Stoppt den Abverkauf von Holz ins Ausland!
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Berlin (Godmode-Trader.de) - Das Holz geht aus. Am deutschen Holzmarkt herrscht Panikstimmung. Der vorhandene Rohstoff wird aktuell zu hohen Preisen ins Ausland verkauft, vor allem nach China und in die USA. Unternehmer in Deutschland wie Zimmerleute und Dachdecker hätten zwar volle Auftragsbücher, aber keine Materialien, zitiert die FAZ Daniel Neuhaus, einen Bonner Dachdeckermeister. Die Preise seien bis um das Fünffache gestiegen. Es drohten Lieferengpässe, Insolvenzen, Entlassungen und Kurzarbeit.“ Mehr als 132.000 Menschen haben seine Klage und Forderung nach einem Exportstopp für Bauholz schon unterstützt: ‚Stoppt den Abverkauf von Holz ins Ausland!‘ Auf rekordhohe 40 Prozent ist die Exportquote des am Bau gefragten Nadelschnittholzes gestiegen.
Wer darauf nicht reagiert, ist die Bundesregierung. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner lehnen ein Exportverbot für Holz ab. Altmaier schlägt stattdessen vor, wieder mehr Fichten fällen lassen. Die „Rheinische Post“ zitierte am Donnerstag aus einem Vorschlagspapier des Ministers, wonach dieser die derzeit geltende Einschlagsbegrenzung für Fichtenholz schnellstmöglich aufheben will. „Wir haben es bei Nadelschnittholzprodukten mit Preissteigerungen von durchschnittlich rund hundert Prozent innerhalb der Jahresfrist zu tun“, zitierte die Zeitung aus dem Papier. Die aktuelle Begrenzung der Fällungen von Fichtenholz gilt noch bis Ende September.
Kurzfristige Linderung des angespannten Marktes in Deutschland wäre damit nicht zu erreichen. Für gewöhnlich muss Nadelholz zwei Jahre lagern und trocknen, bevor es als Bauholz eingesetzt werden kann. Gleichzeitig boomt die Nachfrage nach Holz wegen des Baubooms in Deutschland. So sind in den ersten vier Monaten dieses Jahres bundesweit knapp 9.200 Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Holz-Fertigbauweise erteilt worden, berichtete der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Das seien fast 1.700 Häuser mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und entspreche einem Zuwachs von 22,4 Prozent.
Die erheblichen Preissteigerungen und die unsichere Versorgungslage, sie dürfte die Holzbranche und die Konsumenten noch eine ganze Weile in Atem halten.
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