Finanzmärkte in Südafrika feiern den Rücktritt des Staatschefs Zuma
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Johannesburg (Godmode-Trader.de) - Der südafrikanische Staatschef Jakob Zuma ist zurückgetreten. Sein bisheriger Stellvertreter Cyril Ramaphosa (65) übernimmt nun vorerst kommissarisch die Regierungsgeschäfte. Nach der monatelangen Hängepartie rund um Zuma geht es jetzt dann doch ganz schnell: Bereits am morgigen Freitag soll Ramaphosa im Parlament in Kapstadt als neuer Staatschef vereidigt werden.
Zuma hatte sich am Mittwochabend dem immer stärker werdenden Druck aus seiner eigenen Partei und der Öffentlichkeit gebeugt und seinen Rücktritt erklärt. Zuma war damit einem Misstrauensvotum im Parlament, das für heute Nachmittag angesetzt war, zuvorgekommen. Die ANC-Abgeordneten wollten Zuma zusammen mit der Opposition abwählen. Dies hat es in der demokratischen Geschichte des Landes seit 1994 noch nie gegeben.
Zumas Abschlussrede am Mittwochabend war in Teilen recht „präsidial“: Er sagte, er sei stolz darauf, für den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) gegen „Jahrhunderte andauernde Brutalität der weißen Minderheit“ gekämpft zu haben. Die Erklärung zu seinem Rücktritt zeugt dann aber doch von fehlendem Unrechtsbewusstsein. Dass die Partei seine sofortige Abdankung gefordert habe, verstehe er nicht, aber er füge sich dem Willen der Organisation, so Zuma. „Der ANC darf nie in meinem Namen gespalten werden“. Noch zuvor am Nachmittag hatte er sich gegen seine Absetzung gewehrt. „Niemand hat mir eine Erklärung gegeben, was ich getan haben soll. Ich finde das unfair, sehr unfair“. Zuma wurde verdächtigt, einer Unternehmerfamilie Geschäfte gesichert und ihnen unzulässig Einfluss auf die Politik gewährt zu haben.
Südafrikas Finanzmärkte reagierten bereits seit geraumer Zeit positiv auf jedes Anzeichen für ein Ende der Ära Zuma. Nach dem Rücktritt aber war kein Halten mehr: Die wichtigsten Leitindizes am Aktienmarkt des Landes kletterten am Donnerstag nach Handelsstart um über zwei Prozent. Die Landeswährung Rand stieg zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Die Zinsen auf Staatsanleihen gaben nach. Ramaphosa steht nun vor großen Aufgaben: Eine Arbeitslosenquote von fast 30 Prozent und eine grassierende Korruption sind nur zwei Herauforderungen, denen er sich stellen muss.
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