SZ: Deutsche Bank wurde früh über kriminelle Machenschaften informiert
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Deutsche Bank Co-Chef Jürgen Fitschen gerät in der Steueraffäre seines Instituts zunehmend unter Druck. „Der Fisch stinkt vom Kopf her. Das gilt auch für die Vorstandsetage der Deutschen Bank“, sagte Grünen-Chef Jürgen Trittin dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause gehören zu den 25 Mitarbeitern der Bank, gegen die in der Affäre um Steuerbetrug im Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten ermittelt wird. Am Mittwoch hatten rund 500 Polizisten und Steuerfahnder die Frankfurter Zentrale der Bank durchsucht. Gegen die beiden Manager wird ermittelt, weil sie die Umsatzsteuererklärung für 2009 unterschrieben hatten. Darin hatte das Institut 310 Millionen Euro Steuererstattungen geltend gemacht, die es nur wegen mitmaßlicher Betrügereien geltend machen konnte.
Dem Nachrichtenmagazin zufolge beschwerte sich Fitschen in einem Anruf beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier über den Einsatz der Behörden. Es habe einen verheerende Wirkung auf das Außenbild der Bank, wenn Bilder und Berichte von bewaffneten Polizisten in dem Geldhaus um die Welt gingen, soll Fitschen gesagt haben. Bouffier habe ihm geantwortet, es sei aus seiner Sicht Aufgabe der Staatsanwaltschaft, den Umfang und Details solcher Einsätze festzulegen, da könne er sich nicht einmischen, berichtet „Der Spiegel“. Die Bank hat das Telefonat bestätigt.
Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag) von der britischen Steuerbehörde HMRC ist das Frankfurter Geldhaus frühzeitig vor kriminellen Machenschaften beim Handel mit Verschmutzungsrechten gewarnt worden. Bereits im Herbst 2009 habe die HMRC führende Vertreter der Deutschen Bank in London darauf hingewiesen, dass große Teile des Emissionshandels mit Betrugskriminalität behaftet seien. Das Institut habe es anschließend aber versäumt, intern durchzugreifen und derartige Geschäfte in den eigenen Reihen zu unterbinden. Das gehe aus den Akten der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hervor, die gegen 25 Beschäftigte der Bank wegen Steuerbetrug, Geldwäsche und Vertuschung von Straftaten ermittelt, schreibt die Zeitung.
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