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Kommentar
15:34 Uhr, 13.04.2025

Stocks on Fire KW16 – Swingtrading ist sinnlos geworden!

Erwähnte Instrumente

Guten Morgen zum lange ersehnten Wochenende. Was für Zeiten an der Börse. Noch nie hat ein US-Präsident dermaßen die Märkte beeinflusst. Viele sprechen schon längst über Marktmanipulation, während die SEC wohl auf den Bahamas Cocktails schlürft.

Kursbewegungen von mehr als 5 % in den Indizes sind zuletzt an der Tagesordnung, weshalb es im aktuellen Umfeld nahezu sinnlos erscheint, Aktientrades länger als intraday zu halten. Swingtrading in diesem Umfeld ist sinnlos geworden, denn jede Minute kann das nächste Orange-Swan-Event eintreten.

Wann steht das nächste Orange-Swan-Event bevor?

Es dürfte auch die nächste Woche volatil bleiben, denn die Verhandlungen über die Zölle gehen weiter und die 10 % Zoll auf alle Länder sowie die Zölle auf Aluminium, Autos und einige weitere Produkte bleiben sowieso in Kraft. Zudem ist China weiterhin mit Zöllen von über 125 % belegt, wodurch viele Waren nun bereits über Vietnam in die USA geschickt werden, um die Zölle zu umgehen.

In diesem Umfeld wollen wir in unserer Ausgabe der Stocks on Fire eher auf Aktien blicken, die im aktuellen Umfeld eher langfristig interessant sind und bei denen man sich eine erste Position ins Depot legen könnte. Denn: Swingtrading ist sinnlos geworden.

Nike – Value-Trap oder Chance?

Nike, der bekannte US-amerikanische Sportartikelhersteller, hatte in den letzten Monaten und Quartalen nichts zu lachen. Das Unternehmen hatte zuletzt operativ enttäuscht und die Strategie des Unternehmens, vermehrt auf Direktvertrieb über die eigene Website zu setzten, ging massiv nach hinten los.

Mittlerweile hat der Konzern wichtige Regalflächen im Einzelhandel an die Konkurrenz verloren und muss wohl zunächst massiv investieren, um die einstige Marktstellung zurückzuerobern.

Nachdem die Aktie jetzt auch noch im Zusammenhang mit der Zollthematik von US-Präsident Donald Trump massiv unter die Räder gekommen war, könnte aber der Zeitpunkt gekommen sein, eine erste Position bei dem Unternehmen aufzubauen. Die Marke Nike ist weiterhin stark und die Hoffnung, dass das neue Management in Zukunft Lösungen für die Misere findet, sind nicht unbegründet.

Corona-Tief unterschritten

Nike handelt zuletzt sogar unter dem Corona-Tief – Quelle: stock3.com

Die Aktie von Nike ist zuletzt insbesondere aufgrund der hohen Abhängigkeit von China in der Lieferkette sogar unter das Corona-Tief gerutscht und hat hier auf Unterstützungspunkte aus den Jahre 2015–2018 reagiert. Das Corona-Tief bei rund 60 USD ist damit allerdings zum Widerstand geworden, den es nun zunächst zu überwinden gilt. Mit Stop unter 50 USD könnte man in der Aktie eine Position aufbauen.

Realty Income – monatliche Dividende

Der US-amerikanische Vermieter von zahlreichen Gewerbeimmobilien, Realty Income, ist für seine monatliche Dividende bekannt. Das Unternehmen vermietet vornehmlich Supermärkte, Drogerien, Fitnessstudios, Tankstellen und weitere Gewerbeimmobilien.

Die Entwicklung der Aktie ist zuletzt stark abhängig von der Zinspolitik, auch wenn die operative Entwicklung zuletzt weiterhin solide war. Die Umsätze konnten die letzten Quartale quasi ohne Ausnahme über 20 % gesteigert werden. Allerdings sind auch die Schulden zuletzt massiv angewachsen. Von 8 Milliarden USD im Jahr 2020 wuchs die Schuldenlast auf mittlerweile 28 Milliarden USD an. Damit wäre auch klar, warum die Aktie so stark auf die Zinsentwicklung reagiert.

