Kommentar
08:55 Uhr, 09.10.2006

Strategie mit Anlagezertifikaten : Aktie der ABN AMRO startet durch

... eine hohe Rendite ist aber auch beim Übergang in eine Seitwärtsbewegung erzielbar.

Wochenchart (log) seit Januar 2004 (1 Kerze = 1 Woche)
Kursstand: 23,15 Euro

Rückblick: Die Aktie der ABN Amro befindet sich mittelfristig bereits wieder in einer stabilen Aufwärtsbewegung. Mit dem Ausbruch über den bei 21,49 Euro liegenden Widerstandsbereich konnte die Rallye zunächst Anfang 2006 verschärft werden und führte die Aktie auf ein Hoch bei 25,99 Euro. Es folgte dann aber im schwachen Marktumfeld eine ebenso scharfe Korrektur, die die Aktie bis auf die bei 21,15 Euro derzeit liegende Aufwärtstrendlinie zurückgeführt hat. Davon ausgehend wird die Rallye nach einer Stabilisierung in den vergangenen Wochen jetzt wieder aufgenommen.

Charttechnischer Ausblick: Kurspotenzial bietet sich für die Aktie jetzt bis in den Bereich 25,99 Euro zunächst auf mittelfristige sicht, nachdem der maßgebende Aufwärtstrend erneut bestätigt werden konnte. Hier ist mit einem Rücksetzer zu rechnen. Übergeordnet bietet die intakte Aufwärtsbewegung aber dennoch weiteres Kurspotenzial bis in den Bereich 30,00 Euro auf längerfristige sicht. Erst ein Rückfall unter die Zone um 20,00 Euro sowie die dort liegende exp.GDL 200 (rot) würde nochmals eine deutliche Korrektur bis in den Bereich 18,20 Euro wahrscheinlich werden lassen.

Chart: ABN Amro

Name: Bonus Zertifikat auf ABN Amro

WKN: SBL2SL
ISIN: DE000SBL2SL7

Fälligkeit: 26.06.2009

Bezugsverhältnis: 1 : 1

Barriere: 17,70 Euro

Bonuslevel: 34,15 Euro

Briefkurs: 24,58 Euro

Sicherheitspuffer: 22,80 %

Bonusrendite: 38,93 %

Anlage Idee: Vor allem gegenüber einem Direktinvestment bietet sich auf mittelfristige sicht das Bonuszertifikat mit der WKN: SBL2SL an, um an einer Fortsetzung der Rallye zu profitieren. Dieses partizipiert uneingeschränkt an steigenden Notierungen der Aktie bis zum Laufzeitende am 26.06.2009. Aber auch wenn die Dynamik des Anstieges nachhaltig in den kommenden Jahren abnimmt oder die Aktie nochmals in eine ausgedehnte Seitwärtsbewegung übergeht, ist eine Rendite von 38,93 % bis zum Laufzeitende erzielbar. Das Bonuszertifikat würde dann wenigstens wie bei einem Stand der Aktie von 34,15 Euro bewertet werden. Der Bonuseffekt entfällt nur bei nachgebenden Notierungen von ABN Amro bis in den Bereich 17,70 Euro, was einem Sicherheitspuffer von 22,80 % entspricht. In diesem Fall würde sich das Zertifikat entsprechend der Kursentwicklung der Aktie weiter verhalten. Die Barriere wurde aber bereits unterhalb der wichtigen Unterstützung von 18,20 Euro gewählt, und sollte aus charttechnischer Sicht nicht mehr erreicht werden.

Bonus-Zertifikate dienen der Partizipation an Kurssteigerungen der entsprechenden Basiswerte, auf die sie aufgelegt wurden. Gleichzeitig wird hier über einen Sicherungsmechanismus auch die Möglichkeit gegeben, eine ansprechende Rendite in seitwärts oder leicht abwärts tendierenden Märkten zu erzielen.

