Fundamentale Nachricht
16:02 Uhr, 12.04.2023

Tauziehen zwischen Geldpolitik und Aktienmärkten geht weiter

Laut Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, glauben die Märkte partout nicht an eine Fortführung der Zinserhöhungen, weil die Gefahr einer Rezession zu groß sei.

„Die Beweislast für eine drohende Rezession liegt beim Rentenmarkt. An den Aktienmärkten hingegen befinden sich die wichtigsten US-amerikanischen und europäischen Indizes in der Nähe ihrer Höchststände von 2023. Das derzeitige Finanzmarktgleichgewicht hängt also von Maßnahmen ab, die die Zentralbanker ablehnen.

Der Anstieg des S&P 500 um 7 % im Jahr 2023 scheint mit Rezessionsängsten unvereinbar zu sein, es sei denn, man geht davon aus, dass eine Zinssenkung die Auswirkungen negativer Gewinnrevisionen auf die Bewertungen aufheben würde. Die andere Hypothese wäre, dass das für diesen Zyklus untypische Verhalten der Gewinnspannen die Bewertungen vor einem Konjunkturrückgang schützen wird.

Es kommt übrigens äußerst selten vor, dass eine Rezession eintritt, während die Gewinnspannen auf einem Höchststand sind. Mehr als Selbstgefälligkeit spiegelt die niedrige Volatilität der Aktien vielleicht diesen ungewöhnlichen Gewinnzyklus wider. Die bald beginnende Berichtssaison in den USA wird als Indikator dienen.“

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