Tenbagger-Kandidaten, spannende Cybersecurity-Aktie & Alphabet dominiert OpenAI
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In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Aktientalk” unseres Goldesels Michael Flender und Daniel von Investflow sprechen unsere beiden Experten über die aktuelle Marktlage und die extreme Volatilität an den Märkten und die neu entstandene Dominanz von Google gegenüber OpenAI.
Darüber hinaus geht es um eine aktuell sehr spannende Aktie aus dem Segment Cybersecurity, einen Rückblick auf die Nvidia-Zahlen und Michael und Daniel stellen die jeweils erste Aktie vor, die sie in ihre Tenbagger-Challenge kaufen wollen bzw. schon gekauft haben.
Welche potentiellen Tenbagger Michael und Daniel gekauft haben, welche Cybersecurity-Aktie spannend ist und warum Nvidia nach den Zahlen trotzdem gefallen ist, das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Episode auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.
Die Aktienmärkte zeigen derzeit, wie schnell Stimmungen kippen können. Ein Tag mit +2 Prozent, der nächste mit -2 Prozent und intraday Bewegungen, die mal eben 1.200 Punkte ausmachen, verdeutlichen: Volatilität ist zurück. Wer an der Börse aktiv ist, weiß, dass solche Tage Emotionen triggern. Der eine freut sich über einen Dip zum Nachkaufen, der andere sitzt mit Herzklopfen vorm Depot. Michael hält aktuell rund 50 % Cash in seinem Trading-Depot, um nicht von den Märkten überrollt zu werden.
Warum Kurse plötzlich „Nachrichten machen“
Ein immer wieder beobachtbares Muster: Kurse steigen, Analysten suchen Begründungen; Kurse fallen, wieder werden Gründe gefunden. Dieses Herumspringen ist an der Börse normal, aber es kann überraschend stark ausfallen, wenn mehrere Faktoren gleichzeitig wirken. Aktuell spielen drei große Themen zusammen:
- KI-Hype und Unternehmenszahlen, vor allem bei Nvidia.
- Unsicherheit über die Aussicht auf Zinssenkungen in den USA und wie der Arbeitsmarkt sich entwickelt.
- Einzelne Unternehmensmeldungen wie Rückkaufprogramme, Prognoseanpassungen oder enttäuschende Quartalszahlen, die Gewinnmitnahmen auslösen.
Zusammengenommen ergibt das häufig kurze, heftige Kursbewegungen. „Kurse machen Nachrichten“ ist dabei kein akademischer Satz, sondern eine Beobachtung, die man jeden Tag am Markt bestätigt sieht.
Nvidia: Starkes Ergebnis – aber welche Risiken bleiben?
Nvidia lieferte starke Zahlen und eine sehr positive Sicht auf die Nachfrage. Trotzdem sind nicht alle Risiken vom Tisch. Einige der Punkte, die zu diskutieren sind:
- Konzentration der Umsätze: Ein hoher Anteil des Umsatzes stammt von wenigen großen Kunden. Bei Nvidia waren es zuletzt vier bis fünf Kunden, die einen Großteil der Umsätze ausmachten.
- Inventar und Disclosure: Es gab Hinweise auf steigendes Inventory und weniger Transparenz darüber, wohin Ware genau geliefert wird.
- Capex-Welle und Abschreibungen: Prognosen von Analysten deuten darauf hin, dass Hyperscaler enorme KI-Investitionen planen. Wenn diese Investitionen tatsächlich umgesetzt werden, folgen in den kommenden Jahren hohe Abschreibungen. Das könnte die Gewinne der großen Cloud-Provider und KI-Infrastruktur-Anbieter deutlich belasten.
Die Rolle von OpenAI, Google und Gemini
Ein weiterer spannender Konflikt: OpenAI versus Alphabet mit Gemini. Wenn Alphabet mit Gemini Marktanteile von OpenAI wegnimmt, kann das die geplanten Infrastrukturbedarfe von OpenAI reduzieren. Für Cloud- und KI-Infrastruktur-Anbieter wäre das wiederum ein Nachfragerisiko.
Alphabet hat den Vorteil massiver Cash-Reserven, tiefer Integration in Dienste wie die Suche und ein etabliertes KI-Forschungsumfeld mit DeepMind. Das gibt Alphabet eine starke Ausgangsposition, um KI-gestützte Produkte breit auszurollen und Einnahmen zu erzielen – auch wenn manche kurzfristig prophetische Stimmen einst das Ende großer Tech-Konzerne heraufbeschworen hatten.
