortschritt: GPUs verlieren schnell an Wert, neue Modelle kommen auf den Markt und alter Hardware droht ein schneller Werteverfall.
Data Center in der Region: Google in Dietzenbach
Lokale Infrastruktur verändert sich schnell. In der Nähe von Frankfurt – genauer gesagt in der Goldesel-Heimatstadt Dietzenbach – wird ein neues Rechenzentrum gebaut. Alphabet-Tochter Google investiert hier massiv in den Aufbau von Kapazitäten in Deutschland. Für das ohnehin schon teure Stromnetz in Deutschland werden die neuen Rechenzentren eine noch größere Herausforderung.
Neue Challenge: Die Tenbagger‑Wette
Wir starten mit unserem Depotpartner, dem Smartbroker, ein neues Projekt. Monatlich werden 1.000 Euro investiert, davon mindestens 500 Euro pro Einzelposition. Wer zuerst eine Aktie auf einen Wert von 10.000 EUR bringt, gewinnt das Duell. Hier die Regeln:
- Kein Einsatz von Hebelprodukten.
- Mindesteinsatz pro Trade 500 Euro.
- Möglich sind mehrere Positionen gleichzeitig; die Herausforderung besteht darin, wer zuerst eine Position zur „10k‑Marke“ bringt.
- Wir handeln unser eigenes Kapital
Welche Sektoren stehen auf der Watchlist?
Wir halten folgende Segmente für aussichtsreiche Tenbagger-Kandidaten:
- Robotics und humanoide Roboter: Wenn humanoide Roboter marktreif werden, entstehen ganze Industrien (Logistik, Service, Pflege).
- Autonomes Fahren: Eine massive Flotte autonomer Fahrzeuge würde Eigentumsmodelle verändern und Mobilität grundlegend umgestalten.
- Weltraum und Satellitentechnik: Startups und etablierte Anbieter rund um Satelliten, Startdienste und Infrastruktur.
- Quantum Computing: Langfristig spannend, kurzfristig jedoch noch in einer R&D‑Phase. Hier sind die Bewertungen schon zu heiß gelaufen.
Werbung:
Wir werden das Projekt zusammen mit unserem Depotpartner dem Smartbroker umsetzen. Hier erhaltet ihr bei Depoteröffnung aktuell eine 30-EUR-Teilposition in Amazon, ohne weitere Bedingungen. Bald wird es auch wieder ein neues großes Aktienpaket zu gewinnen geben. Testet den Smartbroker gerne mal.
Novo Nordisk mit US-Einigung
Bei Novo Nordisk gab es zwei für Anleger wichtige Punkte: Zunächst hat das Unternehmen sein Angebot für eine Übernahme von Metsera zurückgenommen. Stattdessen übernimmt Pfizer den möglichen zukünftigen Konkurrenten. Das zeigt Disziplin des neuen Managements in Bezug auf teure M&A‑Preise und ist aus Aktionärssicht positiv.
Noch bedeutender sind die angekündigten Preise im US‑Markt für Gewichtsreduktionsmedikamente. Listenpreise sollen deutlich sinken, gleichzeitig erhält Novo Zugang zu Millionen neuer Patienten über staatliche Programme wie Medicare und Medicaid.
Daniels letzte Käufe
LVMH
Ein Nachkauf bei rund 601 Euro. Luxuswerte profitieren, sobald die Konsumentenlaune steigt. China spielt eine große Rolle: Touristenkäufe und Auslandsumsätze sind sehr wichtig. LVMH hat starke Cashflows und bleibt für mich ein Qualitätsinvestment mit langfristigem Aufwärtspotenzial.
Bitcoin
Bei einem Dip habe ich eine größere Position aufgestockt. Bitcoin bleibt für mich ein diversifizierendes Asset mit asymmetrischem Renditepotenzial. Timing ist schwierig, aber Dips werden für Nachkäufe genutzt.
S&P Global
Ratingagenturen haben fast monopolistische Strukturen. S&P ist in einem Duopol mit Moody’s und hat kaum Substitutionsdruck. Die Pläne, Segmente außerhalb des Kerngeschäfts abzuspalten, schaffen zusätzlichen Fokus. In Kombination mit stabilen Cashflows ist das für meinen defensiven Kern attraktiv.
Weitere Aktien die aktuell spannend sind:
- Ferrari: Orderbücher sind voll, Margen klassisch hoch.
- BMW: Infrastruktur für neue EV‑Architekturen und geplante Modelloffensive. Bewertung gewohnt niedrig.
- Hannover Re und Johnson & Johnson: Solide Dividendenwerte mit defensivem Charakter.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Ferrari, Novo Nordisk, LVMH.
