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19:19 Uhr, 24.09.2015

Südafrikas Notenbank steckt in einem Dilemma

Erhöht die US-Notenbank noch in diesem Jahr den US-Leitzins, fürchtet Südafrika einen weiteren Verfall der heimischen Währung. Wegen der hohen Inflation sind weitere Zinsanhebungen aber Pflicht.

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Pretoria (Godmode-Trader.de) - Die Notenbank Südafrikas, die South African Reserve Bank (SARB), hat ihren Leitzins gestern bei 6,0 Prozent belassen und ihre „hawkishe“ Tendenz beibehalten. Obwohl die zur Wochenmitte veröffentlichten Jahresinflationsraten von 4,6 Prozent um 0,4 Prozentpunkte niedriger ausfielen als im Vorjahr, schätzte die SARB die Gesamtrisiken für den Inflationsausblick als eher steigend ein, da die Währung weiter abwertet. Teurere Importe dürften das Preisniveau weiter steigen lassen. Deshalb ist zu erwarten, dass die Notenbank bis auf weiteres schrittweise Zinsanhebungen vornehmen wird. Bereits im Juli hatte die Zentralbank erstmals seit einem Jahr den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht – obwohl die schwache Wirtschaft eigentlich das Gegenteil benötigt. Südafrikas Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft.

Aber die SARB steckt in einem Dilemma: Erhöht die US-Notenbank noch in diesem Jahr den US-Leitzins, fürchtet Südafrika einen weiteren Verfall der heimischen Währung. Innerhalb dieses Jahres hat der Rand gegenüber dem Dollar mehr als 17 Prozent an Wert verloren. Im Gegensatz zu anderen Notenbanken hat Südafrikas Zentralbank nicht genug Reserven, um den Rand gegen die Kapitalabflüsse der internationalen Investoren zu verteidigen. Rund 41 Milliarden Dollar Nettoreserven hält die Notenbank. Anfang 2012 waren es noch fast 50 Milliarden. Zum Vergleich: die Reserven von China, dem wichtigsten Handelspartner Südafrikas, sind rund 90 Mal höher.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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