Strengere Standards für Banken: G20-Staaten legen die Latte höher
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Hamburg/ Berlin (BoerseGo.de) – Die G20-Staaten schalten einen Gang höher: Banken und weitere Finanzinstitute müssen mit verschärften Anforderungen und Pflichten rechnen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „DER SPIEGEL“ wollen die G20-Vertreter auf dem in dieser Woche stattfindenden Gipfel in Cannes umfassende Reformen zur stärkeren Kontrolle des Sektors beschließen.
Laut eines Entwurfs des Gipfel-Kommuniqués soll Banken demnach gezwungen werden, deutlich mehr Eigenkapital bereitzuhalten als bislang. Außerdem wollen die Staats- und Regierungschefs sicherstellen, dass "künftig keine Finanzfirma mehr zu groß für eine Pleite" sei. Wenn eine solche Institution dennoch abgewickelt werden müsse, "sollten Steuerzahler nicht für die Kosten aufkommen", heißt es in dem Papier.
Der Entwurf sieht eine breite Stafette neuer Anforderungen für den Finanzsektor vor: Geplant sind eine intensivere Aufsicht sowie neue internationale Standards, nach denen Finanzinstitute abgewickelt werden können. Der Handel mit komplexen Finanzprodukten soll künftig nicht mehr außerbörslich, sondern nur noch an Handelsplätzen und auf elektronischen Plattformen stattfinden. Dort können sie von den Aufsichtsbehörden besser überwacht werden. Für diese Geschäfte müssen die Finanzinstitutionen künftig ebenfalls mehr Haftungskapital ausweisen.
Die Staats- und Regierungschefs wollen ferner gegen Auswüchse bei Gehältern und Bonuszahlungen im Finanzsektor vorgehen, "um zu verhindern, dass übertriebene Risiken eingegangen werden", wie es in dem Entwurf für das Kommuniqué heißt. In dem Dokument sagen die G20 außerdem den Schattenbanken, also vor allem Hedgefonds, den Kampf an. Dieser Sektor soll ebenfalls strengerer Aufsicht und Regulierung unterworfen werden.
Die G20 sind die Gruppe der 20 größten Volkswirtschaften. Sie umfasst Industrie- und Schwellenländer. Die G20 repräsentieren rund zwei Drittel der Weltbevölkerung und 90 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts.
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