Makro: Arbeitsmarkt, Zinserwartungen und der Fed-Timing-Effekt
Die Fed-Sitzung und die Erwartung einer möglichen Zinssenkung sind momentan ein zentraler Treiber. Aktien reagieren empfindlich, wenn die Märkte beginnen, eine Zinssenkung früher oder später einzupreisen. Gestern sorgte vor allem die Unsicherheit um das Timing der Zinssenkung für zusätzlichen Verkaufsdruck.
Wichtige Punkte zum US-Arbeitsmarkt:
- Die Datenlage ist aktuell etwas fragmentiert. Wegen Datenverzögerungen und Sondereffekten ist die Interpretation schwerer als üblich.
- Die Zahl der geschaffenen Stellen bewegt sich tendenziell wieder nach unten, aber die Arbeitslosenquote ist noch relativ stabil verglichen mit den Corona-Jahren.
- Da die Fed ihre Entscheidungen teilweise auf aktuelle Arbeitsmarktdaten stützt, erzeugt ein unvollständiger Datensatz kurzfristig Unsicherheit über die Richtung der Geldpolitik.
Wenn Anleger zu dem Schluss kommen, dass die Fed weniger schnell senkt als erwartet, steht vor allem der Techsektor unter Druck, weil er von niedrigeren Zinsen besonders profitiert. Momentum- und Wachstumswerte sind dann besonders verwundbar.
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Konkrete Unternehmensdaten: Walmart, Costco, Siemens Energy
Einige Quartalszahlen liefern Gegengewichte zur Unsicherheit. Walmart meldete ein solides Umsatz- und Gewinnwachstum — und hob die Prognose erneut an. Trotzdem: Unternehmensbewertungen sind hoch. Walmart zeigt operativ Stärke, allerdings ist ein Forward-KGV von knapp 39 ein stattliches Bewertungsniveau für ein klassisches Handelsunternehmen.
Costco ist ein ähnlicher Fall: hervorragende operative Kennzahlen, aber sehr hohe Bewertung. Beide Unternehmen haben starke Geschäftsmodelle, die Frage ist nur: Wie viel Rendite steckt in den hohen Erwartungen noch?
Siemens Energy hat ebenfalls starke Mittelfristprognosen geliefert und ein Rückkaufprogramm angekündigt, reagierte aber mit dem schwachen Gesamtmarkt mit Kursverlusten. Diese divergenten Reaktionen sind typisch in einem Umfeld, in dem Anleger schnell Gewinne mitnehmen.
Der erste Kauf in der Tenbagger-Challenge
In der Tenbagger-Challenge hat Michael seinen ersten Kauf getätigt und auch Daniel wird bald nachziehen.
Ein spekulativer, aber plausibler Hebel ist der Elektromobilitäts- und Robotaxisektor. XPeng gehört zu den Unternehmen, die neben Autos auch in Richtung Robotaxis, eigene Chip-Entwicklung und weitere Zukunftstechnologien gehen. Das Unternehmen wächst stark, hat die Margen verbessert und strebt aggressive Produktinnovationen an. Wenn Robotaxis tatsächlich in größeren Stückzahlen ausgerollt werden, könnten das Unternehmen profitieren. Daher hat Michael hier seine ersten 1000 EUR in der Challenge investiert.
Daniel plant seinen ersten Kauf bei einem sehr kleine Unternehmen aus der Nische der Service- und Logistikrobotik. Richtech Robotics ist im Bereich Barista- und Barkeeper-Robotern, Logistikrobotik und medizinischen Lieferrobotern tätig. Es gibt schon Kooperationen mit größeren Technologieanbietern und erste Installationen sprechen für eine Produktreife, die Potential verspricht.
Cybersecurity: Warum Fortinet jetzt interessant ist
Cybersecurity bleibt ein Megathema. Viele Sicherheitsfirmen haben sehr hohe Bewertungen, oft mit hohen KGVs und astronomischen Erwartungen. Fortinet unterscheidet sich derzeit dadurch, dass es relativ solide bewertet ist, profitabel arbeitet und weiterhin zweistellig wachsen kann.
- Bewertung: Forward-KGV unter 30, EV/EBIT unter 30 – im Vergleich zu einigen Peers deutlich günstiger.
- Profitabilität: Solide Margen und Free-Cash-Flow, kein reines Wachstumsunternehmen mit Null-Gewinn.
- Marktstellung: Etabliertes Produktportfolio im Netzwerk- und Security-Bereich, viele Unternehmenskunden.
Vergleich mit Palo Alto oder CrowdStrike: Diese Firmen sind wachstumsstärker, aber auch deutlich teurer bewertet. Das macht Fortinet zu einer interessanten Wahl für Anleger, die an die langfristige Bedeutung von Cybersecurity glauben, aber nicht bereit sind, extrem hohe Bewertungen zu bezahlen.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Richtech Robotics, Alphabet.
