Nachricht
12:22 Uhr, 06.10.2011

Studie: Unternehmen ächzen unter steigenden Rohstoffkosten

Frankfurt (BoerseGo.de) – Höhere Preise für Rohstoffe werden für deutsche Unternehmen zunehmend zur Belastung. Für 67 Prozent der mittelständischen Unternehmen wirkt sich die Verteuerung derzeit negativ auf die Geschäfte aus, wie eine von der Commerzbank in Auftrag gegebene Studie der Initiative "UnternehmerPerspektiven" zeigt. Drei von vier Unternehmen benötigen Rohstoffe oder rohstoffintensive Vorprodukte. Hingegen klagen nur ein Drittel der Firmenlenker über steigende Energiekosten.

Die Mittelstandsstudie befragte 4.000 Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen in ganz Deutschland zu ihren Problemen bei der Beschaffung von Rohstoffen und Energie. "Während mehr als zwei Drittel der Unternehmer über Belastungen durch steigende Rohstoffpreise berichten, wirken sich die derzeit vieldiskutierten höheren Preise für Energie nur bei einem Drittel der Unternehmen schädlich auf die Bilanz aus. Man kann von einer regelrechten Rohstoffkrise im Mittelstand sprechen", betont Markus Beumer, Mitglied des Vorstandes der Commerzbank. Problematisch seien neben Preissteigerungen insbesondere starke Preisschwankungen, die unternehmerische Planung erschwerten. 50 Prozent der befragten Unternehmen hätten diesen Faktor als Belastung für ihr Geschäft benannt.

40 Prozent der Unternehmen sehen den Aufschwung in Gefahr und fürchten, dass Deutschland als rohstoffarmes Land künftig mit Abstrichen in der wirtschaftlichen Gesamtleistung rechnen muss. Weitere 7 Prozent erwarten sogar ausgesprochene wirtschaftliche Schwierigkeiten für den Standort. Dem stehen 52 Prozent zuversichtlich gestimmte Unternehmen gegenüber: Sie gehen davon aus, dass sich die Ressourcenknappheit nicht in geringerer Wirtschaftsleistung niederschlägt.

Denn die Unternehmensführer halten auch Lösungsansätze bereit: Über die Hälfte der befragten Unternehmen sieht in Innovationen den Schlüssel für die Bewältigung der Ressourcenproblematik: 52 Prozent der befragten Firmenlenker sehen die Verknappung auf den Rohstoff- und Energiemärkten als Innovationstreiber. Nur 18 Prozent fürchten dagegen, Ressourcenknappheit könnte den technologischen Fortschritt bremsen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten