Südafrika - das 'Tor zum afrikanischen Kontinent'
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – Am Donnerstag, den 29. März treffen sich die Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zum 4. BRICS-Gipfel im indischen Neu-Delhi. Für Anleger bieten die BRICS-Staaten ein gemischtes Bild, sagt Nick Price, Fondsmanager bei dem Vermögensverwalter Fidelity Worldwide Investment, in einem aktuellen Marktreport. Während Indien seiner Meinung nach mit Vorsicht zu genießen ist, besitzen China und Südafrika großes Potenzial. "Brasilien, Russland, Indien und China sind wichtige und wachstumsstarke Schwellenländer. Allerdings bieten andere Emerging Markets zum Teil interessantere Chancen“, sagt Price.
Viele Unternehmen investierten große Summen in neue Produktionsstätten in den BRIC-Staaten, angelockt vom starken Wirtschaftswachstum. Dabei setzten die meisten Unternehmen jedoch eher auf Umsatzwachstum als auf Gewinne und Cashflow. „Die Praxis in den BRIC-Staaten hat gezeigt, dass das dem Unternehmenswert Schaden kann. Es kommt daher darauf an, in die besten Unternehmen zu investieren, egal ob sie aus Brasilien, Russland, Indien und China kommen oder aus anderen Schwellenländern“ erläutert der Investmentexperte.
Nach wie vor sei auch die Verschiebung des weltweiten Bruttoinlandsprodukts zugunsten der BRIC-Staaten ein bestimmender Trend. Heute erwirtschaften sie rund 25 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, bis zum Jahr 2050 werden es voraussichtlich rund 40 Prozent sein. „Das führt dazu, dass ein großer Teil der Bevölkerung dieser Staaten in eine konsumfreudige Mittelschicht aufsteigt. In der Folge wird der Binnenkonsum der BRIC-Staaten den der Eurozone ab dem Jahr 2013 und den US-Konsum ab 2023 übertreffen“, ist Price überzeugt.
Der Konsum in den Schwellenländern wird in den nächsten 20 Jahren ein wesentlicher Treiber der Weltwirtschaft. Dabei rücken laut Price künftig vermehrt andere Staaten in den Fokus, beispielsweise Südafrika, das 2010 als 'Tor zum afrikanischen Kontinent' in die Riege der vormaligen BRIC-Staaten aufgenommen worden sei. Zwar habe sich Südafrikas Wirtschaft von der Rezession Anfang 2008 nur langsam erholt, der dortige Aktienmarkt habe sich jedoch im Vergleich zu den anderen BRICS-Staaten mit Abstand am besten entwickelt, betont der Fondsmanager.
Südafrikas Bedeutung liegt laut Price vor allem in seiner Rolle als Tor zum afrikanischen Kontinent. Für Investoren sei diese Rolle des Landes sehr wichtig, denn zahlreiche südafrikanische Unternehmen aus der Konsumbranche sind in vielen afrikanischen Ländern aktiv. Damit profitierten sie von einem der wenigen Wachstumsmärkte, der noch deutlich unterbewertet ist. „Für Anleger ebenfalls nicht zu unterschätzen, sind der im Vergleich zu anderen Schwellenländern relative hohe Grad an Transparenz und eine etablierte Corporate Governance. Zudem ist Afrika südlich des Äquators praktisch nicht von der Kreditkrise in der westlichen Welt betroffen und profitiert von einer rasch voranschreitenden Industrialisierung. So kann der Kontinent, von einer niedrigen Ausgangsbasis startend, mit hohen Wachstumsraten punkten. Und zu guter Letzt besitzen die afrikanischen Länder eine große und sehr junge Bevölkerung. Das eröffnet dem Kontinent nicht nur enorme Chancen auf wachsenden Binnenkonsum, sondern auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber den Industrienationen," so Price.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.