Kommentar
18:31 Uhr, 03.05.2017

Strategie: Geld verdienen mit Trump-Tweets

Die Deutsche Bank hat untersucht, wie sich die Twitter-Nachrichten des US-Präsidenten auf den Forex-Markt auswirken. Herausgekommen ist eine Trading-Strategie, die auch private Trader anwenden können.

Erwähnte Instrumente

US-Präsident Donald Trump ist bekannt dafür, die Kurznachrichtenplattform Twitter nicht nur zur Kommunikation mit seinen Anhängern, sondern auch für die Ankündigung von politischen Vorhaben zu nutzen. Kein anderes Staatsoberhaupt vor ihm hat die sozialen Medien so exzessiv genutzt wie Trump. Die Tweets von Trump haben dabei häufig auch erhebliche Kursbewegungen an den Finanzmärkten zur Folge.

Die Deutsche Bank hat in einem Research-Artikel die Auswirkungen der Trump-Tweets auf den Forex-Markt genauer untersucht. Dabei fokussierte sich Oliver Harvey, Macro Strategist bei der Deutschen Bank, auf das Währungspaar USD/JPY. Denn dieses Währungspaar sollte nach Einschätzung des Experten am stärksten auf plötzliche Änderungen der US-Politik reagieren.

Rund 10 % aller relevanten Trump-Tweets führen zu erheblichen Marktbewegungen

Während einige Trump-Tweets zu erheblichen Kursbewegungen geführt haben, gilt das nicht für alle Tweets. Ganz im Gegenteil: Von den zahllosen Trump-Tweets seit der Wahl ging es in 70 Kurznachrichten des Präsidenten um die US-Wirtschaft, Außenpolitik oder Handelsfragen. Auf diese 70 Kurznachrichten hat sich die Deutsche Bank bei ihrer Analyse beschränkt. Bei rund einem Drittel dieser 70 Tweets kam es innerhalb von einer Stunde zu einer Bewegung von mehr als 10 Pips im Währungspaar USD/JPY. Eine Bewegung von mehr als 25 Pips hatten dabei nur 7 Trump-Tweets, also genau ein Zehntel aller relevanten Tweets zur Folge. Einige der Bewegungen waren dabei allerdings nicht ausschließlich auf die Tweets des US-Präsidenten zurückzuführen

Inzwischen hat die Auswirkung der Trump-Tweets auf die Märkte etwas nachgelassen, wie die Deutsche Bank festgestellt hat. Denn einige der stärksten Bewegungen traten bei Trump-Tweets nur kurz nach der Wahl oder der Amtseinführung auf. Allerdings führten zuletzt auch wieder Tweets zu Nordkorea zu erheblichen Bewegungen im Währungspaar USD/JPY.

Strategie: So profitieren Trader von den Trump-Tweets

Die Deutsche Bank hat die Marktbewegungen nach Trump-Tweets genauer unter die Lupe genommen und dabei auch eine Möglichkeit entdeckt, wie Trader von den Kursbewegungen profitieren können. Denn in allen Fällen, in denen Trump-Tweets zu erheblichen Marktbewegungen führte, setzte sich die Bewegung nicht nur für Minuten, sondern über Stunden hinweg fort. Insgesamt kam es sieben Mal zu einer Bewegung von mehr als 25 Pips im Währungspaar USD/JPY in der ersten Stunde nach einem relevanten Trump-Tweet. In allen sieben Fällen setzte sich anfängliche Bewegung dabei auch in den folgenden drei Stunden fort. Nach zwölf Stunden war in keinem der sieben Fälle die anfängliche Bewegung wieder rückgängig gemacht worden. Bei einigen Tweets setzte sich die Bewegung sogar auf Sicht von 12 oder 24 Stunden fort.

Für Trader bedeutet das: Führt ein Trump-Tweet innerhalb der ersten Stunde zu einer starken Bewegung, so lohnt es sich, darauf zu spekulieren, dass sich diese Bewegung auch in den darauf folgenden drei Stunden fortsetzt. Im Gegenteil sollten Trader nicht darauf spekulieren, dass die anfängliche Bewegung nach Trump-Tweets in den kommenden Stunden wieder rückgängig gemacht wird.

Beispiel: Trump-Tweet zu Nordkorea

Am 17. März tweete Trump, dass sich Nordkorea "sehr schlecht" benehme und China nichts tue, um die Situation zu entspannen. Trump setzte seinen Tweet um 14.07 Uhr MEZ ab.

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Beim Währungspaar USD/JPY kam es zunächst zu fast keiner Reaktion. Nachdem allerdings immer mehr Börsen-Informationsdienste und Medien den Tweet in den kommenden beiden Stunden aufgriffen und die Gefahr einer militärischen Eskalation sahen, umso deutlicher kam es zu Kursverlusten beim Währungspaar USD/JPY.

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Allerdings lässt sich nicht genau abschätzen, welchen Anteil tatsächlich der Trump-Tweet an der Marktbewegung hatte. Denn im Laufe des Nachmittags wurden auch US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Da die Deutsche Bank allerdings bei allen sieben relevanten Trump-Tweets mit starken Marktbewegungen eine Fortsetzung in den kommenden Stunden festgestellt hat, dürfte die Schlussfolgerung, dass sich anfängliche Bewegungen auch in den kommenden Stunden fortsetzen, relativ robust sein.

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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