Szenarien für Stresstest: Die Fed prüft den Katastrophenfall
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2019 wird kein einfaches Jahr, vor allem nicht für Banken. Die Notenbank hat gerade erst die Szenarien für den diesjährigen Stresstest veröffentlicht und die haben es in sich. Von Entgegenkommen kann da keine Rede sein. Teilweise ist das Szenario sogar strenger als es die Realität 2008/09 war. Besonders in einem Punkt sticht das neue Szenario hervor. Die Arbeitslosenrate steigt demnach in einem Worst-Case Szenario um mehr als 6 Prozentpunkte. Es übertrifft damit dem Abschwung im Zuge der globalen Finanzkrise.
Ein Abschwung verschont auch nicht den Häusermarkt. Auch hier soll es ähnlich stark bergab gehen wie von 2007 bis 2011, nur deutlich schneller. In einem Punkt wird eine Entwicklung vorgesehen, die nicht so dramatisch ist wie zur Zeit der Finanzkrise. Die Inflation soll lediglich auf 1 % fallen. Während der Finanzkrise sanken die Preise (Grafik 2).
Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen würden dafür ein neues Allzeittief bei 0,8 % erreichen. Selbst in der Erholung danach wird die Marke von 2 % nicht mehr erreicht. Das sagt auch viel darüber aus, was die Notenbank in der nächsten Krise erwartet. Werden die Zinsen erst einmal wieder gesenkt, bleibt das Zinsniveau in der Folge niedrig bzw. noch niedriger als jetzt.
Das Wirtschaftswachstum wiederum bricht stärker ein als 2008. Der Stresstest hat es damit wirklich in sich und kann vermutlich zum ersten Mal tatsächlich als Stresstest bezeichnet werden. Die ersten Stresstests nach der Finanzkrise waren weniger herausfordernd. Das lag auch daran, dass Banken geschwächt waren und niemand den ganzen Bankensektor durch den Test fallen lassen wollte.
Heute wird darauf keine Rücksicht mehr genommen. Banken hatten genug Zeit, um ihr Kapital zu stärken und sich auf den nächsten Abschwung vorzubereiten. Bis die Ergebnisse vorliegen, müssen wir noch einige Monate warten. Der Stresstest hat aber zumindest seinen Namen verdient.
Stress gibt es auch für Anleger. Der Dow Jones dürfte um etwas mehr als 50 % einbrechen (Grafik 3). Das ist ähnlich zum letzten Bärenmarkt. Überraschenderweise geht die Notenbank allerdings davon aus, dass sich der Markt wieder sehr schnell erholen wird.
Das ist schon etwas auffällig. Das Wirtschaftswachstum wäre bis Mitte 2020 stark negativ. Der Aktienmarkt würde jedoch bereits ein Jahr später wieder nahe der Hochs notieren. Das ist entweder sehr optimistisch oder die Notenbank weiß, was sie tun wird, wenn es soweit kommt. Ohne große Geldflut und neues QE ist ein solches Szenario kaum denkbar. Den Fed Put gibt es anscheinend immer noch.
Clemens Schmale
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