Studie: Deutsche Banken schwächeln im operativen Geschäft
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Stuttgart (BoerseGo.de) – Einer Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young zufolge sind die großen deutschen Banken in der ersten Jahreshälfte 2011 unter die Räder der Euro-Schuldenkrise geraten. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Bezug auf die Analyse berichtet, sind die Zins- und Provisionsüberschüsse im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von den untersuchten 13 deutschen Groß- und Landesbanken markant gesunken. Abschreibungen bei Geschäften mit Griechenland-Bezug schlugen darüber hinaus negativ zu Buche.
Den Ergebnissen zufolge entwickelten sich die Ergebnisse nur auf den ersten Blick positiv: Der summierte Gewinn vor Steuern stieg um zwei Drittel (knapp 67 Prozent) von 5,7 auf 9,5 Milliarden Euro. Insgesamt konnten die untersuchten Häuser auch ihre Risikovorsorge halbieren: von ehemals 4,4 auf nun nur noch 1,7 Milliarden Euro.
Von der BayernLB (plus 3 Prozent) und der Commerzbank (plus 2 Prozent) aber einmal abgesehen, fiel der Provisionsüberschuss bei der Mehrheit deutlich - bis hin zu minus 35 (HSH Nordbank) und minus 37 Prozent bei der WestLB. Auch bei den Zinsen ging es bergab: So lagen die Zinsüberschüsse im Durchschnitt um zwei Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Studienleiter erklären das mit dem historisch niedrigen Zinsniveau, aber auch mit der Rückbesinnung vieler Institute auf ihr Kerngeschäft, gerade bei jenen Banken, die sich nach der Krise neu aufstellen und organisieren. Das zusammen drücke nun einmal auf die Margen.
Ein Rückschlag ergab sich für alle Institute bei den Geldern, die sie in Griechenland anlegten. Die untersuchten Häuser zusammen waren nominal mit 7,5 Milliarden Euro in dem von einer Insolvenz bedrohten Mittelmeerland engagiert und schrieben diese Werte um knapp 2 Milliarden Euro ab.
Die Institute haben allesamt im letzten Jahr auch beim sog. „Stresstest“ der europäischen Bankenaufsicht EBA teilgenommen.
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