Analyse
12:00 Uhr, 16.09.2022

STRÖER – Analysten warnen vor der Aktie

An einem kritischen Punkt, nicht nur technisch, befindet sich die Aktie von Ströer. Heute kratzt der Kurs am Corona-Tief.

Erwähnte Instrumente

  • Ströer SE & Co. KGaA - WKN: 749399 - ISIN: DE0007493991 - Kurs: 38,540 € (XETRA)

Trotz Erholung bei den Zahlen, befürchten Analysten bei dem Außenwerbespezialisten, in den kommenden Monaten einen massiven Einbruch bei den Zahlen. Der Grund: Es wird an Werbung gespart. Werbekosten sind die einfachste Methode für Unternehmen schnell Geld einzusparen. Zudem wurde Ströer in der Vergangenheit schon mehrmals von Shortsellern gejagt. Ob diese die Chance erneut nutzen?

Deutsche Bank senkt Kursziel

Die Deutsche Bank senkt Ströer heute von "Buy" auf "Hold" und das Kursziel im selben Zuge von 80 EUR auf 62 EUR. Völlig verrückt natürlich, die Aktie notiert aktuell bei 38,50 EUR. Konsequent sind die Analysten da nicht. Zwar beschreiben die Experten der Bank den Weg zurück aus der Corona-Krise und die steigende Bedeutung der Außenwerbung, aufgrund der Mobilität der Menschen, gleichzeitig warnen sie aber auch vor der Zukunft.

Mit einer Rezession in Europa ändere sich das Risikoprofil grundlegend. Ströer werde schon heute nahe historischer Tiefstände gehandelt, was die Bewertungskennzahlen angeht. Doch nach einem noch halbwegs soliden dritten Quartal, könnten einbrechende Geschäfte im vierten Quartal, bereits das Potenzial haben eine Gewinnwarnung auszulösen.

In den ersten sechs Monaten konnte Ströer jedenfalls noch ordentlich wachsen. Der Umsatz legte um 18 Prozent auf 810 Mio. EUR zu. Das Konzernergebnis stieg von 5,7 Mio. EUR auf 53,8 Mio. EUR. Der freie Cashflow betrug beachtliche 83,7 Mio. EUR. Die Nettoverschuldung von 726 Mio. EUR ist zwar üppig, aber noch nicht bedrohlich.

Fazit: Ströer notiert charttechnisch an einer Klippe. Shortseller könnten die Situation erneut ausnutzen und Gerüchte streuen, die nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Ströer war da aufgrund gewisser Intransparenz gerne mal ein Ziel. Ströer ist keine Aktie, die ich als Anleger gerade jetzt im Depot haben möchte.

Ströer SE & Co. KGaA
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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