Prinzip und Funktionsweise der Bonuszertifikate:

Das Grundprinzip stellt sich folgendermaßen dar. Das normale Bonus-Zertifikat entwickelt sich genau so wie der zugrunde liegende Basiswert bis zum Laufzeitende und partizipiert vollständig an der Kursentwicklung. Wenn ein eingebautes und ursprünglich deutlich unter dem Kursverkauf platziertes Sicherheitslevel während der gesamten Laufzeit nicht erreicht oder unterschritten wird, erhält der Anleger den Betrag des eingebauten Bonus-Levels zum Laufzeitende. Auch dann, wenn sich der Basiswert unterhalb dieses Bonus-Levels befindet.

Anhand des in der Abbildung 1 dargestellten Auszahlungsprofils wird dieses Prinzip deutlich. Gewählt wurde ein fiktives Bonus-Zertifikat mit einer festgesetzten unteren Barriere bei 70,00 Euro und einem oberen Bonus-Level bei 140,00 Euro. Der Kursstand des Basiswertes zum Laufzeitende wird durch die blaue Linie gekennzeichnet, die Entwicklung des Bonus-Zertifikates zu diesem Zeitpunkt entspricht der roten Linie. Vereinfacht soll angenommen werden, dass der Basiswert die bei 70,00 Euro liegende Barriere bis zum Laufzeitende nicht erreicht oder unterschritten hat und der Bonusmechanismus dementsprechend noch intakt ist. In diesem Fall erfolgt, unabhängig davon, wo der Basiswert zwischen 70,00 Euro und 140,00 Euro steht, eine Auszahlung bei Fälligkeit des Zertifikates von 140,00 Euro. Befindet sich der Basiswert über dem Bonus-Level von 140,00 Euro, wird der Wert des Zertifikates zum Laufzeitende dem Wert des Basiswertes entsprechen. Der Anleger kann also unbegrenzt profitieren. Steht der Basiswert hingegen unter 70,00 Euro, in diesem Fall erlischt der Bonuseffekt, dann erfolgt auch eine Auszahlung des Zertifikates mit dem entsprechenden Wert unter 70,00 Euro. Das Bonus-Zertifikat verfällt allerdings nicht, wenn die Barriere berührt oder unterschritten wird. Wenn sich der Basiswert innerhalb der Laufzeit anschließend wieder erholen kann, steigt auch das Bonus-Zertifikat entsprechend an. Das Halten der Position ist dann gegenüber einem Direktinvestment aber nicht mehr sinnvoll, da der durch die Möglichkeit der Bonus-Zahlung erhaltene Vorteil erlischt. Gegebenenfalls erfolgt dann auch eine direkte Rückzahlung in Form der Aktien.

Drei Szenarien der Auszahlung zum Laufzeitende sind dementsprechend möglich:

  1. Wird die Barriere während der Laufzeit nicht berührt und der Basiswert steht über dem Bonus-Level, erfolgt die Rückzahlung zum Kurs des Basiswertes.
  2. Wird die Barriere während der Laufzeit nicht berührt und der Basiswert steht unter dem Bonus-Level, erfolgt die Rückzahlung in Höhe des Bonus-Levels.
  3. Wird die Barriere während der Laufzeit berührt, erfolgt eine Rückzahlung zum Kurs des Basiswertes.

Um diesen Bonus-Mechanismus zu finanzieren, behält der Emittent die auf den Basiswert entfallenden Dividenden ein. Der Anleger in einem Bonus-Zertifikat erzielt eine Rendite also ausschließlich anhand der Kursentwicklung. Aus diesem Grund ist ein Halten des Zertifikates nach Erreichen der Barriere auch nicht mehr sinnvoll, da der Vorteil des Bonus entfällt und die Dividenden ebenso.

Anbei der Link zur weitergehenden Erklärung dieses Anlagezertifikatetyps.

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Mit besten Grüßen,

Ihr Marko Strehk - Experte für Anlagezertifikate bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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