Südafrikas Wirtschaft steckt in der Rezession

London/ Pretoria (Godmode-Trader.de) - Die Währungen vieler Schwellenländer stehen derzeit unter Druck, so auch der südafrikanische Rand. Gestern beschleunigten sich die Kursverluste, nachdem die Wachstumszahlen für das zweite Quartal 2018 dokumentierten, dass sich Südafrika durch den zweiten Quartalsrückgang der Wirtschaftsaktivitäten in Folge technisch in einer Rezession befindet.

Die Wirtschaftsleistung Südafrikas ist zwischen April und Ende Juni auf das Jahr hochgerechnet um 0,7 Prozent zum Vorquartal zurückgegangen, wie Statistikbehörde des Landes gestern mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Wachstum um 0,6 Prozent gerechnet. Bereits im ersten Quartal war die Wirtschaft um annualisiert 2,6 Prozent geschrumpft. Ursache für das erneute Minus war lag vor allem der Agrarsektor. Die Produktion im Landwirtschaftssektor brach um annualisiert knapp 30 Prozent ein. Auch der Konsum schwächelte.

Der neue Präsident Cyril Ramaphosa, der nach seinem Amtsantritt im Dezember zunächst neuen Esprit und Tatendrang ausstrahlte, konnte somit nicht nachhaltig staatlicherseits für Impulse sorgen. Ramaphosa hatte den unter Korruptionsverdacht stehenden Amtsvorgänger Jacob Zuma ersetzt.

Die immer weiter fallende Kurs des südafrikanischen Rand und die hohen Rohölpreise sorgen für einen wachsenden Inflationsdruck. Im Juli hat sich die Inflationsrate auf 5,1 Prozent erhöht. Allerdings liegt sie damit immer noch innerhalb der von der südafrikanischen Notenbank SARB angestrebten Bandbreite von drei bis sechs Prozent. Die Analysten der HSBC haben ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum Südafrikas im laufenden Jahr von 1,0 auf 0,7 Prozent gesenkt. Zugleich bleibe die Inflation hoch. Währungsrisiken führten zusätzlich zu einer Zurückhaltung der Anleger gegenüber südafrikanischen Staatsanleihen.