Positiv könnte jetzt sein, dass im Zusammenhang mit den Verwirrungen rund um die Zölle von Donald Trump die Notenbank in den USA wohl früher als gedacht die Zinsen weiter senken könnte. Davon dürfte die Bilanz von Realty Income dann profitieren und es könnte einen entsprechend positiven Einfluss auf die Aktie haben.

Unterstützung hält – Erholung eingeleitet

Die Aktie von Realty Income hat bereits eine deutliche Erholung eingeleitet – Quelle: stock3.com

Die Aktie von Realty Income hat im Rahmen der nun erwarteten Zinssenkungen bereits eine Erholung von der Unterstützungszone zwischen 50,50 und 51,50 USD eingeleitet. Über 57,50 USD würde die Aktie auch die 200-Tagelinie hinter sich lassen und würde weiteres Momentum aufbauen. Hier könnte man prozyklisch folgen.

Cloudflare – Rückgrat des Internets

Der CDN-Anbieter Cloudflare wird von vielen gerne als Rückgrat des Internets bezeichnet, weil viele Seiten ohne die Dienste des Unternehmens nicht mehr auskommen. Neben Cybersicherheit sorgt Cloudflare mit seinen Rechenzentren dafür, dass wir alle möglichen Websites in hoher Geschwindigkeit abrufen können.

Im Zuge der zukünftig wohl weiter massiv wachsenden Nutzung von KI-Services und Anwendungen werden auch die Dienste von Cloudflare weiter gefragt bleiben. Das Unternehmen wächst quasi mit dem Internet und damit auch mit der Nachfrage nach KI mit. Zudem waren die operativen Ergebnisse zuletzt positiv und das Unternehmen ist auf einem guten Weg zur Profitabilität.

Im Zuge der Schwäche im Nasdaq ist auch die Aktie von Cloudflare zuletzt deutlich unter die Räder gekommen. Dies könnte sich langfristig als Einstiegsgelegenheit erweisen.

Rückeroberung von 125 USD zunächst gescheitert

Cloudflare-Aktie reagiert auf Unterstützung bei 87,50 USD – Quelle: stock3.com

Die Aktie von Cloudflare hat auf einen Unterstützungsbereich zwischen 86 und 90 USD reagiert. Der Anstieg ging bis an der Widerstand bei 125 USD, wo die Aktie zunächst wieder abverkauft wurde. Ein Ausbruch über 125 USD oder ein erneuter Rücklauf in den Bereich von 90 USD könnte zum Einstieg genutzt werden.

Siemens – Konstanz im Dax

Siemens war in den letzten Jahren ein stabiler Anker im Dax. Das Unternehmen konnte regelmäßig mit soliden Zahlen überzeugen und wächst insbesondere international mit seinen Segmenten Industrie, Digitalisierung und Mobilität sehr konstant.

Im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur ist auch die Aktie von Siemens zurückgekommen, obwohl auch die letzten Ergebnisse überzeugen konnten. Ende des letzten Jahres lag beispielsweise der Auftragseingang bei 22,9 Milliarden EUR und damit über der Prognose von 21,15 Milliarden EUR. Der Auftragseingang insbesondere in China hatte sich erholt und die Dividende wurde auf 4,70 auf 5,20 EUR erhöht. Im Rahmen der US-Zölle hatten wir zuletzt auch Bedenken geäußert, dass Siemens als einer der Verlierer aus den Turbulenzen hervorgehen könnte. Der Umsatzanteil in den USA liegt bei rund 1/4. Durch die Rücknahme der reziproken Zölle durch die USA könnte sich auch die Aktie wieder erholen.

Unterstützung noch nicht abgeholt

Die Siemens-Aktie aktuell noch zwischen zwei Zonen – Quelle: stock3.com

Die Siemens-Aktie hat vom Hoch deutlich verloren und die Zone bei rund 189 EUR nach Süden verlassen. Die nächste markante Unterstützung liegt zwischen 150 und 158 EUR, welche allerdings noch nicht abgeholt wurde. Bei Kursen über 189 EUR oder einem Rücklauf in Richtung 150 EUR könnte man sich Siemens genauer anschauen.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (Siemens, Nike). Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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