Analyse
18:32 Uhr, 02.06.2020

STRATASYS - Geht da wieder etwas?

Die Analysten von J.P. Morgan ändern ihre Einschätzung für die Stratasys-Aktie innerhalb weniger Tage erneut zum Positiven. Das Unternehmen selbst legt ein Kostensenkungsprogramm auf. Gelingt der charttechnische Ausbruch?

Erwähnte Instrumente

  • Stratasys Ltd.
    ISIN: IL0011267213Kopiert
    Kursstand: 19,470 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Stratasys Ltd. - WKN: A1J5UR - ISIN: IL0011267213 - Kurs: 19,470 $ (NASDAQ)

Stratasys, das Unternehmen wird vielen noch aus dem 3D-Druck-Hype, der bis ins Jahr 2013 lief, ein Begriff sein. Damals platzte die Blase und Aktien von 3D Systems, aber auch Stratasys, verschwanden in der Versenkung. Übergeordnet bescherrschen seither klare Abwärtstrends die Chartbilder. Am Beispiel von Stratasys sieht man gut, wie der Titel zuletzt mehrfach am EMA200 scheiterte.

Heute meldet das Unternehmen ein Kostensenkungsprogramm, im Zuge dessen 10 % der Belegschaft entlassen werden sollen. Das Management erhofft sich dadurch Einsparungen von jährlich 30 Millionen USD. Die Maßnahmen werden das Ergebnis im zweiten Quartal um rund 6 Millionen USD belasten.

Schaut man auf die fundamentale Entwicklung zuletzt, lesen sich die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 auch eher dürftig. Der Umsatz sank von 663,2 Mio. USD auf 636,1 Mio.USD. Das non-GAAP-Ergebnis lag mit 0,56 USD je Aktie immerhin im positiven Bereich. Operativ profitabel dürfte auch das laufende Jahr werden. Die ursprüngliche Prognose sah einen Umsatzanstieg in einer Spanne zwischen 620 und 680 Mio. USD vor, der Analystenkonsens liegt derzeit bei gut 664 Mio. USD. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 0,45 und 0,60 USD ausfallen. Da liegen die Analysten derzeit aber deutlich darüber und es darf bezweifelt werden, dass das Ziel in diesem Jahr noch erreichbar ist. Selbst wenn, wäre das Gewinnwachstum mit gut 12 % 2020 und gut 17 % 2021 überschaubar. Dem gegenüber stehen bereits KGVs von 31 und 26.

Interessant ist jedoch folgende Entwicklung: Das Analystenhaus J.P. Morgan hat im Mai die Sell-Einstufung für die Aktie einkassiert und den Wert auf "neutral" aufgestuft. Die damalige Begründung lautete, der neue CEO hätte sich im Zuge der Präsentation der Q1-Zahlen positiv geäußert. Neue Produkte könnten in den Jahren 2021 und 2022 zu neuem Wachstum führen. Außerdem könnte die Coronakrise und der damit wieder aufkeimende Protektionismus dazu führen, dass Lieferketten neu aufgesetzt werden müssen. 3D-Druck wiederum könnte von diesen Investitionen profitieren. Das Kursziel von J.P. Morgan lautete 19 USD.

Heute legen die Analysten nach und stufen erneut, dieses Mal von "neutral" auf "kaufen", hoch. Analyst Paul Coster lobt die bekannt gegebene Kostenreduzierung und rechnet weiterhin mit der Einführung neuer Produkte im zweiten Halbjahr. Zuvor hatte Stratasys-CEO Yoav Zeif bereits betont, die Mitarbeitetentlassungen würden den Launch neuer Produkte nicht negativ beeinflussen.

Jetzt zählt es!

Aus charttechnischer Sicht zeigen sich bei Stratasys ganz gute Entwicklungen. Viel gewonnen haben die Bullen aber bislang (noch) nicht. Der EMA200 wird heute auf Intraday-Basis überschritten. Das Signal muss aber noch auf Schlusskursbasis bestätigt werden. Zudem kratzt die Aktie am Zwischenhoch bei 19,45 USD. Werden diese Hürden genommen, dürfte die Aktie den mittelfristig entscheidenden Widerstand bei gut 22,00 USD ansteuern. Darüber wäre das starke Verkaufssignal aus dem Herbst 2019 erst einmal neutralisiert.

Ausbruchstrader können Positionen im Bereich des EMA50 und des Tiefs bei 17,32 USD absichern. Eine abgeschlossene Bodenbildung liegt bislang aber nicht vor, das Setup ist daher sehr aggressiv zu sehen. Eventuell bringen die angekündigten Produktlancierungen im zweiten Halbjahr den fundamentalen Nährboden für eine Rally. Das seit heute gültige neue Kursziel von 22 USD von J.P. Morgan für die Stratasys-Aktie scheint zumindest auch unter technischen Aspekten gut gewählt.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. USD 636,08 664,08 703,15
Ergebnis je Aktie in USD 0,56 0,63 0,74
Gewinnwachstum 12,50 % 17,46 %
KGV 35 31 26
KUV 1,7 1,6 1,5
PEG 2,5 1,5
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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