Was für ein Tag: Nach der Ausverkaufsstimmung in den vergangenen Wochen haben die Aktienmärkte am Freitag ein dramatisches Signal der Stärke gesendet. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 3,37 Prozent, der Dow mit einem Plus von 3,29 Prozent und der Nasdaq 100 konnte sogar um 4,48 Prozent zulegen. Für die deutliche Erholung gab es nicht nur einen, sondern gleich mehrere gute Gründe:
China hat eine Lockerung seiner Geldpolitik angekündigt. Der sogenannte Mindestreservesatz der Banken wird erneut gesenkt, was den Geldhäusern erlaubt, mehr Kredite insbesondere an kleinere Unternehmen zu vergeben. So fließt mehr Geld in die Wirtschaft und sorgt auch am Finanzmarkt für mehr Liquidität.
Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Dezember deutlich stärker entwickelt als erwartet. Saisonbereinigt wurden 312.000 neue Stellen geschaffen, während die Volkswirte nur mit 184.000 neuen Stellen gerechnet hatten. Die US-Wirtschaft befindet sich weiter im Boom, das zeigen die Arbeitsmarktdaten für Dezember ganz deutlich.
Fed-Chef Jerome Powell hat die Bereitschaft der US-Notenbank bekräftigt, ihre Geldpolitik wenn nötig schnell anzupassen, um eine Konjunktureinbruch zu verhindern. "Wir sind bereit, die Geldpolitik rasch und flexibel anzupassen", sagte Powell bei einer Diskussionsrunde zusammen mit den ehemaligen Notenbankchefs Janet Yellen und Ben Bernanke in Atlanta. Die Fed wolle bei Zinserhöhungen "geduldig" vorgehen und sei auch bereit, ihre Politik des Abbaus der Bilanzssumme zu überdenken, falls dies notwendig werden sollte.
Nach dem kräftigen Anstieg fragen sich nun viele Börsianer, ob sich der Erholung auch in der neuen Woche fortsetzen wird. Dafür gibt es tatsächlich mehrere gute Gründe:
Die Stärke der Erholung spricht dafür, dass es sich möglicherweise nicht um eine Eintagsfliege handelt, sondern dass die Erholung auch in der neuen Woche weitergehen könnte. Ganz besonders zeigt sich das im DAX, wo die Kursbewegung am Freitag sämtliche Kursverluste seit dem 19. Dezember ungeschehen machen konnte. Im S&P 500 wurde immerhin das Hoch der jüngsten Erholung überwunden. Vor dem Freitag sah es so aus, als sei diese Erholung bereits beendet und es würde ein weiterer Abwärtsimpuls folgen. Seit Freitag ist dies zumindest zweifelhaft.
Die Tatsache, dass die Erholung nicht ohne Grund erfolgte, sondern dass sie newsgetrieben war und es gleich mehrere gute Gründe für die Aufhellung der Stimmung gab, deutet ebenfalls auf eine mögliche Fortsetzung hin. Alle drei fundamentalen Neuigkeiten würden schon für sich genommen eine Neubepreisung von Vermögenswerten wie Aktien rechtfertigen. Zusammengenommen ist dies auf jeden Fall gerechtfertigt. Eine Neubepreisung aufgrund fundamental veränderter Rahmenbedingungen nimmt aber oft mehr als nur einen Tag in Anspruch.
Gerade im DAX scheint nach den dramatischen Kursverlusten die Zeit einfach reif für eine auch deutlichere Erholung zu sein. Denn Bärenmärkte zeichnen sich eben gerade auch dadurch aus, dass es immer wieder zu einer berüchtigten Bärenmarktrally kommt, die viele Börsianer auf dem falschen Fuß erwischt. An der Wall Street gab es solche Bewegungen bereits. Im DAX könnte sich nun möglicherweise eine Chance dazu ergeben.
Es gibt allerdings auch einen gewichtige Gründe, die vorerst gegen eine Fortsetzung der Erholung spricht:
US-Präsident Trump hat am Freitagabend damit gedroht, dass der Haushaltsstillstand in den USA auch "Monate oder Jahre" andauern könnte, falls der Kongress nicht die von Trump geforderten Milliarden für den Mauerbau zu Mexiko freigibt. Am Samstag tweetete Trump, dass es keine großen Fortschritte im Haushaltsstreit gebe. Am Sonntag sagte Trump, dass er einen "nationalen Notstand" ausrufen könnte, um möglicherweise die Mauer auch ohne Zustimmung des Kongresses zu bauen. Sollte der Haushaltsstreit tatsächlich längere Zeit anhalten, könnte das klar negativ für die Konjunktur und die Kurse sein. Allerdings sollte man die Aussagen von Trump auch nicht auf die Goldwaage legen. Innerhalb kurzer Zeit kann alles wieder anders sein.
Sowohl im DAX als auch im S&P 500 stoppte die Erholung an einer wichtigen Widerstandszone. Im S&P 500 stiegen die Kurse am Freitag bis knapp unter das zuvor im Februar ausgebildete Tief. Im DAX stehen die Kurse wieder an einer Widerstandszone, an der das Börsenbarometer schon einmal Ende 2016 vor der Trump-Rally festhing.
S&P 500: Februar-Tief könnte wichtiger Widerstand sein
Das Damoklesschwert einer weltweiten Konjunkturabkühlung und die Gefahr eines ausgedehnten Bärenmarktes ist durch die Erholung am Freitag keineswegs überwunden. Im Gegenteil besteht die Gefahr, dass Notenbanken und Regierungen einem neuen Abschwung wenig entgegensetzen können. Dies ist aber vor allem mittel- bis langfristig ein Faktor. Auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz warnte am Wochenende vor einer Eintrübung der Konjunktur. Für das Jahr 2018 werde man zwar noch einmal einen Steuerüberschuss ausweisen können, "aber nun sind die fetten Jahre vorbei. Von jetzt an erwarte ich keine unvorhergesehenen Mehreinnahmen mehr", sagte Scholz der "Bild am Sonntag". "Die schöne Zeit, in der der Staat immer mehr Steuern einnimmt als erwartet, geht zu Ende", so Scholz.
So oder so: Der Montag könnte eine wichtige Richtungsentscheidung für die kommenden Tage, Wochen und vielleicht sogar Monate bedeuten!
Ob es Morgen rauf oder runter geht ist ueberhaupt keine Entscheidung, da sich morgen die Probleme nicht in nichts aufloesen. Ob China und Amerika sich einigen ist auch nur von kurzer dauer es ist an der Zeit mal nicht zu gierig zu werden, nach 9 fetten manipulierten Jahren.
23:58 Uhr, 06.01.2019
1 Antwort anzeigen
German2
der Anstieg an Freitag kam nur duerch die Ankündigung der FED und der Choinesischen Notenbank weiteres Falschgelds zur marktrettung in die Märkte zu pumpen... also kein realer Anstieg/Aufschwung
Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.
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Es ist gar nichts von beidem passiert.
Habt immer eure eigene Meinung.
Ob es Morgen rauf oder runter geht ist ueberhaupt keine Entscheidung, da sich morgen die Probleme nicht in nichts aufloesen. Ob China und Amerika sich einigen ist auch nur von kurzer dauer es ist an der Zeit mal nicht zu gierig zu werden, nach 9 fetten manipulierten Jahren.
der Anstieg an Freitag kam nur duerch die Ankündigung der FED und der Choinesischen Notenbank weiteres Falschgelds zur marktrettung in die Märkte zu pumpen... also kein realer Anstieg/Aufschwung
schon sehr krank Fakten zu löschen!
löschinator? :D